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Girodays

Girodays 🇦🇹🇨🇭🇮🇹

Ich lass mich in den Liegestuhl fallen wie ein nasser Sack. In der linken Hand ein Zwetschgen Datschi und der rechten ein Becher Tirola Kola, ich nehm ein Schluck, spüle die Energie in meinen Körper. Genieße die Sonnenstrahlen auf meiner ausgezehrten Haut. Eine innere Ruhe erfüllt meinen Körper. Ein Glücksgefühl stellt sich ein. Beobachte Menschen, spielende Kinder, verschwitzte Radfahrer die sich umarmen, abklatschen, sich mit einem frisch gezapften Gösser Bier zu prosten. Der Stadion sprecher kündigt die nächsten Finisher lautstark an. Tobender Applaus halt herüber über die grüne Liege Wiese. Ich schließe die Augen, genieße den Augenblick, genieße den Triumph.

Genieße die Sonnenstrahlen, genieße den Triumph 🏁

Mit einem Anruf von Jannik von den #strombergbuben hat alles angefangen: „Bist du dabei, oder bist du dabei, beim Drei Länder Giro Ende Juni, geht über den Stelvio und Ofenpass 160 Kilometer mit 3000 Höhenmeter? Ah, das Stilfser Joch, das ist doch der berühmte Anstieg mit den 48 Kehren auf über 2700 Meter NN? Ja richtig, in Österreich im Skiort Nauders ist der Start geht nach Italien und führt in den Vinschgau, Schweiz, cooles Rennen“, erläutert Jannik. Oh la la la, soviele Höhenmeter bin ich noch nie gefahren, aber einmal auf dem Dach Europas stehen reizt mich schon. OK, bin dabei! „Heute Nacht werden die Startplätze freigeschaltet, melde dich schnell an, das Rennen ist auf 3000 Teilnehmer begrenzt und oft schnell ausgebucht,“ruft mir Jannik noch schnell zu. In der Nacht, hab ich mich noch schnell angemeldet, am Morgen waren die Startplätze schon vergeben… Über dieses Rennen möchte ich euch erzählen, seid gespannt.

Stelvio🏔️

Der Morgen des 30. Juni ist gekommen, der Start des Drei Länder Giro in Nauders am Reschenpass um 6:30⏰ nur noch wenige Minuten. Regen am Morgen, Schnee an Stilfser Joch? Ich renn noch schnell in unsere Ferienwohnung „Haus Mondschein“….. schnapp mir Überschuhe, Handschuhe und Regenjacke, kalt verfroren stehen wir beide im letzten Startblock. 3000 Rennfahrer vor uns. Wie zwei begossene Pudel, stehen wir in der Menschenmenge, was machen wir hier eigentlich?

6:30⏰ Start Drei Länder Giro

Es gibt mehrere Startblöcke. Wir waren im Startblock 4, im Letzten, so keine Chance auf eine gute Platzierung. Unser Motto: dabei sein ist alles und ab und zu kleine Nadelstiche setzen! Oder anders formuliert: Ab und zu in die Fresse! Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir uns langsam in Bewegung setzten. Ich höre den Stadionsprecher, ich höre laute Musik, ich höre die Anfeuerung Rufe und den Applaus der vielen Menschen am Straßen Rand. Das Race kann beginnen.

Das Race kann beginnen 🚴🚀

Es ist ein junges Team. Sie machen es gut. Sie lieben die Natur, sie lieben die Berge, sie lieben den Radsport. Nachhaltigkeit, Fair Play, die Girodays sind ein Green Event. Jeder der Fahrrad fährt möchte seinen CO 2 Abdruck verringern. Es ist eine RTF, es ist kein Rennen. Die Straßen werden nicht gesperrt, es wird nach der Straßenverkehrsordnung gefahren. Österreich, Italien und die Schweiz, drei Länder, drei Polizeibehörden, drei Grenzübergänge, eine verdammt schwierige Herkules Aufgabe. Mein Respekt.

Die erste Stunde war klar zu langsam, aber vor uns viele unsichere Rennradfahrer, hier im Pulk, im Peleton zu überholen wäre ein Risiko für die ganze Gruppe, für den Drei Länder Giro. Wir passieren einige Tunnel, vor uns stürzt eine Rennradfahrerin schwer, schnell ist Hilfe da, es wird gesichert und den Notarzt gerufen. Safety first. Wir passieren den Reschen See mit dem versunkenen Kirchturm von Altgraun, am Haidersee vorbei erreichen wir Glurns, Mals und schlussendlich Prad am Stilfser Joch. Dort ist der Einstieg in die berühmten 48 Kehren. 25 Kilometer und 1850 Höhenmeter sind zu überwinden.

Kirchturm von Altgraun

Jeder muß sein eigenes Tempo am Berg finden. Jannik ist mal schon auf und davon, nur sein Hinterrad bekomme ich zu sehen. Den Berg lesen, sich auf Steigungen, Kurven, Kehren einstellen, seinen Puls beobachten. Gut das ich mein Pulsmesser nicht dabei habe. 😉 In Trafoi gibt es eine Labestation. Im vorbeifahren wirft mir eine junge Volontärin ein Power Bar Riegel zu. Der Zucker strömt in meine Adern. Notwendig. Ich erreiche die ersten Kehren, es wird heruntergezählt 48, 47, 46, jetzt fahren wir im dichten Wald, unter uns der brausende Wildwasserfluss, vor uns die Franzenhöhe, ein Berg Hotel, auf 2188 Meter über NN erbaut. Jetzt ein Espresso Stopp, vielleicht ein leckeren Kuchen mit Schlag Oberst? Nein, bin im Rennmodus bin im Tunnel, im Wiegetritt hole ich mir eine Kehre nach der anderen. Die Sonne brennt in den Berg, lautstarke Anfeuerung Rufe mit coolen Beats aus Musikboxen einer jungen Gruppe des Orga Teams in Kurve 14 verleiht mir Flügel. Ich fliege.

Ich fliege 🚀

Souvenirs Shop, ein Spalier von Motorrad Fahrern, von Touristen begrüßt mich auf der Passhöhe. Welch ein Empfang. Weiter geht’s immer weiter. Windjacke zu, Handschuhe an, die gefährliche Abfahrt beginnt. Der Umbrail Pass, Grenzgebiet zwischen Italien und der Schweiz. Den Bremspunkt an Limit, mit quietschenden Carbon Felgen lege ich mich in jede Kurve, rase ich im Stile eines Tom Pidcock die Serpentinen runter. Schnell habe ich Santa Maria Val Müstair auf 1375 Meter ü. M. erreicht. Hier teilt sich die Strecke. Die große Runde geht hoch zum Ofenpass über das Engadin, die kleine Runde passiert die Schweizer Grenze und führt über das Vinschgau zurück. Vor Jahren gab es auf Schweizer Seite mehrere schwere Unfälle so das die Schweizer Behörden die Grenzen für diese Radrennen schlossen. Das aus für den Drei Länder Giro. Nach langen Verhandlungen mit dem Kanton Graubünden konnte man sich auf eine Deckelung der Radfahrer einigen und auf zwei Streckenführungen, so dass der legendäre Drei Länder Giro zum 31. Mal mittlerweile ausgetragen werden konnte. Aber nach wie vor schauen sich die Schweizer Polizeibehörden das Verhalten der Rennradfahrer mit Argusaugen an. Bloß nicht über eine Rote Ampel!

Jannik quält sich den Ofenpass hoch, ich nehme die schöne Strecke durch das Vinschgau, passiere die Grenze bei Taufers im Münstertal, nicke dem Grenzpolizisten nett zu, und erhole mich im Windschatten einer frisch zusammen gewürfelten Sechser Radgruppe. Kilometer 94 erreiche ich Burgeis in Südtirol, biege scharf in die Via Claudia Augusta ein, die Etsch ist jetzt mein ständiger Begleiter, ein wilder Fluss. „Jetzt nur noch hoch zum Rechensee,“ ruft mir ein Radfahrer motivierend zu, „dann haben wir es gepackt.“ Er sieht meinen gequälten Gesichtsausdruck, mein Tank ist leer, der Stecker gezogen. Aus der Rückentasche hole ich schnell ein Powergel raus. Ich schalte runter, gehe vom Gas, muss mich erholen. Eine taffe Frauengruppe überholt mich, ein letztes Aufbäumen, ich bleib dran, lutsch im Windschatten, genieße die Blicke in den türkis blauen Reschen See. Kitesurfer begleiten unser Runde. Das Finale wird eingeläutet. Die Österreichische Grenze, unser Ziel Nauders am Reschenpass nicht mehr weit. Grosses Kettenblatt.

Haidersee 🇮🇹

Bleibt gesund, bleibt mir treu.

Der Coach (Basti)

Recovery 🇨🇭🇮🇹🇦🇹🏁

Kleine Runde🚴😉
If You collapse,i will Pause your Garmin 🤣
Franzenhöhe 🏨
Für meine Buwe ❤️

Und was ist aus Jannik, dem Strombergbub geworden? Am Ofenpass musste er leiden, oben angekommen gönnte er sich eine kleine Pause, wartete auf starke Jungs. Mit einer großen Gruppe, teilweise bis zu 100 Rennradfahrer fuhr er durch das Engadin, nie langsamer als 40 km/h. Die Norbertshöhe auf 1405 Meter ü. M. seine letzte Herausforderung, sein Finale. Stark. Gratulation 💪🏆👏

Grosse Runde 🇮🇹🇨🇭🇦🇹🏁
Jannik der Strombergbub🚴💪🏁

Jumelage

Jumelage

„General Charles de Gaulle hat mein Leben 1962 nachhaltig verändert,“ flüstert mir Dieter zu. Wie? „Ja, der war doch 1962 zu Gast im Schloss Ludwigsburg und hielt seine „Rede an die Deutsche Jugend“, eine flammende Rede in Deutsch, ich war dabei, ich war beseelt von dem Gedanken Europa und der Deutsch Französischen Freundschaft. Erst 17 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und weniger Monate vor dem Elysee Vertrag,“ erläutert mir Dieter weiter. Wir sind im Garten der Alten Kelter Ochsenbach, feiern 30 Jahre Partnerschaft zwischen Valréas und Sachsenheim. Gebannt lauschen wir der Begrüßungsrede vom Bürgermeister Holger Albrich. Die Franzosen sind da. Es wird ein lauer Sommer Abend.

De Gaulle begann seine Rede, die die jugendlichen Zuhörer nachhaltig begeisterte, mit diesen Worten:

„Sie alle beglückwünsche ich! Ich beglückwünsche Sie zunächst, jung zu sein. Man braucht ja nur die Flamme in Ihren Augen zu beobachten, die Kraft Ihrer Kundgebungen zu hören, bei einem jeden von Ihnen die persönliche Leidenschaftlichkeit und in Ihrer Gruppe den gemeinsamen Aufschwung mitzuerleben, um überzeugt zu sein, dass diese Begeisterung Sie zu den Meistern des Lebens und der Zukunft auserkoren hat. Ich beglückwünsche Sie ferner, junge Deutsche zu sein, das heißt Kinder eines großen Volkes. Jawohl! Eines großen Volkes, das manchmal im Laufe seiner Geschichte große Fehler begangen hat.“

Am 9. September 1962 hielt der französische Präsident Charles de Gaulle die vielbeachtete „Rede an die deutsche Jugend“ im Ehrenhof des Ludwigsburger Schlosses.

Die Franzosen sind da, hallt es durch die Gassen. Die Stadt Sachsenheim hat seid 30 Jahren eine Partnerschaft mit Valréas, eine Südfranzösische Gemeinde in der Haute Provence. Eine gelebte Freundschaft. Auf Einladung der Radbande im Stromberg haben sich 9 tapfere Radfahrer von VCV Valréas im Haus Knodel in Hohenhaslach eingemietet. Die Radbande übernimmt die Betreuung, übernimmt die Verantwortung, alle sind am Start, alle sind Motiviert, die TOUR de SACHSENHEIM kann beginnen. Die Sonne lacht. 4 Tage auf den Straßen in Zweierreihen, im Deutsch Französischen Peloton. Ich berichte.

Erst einmal schön Frühstücken, erst einmal Energie tanken, ein Espresso Stopp nach 10 Kilometer zum Kuchenglück Löchgau, es wird eine lange Tour in die Löwensteiner Berge. Wir werden erwartet, es ist angerichtet. Croissant, Brötchen, leckere Marmeladen, Käse, Wurst aus der Region, jeder Kaffee Wunsch wird erfüllt. Une régale. Michel, Vlad, Marc, Frederik laufen ein, haben sich Urlaub genommen, es ist ihnen wichtig, ich feiere das. In dem Moment bin ich stolz auf die #Strombergbuben

So gestärkt geht es in Zweierreihen in die Löwensteiner Berge, angeführt von Marc, Thomas, abgesichert von Michel und Präsident Charlie. Unsere Heimat. Es wird viel geplaudert, ich höre deutsche, französische, englische Wortfetzen und wenn man gar nicht weiterkommt wird wie wild auf dem Rad gestikuliert. Sprache ist wichtig, aber es darf kein Hindernis darstellen!

Unsere Heimat

Die Stockschüzen in Hohenhaslach haben am Abend eingeladen. Sie haben sich immer für die Jumelage eingesetzt. Besonders Karin und Bernhard Wycisk sind zu nennen. Karin hat über Jahrzehnte Schüleraustausche organisiert und die Jumelage im Vorsitz angeführt, Bernhard hat auch ohne Französisch Kenntnisse die Herzen der Franzosen erobert. Sie haben viele Freunde in Valréas. Manni erklärt allen mit viel Geduld das Spiel, Rudi bereitet in der Küche das Essen vor, Bernhard organisiert ein gemeinsames Turnier aus 4 zusammen gewürfelten Teams. Ein großer Spaß für alle. Danke.

Der nächste Tag, wieder ein Traumwetter, ja wenn Engel reisen….,wie man so schön sagt. Wir treffen uns bei Kibata, eine Kaffeerösterei in Hohenhaslach, der junge Geschäftsführer Vilton Silva Santos hat sich schnell bereit erklärt auf ein Petit Dejeuner einzuladen. Es duftet nach frisch gebrühten Kaffee, der erste Espresso ein Traum, das ist kein Senseo Kaffe ruft mir Frabrice, mein französischer Freund zu. Unsere Gäste sind begeistert. Es ist Samstag, so stoßen weitere #Strombergbuben zur Gruppe. Olli, Vlad, Benni, Felix, Gerd, Stefan, Malwin, Thomas, Marco sind am Start. Klasse. Es geht in den Stromberg, unsere Heimat. In das Land der 1000 Hügel.

Präsident Charlie hat sich am Ende der Tour noch etwas besonderes einfallen lassen. Ein Prolog zum höchsten Aussichtspunkt, hoch über Hohenhaslach.🏁 Alle 30 Sekunden startet ein Rennradfahrer auf die Strecke. Oben wartet Geronimo mit der Kamera 📸 und Miri mit einem kühlen Radler. 🍻Ein spannender Wettbewerb, ein großer Spaß. Marc gewinnt mit starken 4 Minuten, aber jeder wird angefeuert, jeder kann stolz auf seine Leistung sein. „Lieber Präsident Alban, ich war 3 Sekunden schneller! In Valréas gibt es Revanche. Versprochen.“🏁

Mit einem Oldtimer Auto Korso, wie bei einem Staatsempfang fahren wir zur Einladung der Stadt und der Jumelage Sachsenheim in die Alte Kelter Ochsenbach. Danke an den Bürgermeister, an Franzi Müller vom Gemeinderat, an Fabian Köstlin von der Kelter. Merci à tous♥️

Staatsempfang 🇲🇫

Der Sonntag stand im Zeichen der Lichtenstern Tour, eine RTF organisiert von den Schülern des Lichtenstern Gymnasium. Der Schulrektor Helmut Dinkel hat unsere Freunde vom VCV Valréas eingeladen. Aber vorher gab es bei der Bäckerei Clement ein Petit Dejeuner 🥐☕. Lars, Sascha und Christian von den Alpentreter stießen dazu, sie konnten sich noch gut an die eigene Reise nach Valréas erinnern mit dem Empfang beim Bürgermeister, mit der herrlichen Tour in die Drôme Provençal, mit dem Finale in den Garten vom Bruno auf ein, zwei kleine Biere. 🍻Zum nachlesen: Das Radsport Camp So gestärkt Radelten wir zum Start in den Pausenhof der Schule. Schnell noch ein gemeinsames Gruppenfoto. Die Tour konnte beginnen 🚴

VCV Valréas 🚴 Radbande 🚴 Alpentreter 🚴

Champione Lars führt die Tour vom Start weg an, jeder hatte seine Aufgabe an diesem Tag, jeder sicherte das Deutsch- Französische Peloton. Wege, Unebenheiten Gefahrenstellen wurden angezeigt, Straßen gesichert, Autos und Motorräder geblockt. Freie Fahrt für unsere Französischen Freunde auf Deutschen Straßen.

Der letzte Stopp in Häfnerhaslach nochmal Energie tanken,ein bissen in den Apfel, ein Schluck aus der Trinkflasche. Jetzt wird das Finale eingeläutet. In Hohenhaslach wird der Ortssprint ausgetragen, dort wird der Sieger der Tour de Lichtenstern gekürt. Fabrice mit seinem dicken Oberschenkel fragt kurz nach: „pas de Montagne? No, Terrain vallonné!“

800 Meter zur Ziellinie. Alban der Präsident geht als erster aus dem Windschatten. Die anderen schlafen wohl gerade, sind überrumpelt! Hat er genug Power? Hinter ihm das gelb schwarze Trikot vom Capitano. Das Hinterrad hält Bruno, le secrétair, ist das sein Moment? Alban hat alles gegeben, er hat nichts mehr im Tank. Sind jetzt alle 4,5 Stunden im Sattel. Es geht abwärts, sehen die Ziellinie noch nicht. Da ist Präsident Charlie und sucht seine Chance. Alle kommen jetzt auf der Zielgeraden zusammen. Dédé hat kein Gas mehr, er ist raus aus dem Spiel. Der Capitano ist am Hinterrad vom Präsident Charlie. Aber schaut auf den Capitano, es ist ein Traumrennen von ihm. Er ist in Führung. Fabrice aus Valréas mit seinen dicken Oberschenkel rauscht an der rechten Seite herran. Der Capitano streckt die Arme zum Sieg in den Himmel !?Es ist ein Fotofinish. Zu früh? One of the strange sprint i ever seen in my life. Der Ortsschild Sprint in Hohenhaslach! So in etwa hat es sich zugetragen.😉 Schön war’s.

Mit einem feinen Abendessen im Restaurant Rose in Hohenhaslach beenden wir unsere gemeinsame Reise. Schwäbischer Roastbraten mit Spätzle und lecker Soße begeistert unsere Gäste aus Valréas. Fabrice bestellt einen Lemberger Hohenhaslacher Kirchberg.🍷Wir lassen die Gläser klingen. Bruno ruft einen Toast aus: Vielen Dank meine deutschen Freunden, ihr habt die Latte hoch gehängt!

Roastbraten mit Spätzle und Soße

Es ist Dienstag, Alban der Präsident sendet mir eine Message : Salut Sébastian
Nous sommes bien arrivés chez nous, hier soir un peu occupés mais je prends le temps de t’écrire un petit message. ♥️ Mache mir einen Kaffee, schlage die Zeitung auf, die Europawahl Ergebnisse zeigen einen klaren Rechtsruck. Macron ruft in Frankreich Neuwahlen aus. Ich weiss nicht ob wir die grosse Politik beeinflussen können, aber Europa fängt im kleinen an, in jeder Familie, in jedem Freundeskreis, in jedem Verein. Lasst uns Freunde werden. Zusammen ist man weniger allein.

Bleibt mir treu, bleibt gesund.

Der Coach (Basti)

Zugabe

Prolog Pizzeria Hohenhaslach 🍷
Stockschüzen Hohenhaslach

Bordeaux

Clos Saint Saveur

1993, vor über 30 Jahren war ich das erste Mal in Bordeaux. Ich war ein junger Weinhändler, Le Vingeron (Der Winzer) so hiess mein kleines Geschäftle. Mit meinem Ford Transit, kommend von Südfrankreich machte ich einen Stopp in Bordeaux und besuchte die damals größte Weinmesse „Vin Expo“. Ich schlenderte durch die großen Hallen, probierte hier und dort, war erschlagen der riesigen Auswahl. Tauchte ein in die Welt der Grand Crus Classés en 1855 , schmeckte den Unterschied zwischen Médoc und Haut Médoc, probierte die berühmten Saint Emillion und Pomerol Weine. Ein grosses Abenteuer, meine erste Weinmesse! Ein Stand ist mir noch in Erinnerung geblieben. Es waren Weine aus England. Hatte noch nie von englischen Weinen gehört. Sie waren passabel, meist deutsche Rebsorten wie Müller Thurgau, Bacchus und Ortega. Rebsorten die für das Klima in England geeignet waren. Der Verkaufsleiter machte ein Foto und erhoffte sich so in Erinnerung zu bleiben. Später rief er mich in Deutschland an, zeigte sich enttäuscht der nicht getätigten Bestellung und beschimpfte mich wüst. Ich war geschockt. Mit diesen Erinnerungen von damals fahre ich mit Miri, Elfie und Hütehundmix Chablis aus den Karpaten in unserer Ferienhaus Clos Saint Saveur ins Entre deux Mers. Zwischen den zwei Flüssen (Meeren) Dordogne und Garonne. Mit dabei auf dem Autodach, mein Merida Reacto. Über diese zwei Wochen im Mai möchte ich Euch gerne berichten.

Regen, Regen und nochmals Regen. Meine erste Tour führt mich über die Garonne an Langnon vorbei in Richtung Pondensac. Schwere 18 Tonner brausten an mir vorbei und hüllten mich in ihre Gicht ein. Man sollte keine Route National fahren. Ah, ich erreiche das Maison Lillet und ein Lied kommt mir in den Sinn.

Ich will Immos, ich will Dollars, ich will fliegen wie bei Marvel
Ich hab' Hunger, also nehm' ich mir alles vom Buffet
Will ein Haus für meine Mama an der Küste von Catania
Zum Frühstück Canapés und ein Wildberry-Lillet

Ein alter Wein Aperitif, ein kleines Haus in Pondensac begeistert wieder als Cocktail mit Schweppes Wild Berry die Welt. Durch den Einfluss vom großen Konzern Pernod Ricard sind sie zum Sommerlichen Inn – Getränk geworden. Santé.🥂 So beschwingt quere ich wieder bei Cadillac die Garonne und tauche ein in die sanft geschwungene Landschaft des Entre deux Mers. Nass, durchfrorren, aber singend und summend ….“Will für immer alles gratis
Ich will haben, haben, haben…“ erreiche ich Clos Saint Saveur 🏁

Der morgendliche Spaziergang mit Chablis entlang unendlich langer Weinberge, weite Ausblicke ins Tal de Garonne, erfreut meine Seele. Nebelbänke verhüllen den Fluss. Aus dichten hohen Graswiesen blicken mich Rehaugen an, in weiter Ferne hoppeln Feldhasen davon. Vogelgezwitscher erfüllt den Morgen. Chablis spitzt die Ohren. Ein neuer Tag im Entre deux Mers.

Chablis spitzt die Ohren 🐕

Wir freuen uns auf Château Bastor – Lamontage im Sauternes. In Sichtweite das berühmte Château d’Yquem. Jean Dulong, der Verkaufsleiter begrüßt uns herzlich und brennt förmlich uns für die Welt der grossen Süssweine zu begeistern. Der Weg geht erst nicht einmal in den Weinkeller, sondern in die Weinberge, in die Wälder zu den Bienen. Es wird ein großer Aufwand betrieben, ein besonderes Klima, einzigartige Natur, viel mühsame Handarbeit, die richtigen Rebsorten Sémillon und Sauvignon blanc, sowie ein Jahrhundert altes Wissen ergeben das flüssige Gold. Bei einer Vertikalversorgung verschiedener Jahrgänge können wir uns davon überzeugen.Meine Kaufempfehlung: Jahrgang 2015

Privilégiant la fraîcheur aux dépens de la concentration, Bastor-Lamontagne fait partie des promoteurs des sauternes « modernes », et ce 2015 en est une parfaite illustration. Le nez floral et délicatement boisé annonce une bouche harmonieuse, souple et dotée d’une fraîcheur persistante. 

Guide Hachette: Château 2015 Bastor-Lamontagne

Natürlich darf das berühmteste Weingut im Sauternes nicht fehlen. Château d’Yquem. Der Rosengarten ist frei zugänglich, so schlenderten wir genüsslich durch die sehr gepflegte Parkanlage. Ich, mit einem Taste auf der Zunge eines Bastor- Lamontagne oder war es Château Nairac ein Grand Crus Classés 1855 aus Barsac. Komme schon richtig durcheinander….

Der nächste Tag, ein Ausflug ans Meer, an den Atlantik, ein bisschen Meerluft schnuppern. Ein Spaziergang zur Dune du Pilat, Einkehrschwung zum Mittagstisch im Caston, ein paar Austern schlürfen, passend einen Graves, wir sind ja schließlich im Bordeaux. In Pessac-Léognan einen Vorort und gleichnamigen Weinbaugebiet besuchen wir Château Larrivet Haut Brion. Gutsleiter François Godichon begrüßt uns herzlich. Hier wieder die gleiche Leidenschaft, Perfektionismus gepaart mit einer klaren Weinphilosophie. Im Einklang mit der Natur. Der 12 Hektar grosse Park, mit Wälder, Bächen, Seen und Auen ist ein Paradies für seltene Pflanzen, Tiere und Insekten. Der Wissenschaftler und Naturphotograf Philipp Nadé hat das Leben von Flora und Fauna ein Jahr lang mit seiner Kamera begleitet. Eindrucksvoll. Im Keller angekommen diskutieren wir über Primeur Weine, Punktesystem und neue Ausbautechniken (Beton Ei und Wein aus der Amphore), wir reden über den Klimawandel der auch hier seine Auswirkungen zeigt. Spannend.

Der nächste Tag, mein Merida Reacto wartet schon ungeduldig, Wasser in den Trinkflaschen, Proviant in der Rückentasche. Je suis prêt. Ich überquere die Garonne, entlang des Kanal sehe kleine Hausboote in die Schleuse einfahren und erinnere mich an unsere ersten Familieurlaube am Kanal du Midi und an der Loire. Ich werde sentimental. Nun Radle ich ins Entre deux Mers auf die andere Seite, zur Dordogne. Sanfte Hügel, satte grüne Wiesen, Weinberge so weit wie das Auge reicht. Ein lyrische Landschaft. An Château & Domains vorbei, an Schlösser, Burgen und Kirchen lege ich einen kleinen Stopp im Château Toulouse Lautrec ein. Ja, der berühmte Maler, van Gogh zählte zu seinen Freunden, lebte zeitweise in diesem Château Malromé, das seiner Mutter gehörte. Heute ist es ein Museum, ein Weingut und besitzt 5 Gästezimmer. Lohnt sich. Weiter geht’s immer weiter. Oft muss ich auf mein Navi schauen, sich zu verfahren ist Recht leicht….Die Straßen endlos, erreiche ich nach Stunden unser Feriendomizil Clos Saint Saveur in Le Pian sur Garonne 🏁

Garonne Kanal 🛥️🚤🛶⛵

Wenn man vom berühmtesten Wein der Welt spricht, dann fällt oft der Name Petrus, Château Pétrus. Wir sind auf dem Weg nach Pomerol und haben eine Einladung von Château l’Evangile, Nachbar von Petrus. Das Weingut gehört zur Familie Rothschild-Lafitte. Juliette Couderc, Gutsleiterin begrüßt uns herzlich, zeigt uns mit viel Wissen und Enthusiasmus ihre Arbeit im Weinberg und Keller. Das Wissen um das beste Terroir, die Rebsorte Merlot fit zu machen in Zeiten des Klimawandel ist eine tägliche Herausforderung. Im Hof lagern noch die abgebrannten Frost Kerzen! Das Weingut befindet sich gerade zur Umstellung auf biologische Weinbereitung. So ist der Mehltau auch hier eine grosse Gefahr für die Rebe. Um den Bodendruck der schweren Landmaschinen zu verringern, nutzt man wie ano dazumal das Pferd. Hier wird nichts dem Zufall überlassen! Mit einer feinen Probe der aktuellen Primeur Weine (2023 Bloson l’Evangile & 2023 Château l’Evangile) beenden wir unseren außergewöhnlichen Besuch. Juliette überrascht uns mit einem 2014 Château l’Evangile. Einfach Gross. Santé

Der Urlaub neigt sich dem Ende, vieles hätte ich noch erzählen können, Bordeaux ist eine Reise Wert. Aber unterschätzt bitte die Distanzen nicht. Vielles kann man nicht in einem Urlaub sehen, der Wunsch ist gross, wir kommen wieder, haben noch einiges auf dem Zettel. Zum Schluss noch zwei feine Restaurant Empfehlung: Einmal im Château Guirard „La Chapelle“ und einmal „Le Manège“ im Château Léognan.Warum? Weil es Weingüter sind die spitzen Weine machen, weil es junge Menschen sind die für ihre Sache brennen, weil man auch mit einem rudimentären Französisch oder in Englisch bestens bedient wird, weil sie selbstbewusst neue Wege gehen, einfach das moderne Europa. Vive La France. Vive Europa 🇪🇺 Vive Emanuel.🍷 Santé

Bleibt mir treu,bleibt gesund

Euer Coach (Basti)

Deuxieme Cru

Clos Saint Saveur 🐇

Der Bergbauernhof

Der Bergbauernhof

Ein Sonntag im Februar. Es ist trocken, die Sonne verdeckt durch eine große Wolkendecke. Sie hat keine Chance. Die #strombergbuben versammeln sich um 10 Uhr am „Kuhriosum“ in Bietigheim. 3 Stunden, 80 km und 1000 Höhenmeter stehen im Roadbook. Die Stimmung ist gut, shake hands, Servus und mit einem fröhlichen guten Morgen fährt einer nach dem anderen auf den Treffpunkt zu. In Zweierreihen pedalieren wir aus der Stadt in Richtung Ebnisee. Es geht in den Welzheimer Wald und in die Löwensteiner Berge. Gute Tour. Am ersten Berg fährt der junge Malvin erst einmal auf einem Rad, ein sogenannter „Wheelie“. Das fängt ja schon gut an und verstecke mich hinter Thomas, genannt Jalabert nach dem berühmten Rennradfahrer aus den 90er Jahren, um von seinem Windschatten zu profitieren. Yeah Capitano, ruft Thomas von der Seite. Warst du nicht im Haflinger Hof am Reintaler See? Ja, den kennst Du? Weinachten waren wir nicht weit davon entfernt, beim Toni, auf dem Campingplatz „Seeblick“! Und war’s gut zum Skifahren?, fragt er nach. Ich hatte zum Glück mein Merida Reacto dabei, Ski fahren ist nicht mehr zeitgemäß, referierte ich. Erst auf 1200 Metern lag Schnee, aber zum Radfahren die Besten Bedingungen, hätte ein Trainingslager auf Malle sein können, schwärmte ich weiter. Ich hab 1000 Euro für Skipässe ausgegeben!, ruft Thomas, der Jugendleiter vom Radsportverein Stuttgardia uns von der Seite zu. Ja, und dann hast du noch nichts gegessen und getrunken, wirft Marc, genannt 20Mille ein weiteres Argument gegen das Skifahren ein. Gut, wir sind Rennradfahrer, wir haben leicht reden. Aber nicht jeder kann das was wir können. Aber die Berge neu zu entdecken, ohne diesen verrückten Ski Zirkus wird uns für die Zukunft beschäftigen. Hier und Heute möchte ich über unseren Familien Urlaub in den Bergen erzählen. Unsere Tradition, begründet vom Herbie, meinem Schwiegervater, ein Mann aus Schwaz in Tirol, ein Jäger und Sammler, einfach ein Naturbursche.

Malvin „Wheelie“

Am Irschenberg zähfließender Verkehr, nach Stunden im Auto, immer noch nicht am Ziel. Miri macht einen Vorschlag ins Kolbermoor zu fahren, die Beine vertreten, die Seele baumeln lassen. „Und in Bad Feilenbach kenn ich ein guten Gasthof, den Pfeiffenthaler Hof,“ ergänzt sie. Lecker, guter Vorschlag, Blinker rechts, die nächste Ausfahrt ist unsere.

Beine Vertreten 🐕 Kolbermoor

Mein Vater war ein Bauer, seine Lehre beim Baron von Gemmingen in Unterbessenbach war eine grosse Freude. Nur nach wenigen Monaten konnte er seinem Gutsleiter viele wichtige Arbeiten abnehmen. Er hatte Talent, einen grünen Daumen wie man so schön sagt. Später studierte er Agrarwissenschaften in der Humboldt Universität zu Berlin. Der eigene Obsthof und Weingut mit dem eigenem Vater war ihm wichtig, aber das Vater/Sohn Verhältnis von grossen Spannungen geprägt. Dadurch nahm er die Möglichkeit war für Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in der Entwicklungshilfe Karriere zu machen. Am Ende standen zahlreiche Entwicklungsprojekte in über 50 Ländern. Eine grosse Lebensleistung, ein großes Wissen. Leider kann ich ihn nicht mehr fragen, aber was hätte er über die Bauernproteste gedacht? Über Kramsach erreichen wir den Reintaler See, den Haflinger Hof unsere Urlaubsunterkunft für eine Woche. Ein Hof mit Kühen, mit Pferden, mit Hühnern, ein Hof mit Betten für 90 Gästen, ein Hof mit Restaurant und im Sommer ein beliebtes Eiskaffee aus eigener Produktion. So sieht Landwirtschaft heute aus!

Der nächste Morgen, ich werde vom  Hahn 🐓 geweckt. Chablis unsere Hütehundmix aus den Karpaten, schon unruhig, steht mit der Leine und holt mich aus meinem  Dämmerzustand. Auf geht’s, eine Runde um den Reintaler See.

Was macht man wenn der Schnee im Winter fehlt, der See nicht gefroren, der Schlitten im Keller und die Skischuhe am Nagel hängen? Ein schöne Wanderung zum  Bergelsteiner See. Die Schnee bepuderten Berge in weiter Ferne, die Luft klar,die Tannen hoch. Ein Genuss Spaziergang, für jung und alt. Der Hunger kommt, den Einkehrschwung, die Pizza, das Bier ließen wir uns im Restaurant Gappen in Kramsach schmecken.

Bergelsteiner See

Den nächsten Tag, ein neuer Tag ohne Ski, ohne Schlitten, ohne Stockschießen, aber ein Tag mit meinem Merida Reacto, ein Tag für eine TOUR über den Kerschbaumer Sattel. Ich freu mich. Vom Reintaler nach Kramsach quere ich den Inn nach Brixleg. Weiter über die Landstraße biege ich in das Zillertal. Bruck an der Ziller erreiche ich schnell, jetzt wird’s steil, ich schalte auf das kleine Kettenblatt (sorry Präsidente). In Serpentinen, schöne gepflegte 12 bis 15 Prozent Steigung. Ein E Bike Fahrer überholt mich. Hoffentlich hält der Akku, denk ich mir. Weite Ausblicke in das Zillertal entschädigen für die Quälerei. Die Sonne lugt aus der Wolkendecke, mir wird’s warm unter meiner Softshelljacke. Ich öffne den Reißverschluss, gehe in den Wiegetritt, Gipfel nicht mehr weit, kein Schnee weit und breit. Am Juppi Zauberwald vorbei erreiche ich schnell die Reitherkogelbahn in Reith im Alpbachtal. Sehr triest, sehr traurig, ein einsamer Skifahrer steigt aus der Gondel, schnallt seine Ski an und stürmt in die sulzige vom Regen aufgeweichte Piste. Ich schnappe meine Rennmaschine und stürme die Serpentinen hinunter, den Bremspunkt immer am Limit. An der Talstation rase ich vorbei dem Alpachtal folgend wieder nach Brixleg. Grosses Kettenblatt hoch zum See. Ein Kühles Bier auf der Terrasse, der Sonnenuntergang am Reintaler, die Berge spiegeln sich auf der See Oberfläche, Schwäne ziehen ihre abendliche Kreise, der Tag neigt sich dem Ende. Der Mond ist aufgegangen.

Ein nächster Tag am Reintaler, ein nächster Tag zum Radfahren. Ich hab mir eine schöne Tour herausgesucht. Ein Ort im Rofangebirge auf 900 Meter hoch gelegen, Brandenberg genannt war mein Ziel. Eine schöne Ronde, immer an der Brandenberger Ache entlang, ein rauer Bergfluss mit  mehreren Schluchten, ein wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, ein Naturdenkmal. Schnell bin ich wieder am Haflinger Hof, begeistert berichte ich von meiner TOUR. Am Nachmittag nehmen wir das Auto und fahren zur Kaiserklamm und unternehmen einen kleinen Spaziergang. So kann Skiurlaub auch sein.

Kaiserklamm

Die Sonne geht über den Alpen auf, ein Traum wird wahr. Jeder wird heut‘ auf seine Kosten kommen. Der Skifahrer, der Radfahrer, der Wanderer, der Sonnenanbeter. Für die Skifahrer wartet die Gondel in Kaltenbach, für den Radfahrer wartet das sonnengeflutete Zillertal, der Hotspot Gerlos auf 1200 Meter über NN. Für den Spaziergänger wartet der Reintaler See mit seinen Einblicken sowie Ausblicken in die Bergwelt. Nach einem guten Frühstück geht jeder seinem Wunsch nach, seiner Lust und vor allem nach seinem Können. Alle haben ein gemeinsames Ziel: die Apré Ski Party in Kaltenbach. Dort wird der Tag ausklingen, dort wird das Ende unseren gemeinsamen Skiurlaub gefeiert.

Unsere Tradition, unser gemeinsamer  Urlaub mit der ganzen Familie begründet vom meinem Schwiegervater Herbie war wieder grosses Kino. Für jeden war was geboten, gemeinsam kochen, gemeinsam den Bergdoktor und gemeinsam Germany next Top Modell im Fernsehen anschauen, einfach Zeit miteinander verbringen. Was hat Euch am Besten gefallen? Der Haflinger Hof, der Reintaler, die Berge, meine Touren oder die Ausblicke von der Kristallhütte? Klar,mein bestes Erlebnis kommt zum Schluss. Die Apré Ski Party oder soll ich Apré Rad Party sagen? Pünktlich um 16:00 Uhr fuhr ich mit meinem Merida Reacto in Kaltenbach zur Hochzillertaler Bergbahn vor. Gemeinsam stürmten wir die Bar und feierten als gäbe es kein Morgen.

“Die Berge haben mir den Frieden gegeben, den ich suchte.
Die Berge haben mir die Träume geschenkt, die ich brauchte.”
(We love Zillertal)

Bleibt gesund, bleibt mir treu

Der Coach (Basti)

Zugabe

Zum nachfahren,das schöne Zillertal 🚴🏁🏔️
Gerlos
Finale
Atemlos🎉

Aladdins

Aladdins

Stundenlang vorm Spiegel, schick gemacht, die beste Jeans, das weisse Stehkragenhemd von der Mutter noch faltenfrei gebügelt, Cool Water aufgelegt, Gel in den Haaren, die Lederjacke übergestreift, so zog ich allein am Silvesterabend mit meinen Jugendlichen 15 Jahren in die Diskothek. Ins Aladdins. Wollte cool sein, wollte mit den Großen feiern. Am Parkplatz angekommen mit meinem Bianchi sah ich die ersten Halbstarken Jungs mit ihren schnellen Autos (Manta, Manta) und hübschen Mädels, eine gewisse Unsicherheit überkam mich, hatte Flugzeuge im Bauch. Aber Silvester musste ich doch auf der angesagtesten Party dabei sein. Tanzen, die neusten Beats, die besten Diskjockey, Nebelschwaden, süsschlicher Duft, das Jahr verabschieden den Countdown runterzählen, in Jubel ausbrechen, sich zuprosten, das hübscheste Mädchen küssen. So meine Vorstellung. Ich kam nicht rein, der Türsteher versperrte den Weg. Ich war enttäuscht.

Nun, Jahrzehnte später laufe ich mit Miri und Chablis unseren Hütehundmix aus den Karpaten am letzten Tag des Jahres 2023 im tiefen schwäbischen Wald, oben auf der Alb entlang, dort wo sich Fuchs und Hase guten Nacht sagen. Wir sind geflüchtet: vor Partys, vor Böller und Raketen. Ein kleines Hotel im Dorf Stubersheim ist unsere Unterkunft, im Bahnhöfle, für diese Silvesternacht. Ja, so ändern sich die Zeiten. Die Zufriedenheit des Hundes ist größer als der Drang sich auszuleben, zu tanzen, zu feiern, Mädchen zu küssen 😘

Cool Water,die Lederjacke übergestreift 🕺

Ich weiß nicht welche Silvester Party die schönste war in meinem Leben. Aber an eine kann ich mich noch besonders gut erinnern. Es war das Millenium, ein Zeitenwechsel, ein Jahrtausendsprung. Wir wollten etwas besonderes erleben, viele sprachen auch von einem Weltuntergang. Wenn schon untergehen, dann wenigstens im Rausch einer grossen Sause. Die Insel Sylt war unsere Destination. Die Buwe versammelten sich. Effe, Iga, die Beifahrer, Fränk am Steuer seines Volvo V70, so fuhren wir auf die Insel 🏝️ Auf die Insel der Schönen und Reichen. Angekommen, bezogen wir unser Appartement, nach einem gemeinsamen Essen, Effe gab den Tim Mälzer und wir folgten seinen Anweisungen. Danach zogen wir um die Häuser, luden uns ein, machten auf Gross. Die Tanzfläche war meine, ich schleuderte gekonnt die Mädels in die Lüfte. (Danni kannst du dich noch erinnern?) Getanzt bis in den Morgengrauen, der Alkohol hielt mich wach, die Nacht wurde zum Tag. In der Sansibar ein Espresso, den Blick in die Dünen, das Meer ein Rauschen, wir Leben, willkommen Millenium.🎇

Ein Grübinger“ Saukalt“ auf der Terrasse, im ZDF läuft „Willkommen 2024“ vorm Brandenburger Tor. Ich öffne die Veranda Tür. Kalter Wind bläst herein. Chablis chillt auf der Couch, in weiter Ferne eine Böller Explosion. Nur ruhig Brauner. Australien, Japan begrüßen das neue Jahr, wir müssen warten. Noch Stunden auf der Couch vorm Fernseher. Orchestral Manoeuvres in the Dark läuft,“it is a long long way…“Was bedeutet das neue Jahr? Es soll besser werden, Hoffnung, Wünsche, Träume. Ein Abend für eine bessere Welt. Ich hol mir noch ein Saukalt…

Bahnhöfle

Was wird mich 2024 erwarten? Mich sportlich zurück kämpfen. Wird mein Armbruch verheilen, werde ich wieder die Hügel mit den #stomberbuben hochfliegen? Werde ich Neue Freundschaften knüpfen und Alte pflegen? La Corima und der Drei Länder Giro steht im Roadbook, unser Radfreunde aus Valréas sind zu Gast. Wir feiern 30 Jahre Jumelage Sachsenheim/Valréas. Es wird mir ein Fest.

Ich hab gelernt, es muss keine grosse Sause sein, man muß nicht auf der angesagtesten Party der Stadt sein, man kann das Neujahr verschlafen, es ist nicht schlimm, es liegt an einem selbst, seinen Abend zu gestalten. Auch wenn man vom Türsteher abgewiesen, auch wenn man mit Hund den Abend auf der Couch verbringt. 2024 wird gut, weniger Medien konsumieren, mehr wahre Freunde treffen. Das ist mein Vorsatz. Meine Augen fallen, der Countdown läuft, der Moderator schreit ins Mikro: Berlin seid ihr ready! Miri und Chablis sind eingeschlafen…

Bleib gesund, bleibt mir treu.

Der Coach (Basti)

Das neue Jahr 2024

Die Alb im Nebel gehüllt, das Merida Reacto vom Auto Dach geholt, ich roll aus dem Dorf, aus Stubersheim, hab die Straße für mich, die Menschen schlafen. Die Beine lockern, den Puls in die Höhe treiben, das neue Jahr begrüßen. Ich erreiche das Wental, das Felsenmeer, eine verwunschene Landschaft, eine Märchenland. Elfen, Hobbit tauchen am Wegesrande auf, begleiten mich auf meiner Neujahrstour. Ist das nicht schön.

2024🥳🎇

Der letzte macht das Licht aus

Der letzte macht das Licht aus

FOTO: Roland Leitz

Es ist ein Dienstag im November. Warm eingepackt mit Überschuhe, Thermohose, Softshelljacke, Handschuhe und einer Mütze unterm Rennradhelm drehe ich meine Nachmittags Runde an Neckar und Enz entlang. Egal wie gut die Ausrüstung ist, irgendwann frieren Füße und Finger. Ich fahre in meine Stadt rein, in die schmucke Fußgänger Zone. Michael vom Bauhof grüßt mich von der Drehleiter. „Wirst hoffentlich fertig bis Weihnachten mit der Weihnachtsbeleuchtung, sonst fällt’s ins Wasser“ scherze ich. Über das ganze Jahr begleitet mich Michael mit seiner Arbeit für die Stadt. Im Frühjahr sehe ich ihn die vielen Brunnen reinigen, Absperrungen der vielen Feste im Sommer und im Herbst werden Gehwege und Straßen saniert. Und bei Schnee und Eisglätte ist er der Erste auf den Straßen mit seinem Streufahrzeug. Costa, der Kult Grieche hat bestimmt ein warmes Plätzchen und einen guten trockenen Trollinger vom Dürren Berg für mich in petto. Im Augenwinkel entdecke ich auf dem Marktplatz unseren Bürgermeister mit Kai Pflaume, im Schlepptau ein Fernsehteam (Ehrenpflaume) und RIN, der aktuell angesagte Künstler in Deutschland. Welch Prominenz in unserer Kleinstadt. In der warmen Stube beim Costa taue ich auf und genieße mein Viertele.🍷

Mama ruft mich an, ich kann gerade nicht ran
Ich hab′ Angst vor diesem Tempo, doch den Wagen getankt
Warum durften wir hier bleiben, warum mussten sie weg?
Warum entscheidet ein Papier, wie es läuft in der Welt?
Ich hätte alles gern getauscht für ein Leben mit euch
Ich sitze vor meinem Kamin, der Blick, als wär ich enttäuscht

Sigmund Freud, niemals deutsch
Ich bin niemals treu, zumindest niemals mir selbst
Auf der Packung steht: „Hass“, doch ich hab‘ Liebe bestellt
Ich wär lieber im Bett mit dir, doch liege im Benz
Ich spür′, der Druck auf meiner Brust entspricht zwanzig Bar
Es hat sich so viel verändert, seit ich zwanzig war

RIN Album Kleinstadt / Lied Mrznja
Halleluja 2023🎉

Das Feuerwerk oben auf der Lug in Bietigheimication noch nicht verraucht stand ich auf der Starterliste zum Cyclo Cross rennen in Mannheim. Wer wissen will wie ich mich bei Schnee und Matsch geschlagen habe, hier zum nachlesen : Söhne Mannheims

FOTO Miri

Coole Jungs laufen in die Kneipe, geben sich gross, weitläufig, setzen sich entspannt an die Theke. Vodka ist angesagt. Ich schwenke mein Glas Trollinger, nehme ein feines Mandel Aroma wahr. Beobachte die Scenery. Bietigheimer Jungs, es ist Bausa, der Rapper. Ein Star. Aus unserer Kleinstadt. Lyam, der Jüngste Neffe gab mir in unserem Skiurlaub einen kleinen Crash Kurs in Deutsch Rapp. Mit Max, mein Leergut Bub im Getränkemarkt habe ich über Beats und Texte diskutiert. Sie haben mir einen Blick in ihre jungen Seelen gewährt.Nice.

FC Mezo

Im März hatte ich wieder schöne Tage in der Provence. Das Rennen „La Corima‘ in Montélimar mit meinem Edelhelfer Michel von den #strombergbuben stürmten wir den Col de Valouse in nie gekannter Schnelligkeit entgegen. Gerne zum nachlesen: Toujor Provence. Meine sonntäglichen Ausfahrten mit der Radbande im Stromberg 🚴waren immer locker und heiter. Gut, manchmal gab’s auch in die Fresse. Drei kleine Blogbeiträge sind dabei entstanden: Abenteuerland, Going for glory und Destination:Orendelsall

Qualitätswindschatten 🚴💪🏁

Costa schenkt mir noch ein zweites Glas guten trockenen Trollinger ein. Ich denke an den heißen Sommer, beruflich war ich im Leergut verhaftet, privat eine kleine Auszeit in den französischen Alpen. Nach den berühmten Col’s der Tour de France, darunter so klangvolle Namen wie Alpe d‘ Huez, Col de la Croix Fer und Madeleine stand ich 1 Woche später am Start vom 7. Bietigheimer Triathlon powerd by Hucon Shifting Limits. Ich bin immer noch stolz und gerührt so gute Jungs an diesem Tag an meiner Seite gehabt zu haben. Dari, Lamin und Jason sind meine „Bietigheimer Jungs“. Das ist so. Unus pro omnibus, omnes pro uno. (Ironman Hawaii)

Bietigheimer Jungs💪🏆

„Ein Uzo aufs Haus“, reißt mich Costa aus meinen Tagträumen. Carsten Majer der Winzer vom Bietigheimer Trollinger setzt sich zu mir. Freut sich das ich seinen Wein schätze. Wir diskutieren angeregt über Wein. Ich berichte ihm von unserem Urlaub ins Süd Tirol und Piemont. 3 Millionen kostet ein Weinberg im Barolo! Ja, und hier will man ihn nicht Mal geschenkt, ergänzt er traurig. „Wir haben die Winzer, wir haben die Weine, aber es ist eine Gesamtgesellschaftliche Aufgabe unsere Jahrhundert Alten Steillagen zu bewahren!“rufe ich in die Runde. Einige Gäste drehen sich um und wundern sich über mein Emotionales Statement. Ob ich Bausa zu einem guten Trollinger einladen könnte?

Trollinger vom Dürren Berg 🍷

Das Glas Trollinger getrunken, Bausa und die Bietigheimer Jungs sind weitergezogen. Ich öffne die Kneipen Tür, kalter November Wind kommt mir entgegen. Ich stolpere die Treppe runter, der Wein hat seine Wirkung, schnapp mir mein Merida Reacto und laufe der beleuchteten Fußgänger Zone gen Heimat. Ein babyblauer Bentley fährt in Schritt Tempo an mir vorbei. Schick, denke ich. Am Steuer erkenne ich schemenhaft den Rapper Shindy. Drei Superstars an einem Tag, ich sollte Lotto spielen…. Meine Stadt:Bietigheimication.

Babyblauer Bentley

Das Jahr neigt sich dem Ende. Der Weihnachtsbaum geschmückt.🎄 Eine friedvolle Zeit, eine Zeit des füreinander und miteinander. Eine Zeit für Freunde und Familie. Eine Zeit mit vielen Wünschen im Gepäck, eine Zeit mit vielen Erwartungen. Ich bin dankbar, 2023 war mir ein Fest. Hoch über den Dächern von Bietigheimication sind wir zur Silvester Party eingeladen. Dort lassen wir es krachen, dort treffen wir auf „Bietigheimer Jungs und Mädels“, verabschieden das Alte Jahr, begrüßen das Neue. Dort denke ich an die vielen lieben Menschen die mein Weg kreuzten und freuen mich wieder auf spannende Abenteuer im Jahr des Drachen 🐉. Und ihr wisst: Der letzte macht das Licht aus. Bleibt gesund, bleibt mir treu.

Der letzte macht das Licht aus (Deluxe Edition)

Bruder, ich lieb' mein Leben
Ich lieb' den Vibe
Bis zu mei'm Tod bleib' ich hier in Bietigheim, ja, ja

Bausa
Bietigheimer Jungs

Der Coach (Basti)

Ehrenrunde

Vom Max dem Leergut Bub
Einen Tipp hab ich noch: Dijon by night oder die Route des Grands Crus
Dijon by night 🌕
Einfach Mal auf den Bolzplatz, egal wer du bist, egal wo du herkommst, kicken wie ein Sidan, wie ein Messi, wie der Sohn vom unserem Fußballgott, der junge Robin Heusser! (Gross sind die Kinder geworden!) Danke an alle die ihre Schränke plünderten,🎁der erste Schritt ist getan🏁
Frohe Weihnachten 🎄 in Gedenken an Shane MacGowan🎙️

Route des Grands Crus

Fruchtbare Mutter, sei gegrüßt!
Deine Brüste, voll und glatt,
wölben noch ohne Scham dein Kleid;
zeigst voll stolzer Heiterkeit
den Leib, der Burgund geboren hat.

liliane wouters, mère flandre

Route des Grands Crus

Ich weiß nicht ob es sein Fang seines Lebens war! Mit grossem Schwung holte mein Vater die Angelrute aus und schleuderte den Haken gekonnt mit viel Energie ins trübe Wasser des Canal de Bourgogne. Der Haken verfing sich in den gegenüberliegenden Ästen und Sträucher des Canalufers. Großes Gelächter von allen Seiten. Wir waren auf einem Hausboot. Unser Familien Urlaub in Frankreich und mein Vater wollte für das Abendessen sorgen. So gab es Baguette, Fromage und eine leckere Orangina für mich und meine Geschwister. Die Fische durften ungestört ihre Kreise ziehen. Es muss das Jahr 1984 gewesen sein. „Trump war noch nicht Präsident. Die Krim noch nicht überfallen, die AFD noch nicht gegründet worden. Großbritannien war in der EU. Der Islamische Terror hatte Frankreich noch nicht heimgesucht.“ (Traumland S.121 Adam Soboczynski) Mein Kanzler hieß Helmut Kohl und der Französische Präsident Francois Mitterrand. Hand in Hand vereint über den Gräbern von Verdun. Ein Bild ging um die Welt.

Ein Bild ging um die Welt

Mit meinem Merida Reacto überquere ich den Canal de Bourgogne, sehe einen Schleusenwärter die Schleusentore öffnen. 2 Hausboote fahren ein. Steige vom Rad, mir wird die Leine zugeworfen. Gekonnt mach ich sie am Ponder fest, hab noch nichts verlernt. Meine Erinnerungen gehen zurück, zurück ins Jahr 1984. War das ein spannender Urlaub auf unserem Hausboot. Das erste Mal am Steuer, das erste Mal eine Schleuse öffnen, das erste Mal die Leine gekonnt dem Vater zuwerfen, das erste Mal ein Sprung vom Hausboot ins kalte dunkle Canalwasser. Das erste Mal vergisst man nicht.

Canal de Bourgogne

Meine Tour geht weiter, ich winke den Booten ⛵ zum Abschied. „Bone Route und immer ein Handbreit Wasser unterm Kiel,“ rufe ich ihnen zu. Mein Weg führt mich tief in die Burgundischen Wälder, die ersten kleine Cols treiben meinen Puls in die Höhe, ich genieße die Ruhe, atme frische kühle Waldluft ein. Ich werde eins mit meinem Rennrad. Ich vergesse die Zeit, ich vergesse den Raum. Vor mir taucht die Domaine Source de la Seine auf. Hier also in diesem unscheinbaren Bächlein entspringt die Seine. Der berühmte grosse Fluss der sich durch Paris schlängelt bis zur Mündung nach Le Harve an die Atlantikküste. Ich gönne mir eine kleine Pause, ich mach die Trinkflasche voll, nehm ein Schluck kühles Quellwasser, Weiter geht’s immer weiter!

Dijon by night 🌕

Kurz vor Anbruch der Dunkelheit erreiche ich Dijon. Die Hauptstadt der Herzöge von Burgund. In der Innenstadt passiere ich Notre Dame, den Herzogpalast mit Place de la Libération und biege scharf in die Straße Rue Pasteur ein. Werde von Mama, ihrem Lebensgefährten Hubert, Miri und Chablis unserem Hütehundmix aus den Kaparten sehnsüchtig erwartet. „Sorry, war tief in Gedanken, hab mich in dem Zeit Raum Kontinuum verloren.“ Wir sind im Odalys City Dijon Les Cordeliers Hotel für 3 Tage eingemietet, ein altes ehemalige Kloster. Von diesen 3 Tagen im November möchte ich Euch gerne erzählen. Am Abend nach einer vitalisierenden Dusche haben wir uns vier im Restaurant la fine heure verabredet. Ein kleines Haus in der Rue Berbisey, ein Steinwurf weit entfernt.

Cuisine créative, recettes traditionnelles, équipe jeune et dynamique
Spécialités bourguignonnes, convivial et chaleureux

Homepage La fine heure

Die Nacht in einer ehemaligen Mönchzelle erholsam, ein reichhaltiges Frühstück im großen Saal des Refektoriums des altehrwürdigen Cordelier Klosters aus dem 13. Jahrhundert. So gestärkt konnte unser kleiner Spaziergang in die Altstadt von Dijon beginnen. Immer der Eule nach.(Le Parcours de la Chouette) Die Eule von Dijon ist das Maskottchen der Stadt. Sie sitzt auf einem Strebepfeiler der Notre-Dame und ist zu einem Glücksbringer für die Passanten geworden, die sie mit der linken Hand – der Hand des Herzens – streicheln. Der Wegweiser durch die historische Altstadt. Durch die Stadt der 100 Glockentürme. Mit diesem Spaziergang tauchen wir tief in die Historie Europa’s ein. Burgund war im Mittelalter das Zentrum, die Macht Europa’s und Dijon die Hauptstadt. Alt ehrwürdige Patrizierhäuser säumen unseren Weg. Es ist ein Sonntagmorgen im November. Ruhig, grau, ausgestorben, müde Tauben, vereinzelte Kirchgänger kreuzen unseren Weg, die ersten Bar/Restaurant öffnen ihre Türen, Kaffee-Duft, vermengt mit frisch aufgebacken Croissants erfüllt die Gassen. Ich bekomm schon wieder Appetit!

Burgund ist ein Wunder. Das mächtige Reich, das sich im 14. und 15. Jahrhun-
dert zwischen Deutschland und Frankreich schob, vereinte spätmittelalterliche
Hochkultur mit einer Blüte der nordeuropäischen Renaissance.

Liberté, Égalité, Fraternité

Sie waren Fürsten, Herzöge, Ritter gaben sich aber als Könige, Kaiser und Philosophen. Philippe der Kühne (von 1363 bis 1404), erwies sich als massvoller sowie geschickter Politiker. Er stellte die entsprechenden Weichen für die Zukunft Burgunds. Johann Ohnefurcht (von 1404 bis 1419), schlägt seinem Vater nach, aber noch mehr seiner Mutter. „Er ist tapfer, wagemutig, listig und von grenzenlosen Ehrgeiz,“ beschreibt ihn der Historiker Joseph Calmette. Johann wird auf der Brücke von Montereau erschlagen. Philippe der Gute (von 1419 bis 1467) übernahm mit 23 Jahren und regierte fast ein halbes Jahrhundert. Es brach eine ruhigere, vor allem segensvolle Zeit an. Er ist Begründer des Ordens vom Goldenen Vlies. Karl der Kühne (von 1467 bis 1477), einziger Legetimer Sohn, hervorgegangen aus der dritten Ehe mit Isabella von Portugal. Ich entdecke eine Zeichnung aus der Schule von Rogier Van der Wyden. Sie zeigt einen sympathischen jungen Mann mit weichen Gesichtszügen. Er wurde zum Bedeutendsten der vier Valois Herzöge. Maria von Burgund hatte ein kurzes Leben. Mit 19 heiratet sie den Kaisersohn Maximilian. (1477 bis 1483) Durch einen tödlichen Reiter Unfall im 25. Lebensjahr endete die glorreiche Herrschaft.

Johann Ohnefurcht

Nach soviel Kultur und Geschichte besuchten wir am Abend das Restaurant l’Epicerie & Cie und tauchten in die kulinarischen Köstlichkeiten Burgunds ein. Ich war wieder für die Weinauswahl verantwortlich,das hab ich gerne übernommen.Santé🥂

L’epicerie & Compagnie

« Les plus beaux souvenirs se créent autour d’une table »

L’Épicerie & Cie
Fixin 2018🍷

Nicht Alpe d‘ Huez, nicht den Mont Ventoux von der Südseite, nicht das Stilfser Joch, sondern die Route des Grande Crus, Côte d‘ Or, die goldene Küste, die berühmteste Weinstraße der Welt stand im Roadbook. Noch Mal die Trinkflasche gefüllt, die Reifen auf 8 bar und ein Riegel in der Trikot Tasche. Mein Weg führt aus Dijon, ich muss mich beeilen, les Cellier Volnasien ist unser Treffpunkt zum Mittagstisch. Miri, Mama, Hubert, im Kofferraum Chablis 🐕reisen mit dem Auto vorraus. Sie machen einen Stopp im berühmten Hospiz der Beaune, gestiftet von Kardinal Rolin im 14. Jahrhundert. Mehr als ein Armenkrankenhaus!

Route des Grands Crus

Die Weinberge im November im Nebel gehüllt, passiere ich die Dörfer Morey Saint Denis, Chambolle Musigny, Vosne Romané und Nuit Saint Georges, es ist die Côtes du Nuits. Beim berühmtesten Weinberg Romané Conti umgeben von einer kleinen Mauer mit dem Steinernen Kreuz (mit den Inschrift der Zwei Besitzer Familien Leroy und Villaine) halte ich kurz inne. Die Reben in Spalier, die Blätter abgeworfen. Knorrig, alt. Ein Richebourg, ein La Tâche sind göttergleich. Nie habe ich diese Grand Cru probiert, (5000€/Fl) so ist mein Urteil auch nur nachgeplapper. Ich nehm ein Schluck aus der Trinkflasche, stell mir den Taste eines großen Pinot Noir vor. Weiter geht’s,immer weiter.

Romané Conti

Ich bin gut in der Zeit, nach Nuits St. Georges erreiche ich den Weinort Aloxe Corton. Die einzigartige Grand Cru Lage, nach Karl dem Großen benannt, der Corton Charlemagne Weinberg. Erst kürzlich hatte ich von Domaine Méo Camuzet einen Corton im Glas. Thomas Tauss, Weinhändler aus Stuttgart war so freundlich und ja, ich muss sagen: dicht, komplex, monumental. So knall ich mit meinem Merida Reacto die Weinbergshügel hoch und erreiche das Corton Kreuz hoch oben am Waldrand. Schweissperlen rinnen von der Stirn. Der Nebel gelichtet, ein atemberaubender Blick entschädigt.

Hoch oben über Aloxe Corton

Durch Beaune, passiere ich Pomard , erreiche das kleine Weinörtchen Volnay, im Zentrum die Kirche, gewidmet dem Heiligen Cyr und der heiligen Juliette. Hier irgendwo muss mein Rendez-vous sein. Mama ruft mir freudig aus einem Innenhof zu. Arrive!

Une cuisine de terroir et de tradition…

Dans un perpétuel souci de qualité, nous nous efforçons de faire appel à des producteurs locaux afin que vous retrouviez dans chaque bouchée toute la richesse de notre terroir.

Homepage Cellier Volnasien
Sommelier 🍷

Montag Mittag in einem kleinen beschaulichen französischen Dörfchen zum Mittagstisch, das gefällt mir. Gut Bürgerlich, aber mit einer Burgundischen Raffinesse und Heiterkeit. Die tief stehende Novembersonne scheint in den ehemaligen Weinkeller. „Schnecken für Hubert, mindestens ein halbes Dutzend, die mag er so gerne,“ ruft Mama Christa begeistert in die Runde. Ich bin mit der ausführlichen Weinkarte vertieft, braucht man wohl ein Sommelier Studium, denk ich so bei mir! Und welcher Wein passt zu Schnecken? Miri liebäugelt auf einen Salat mit warmen Ziegen Käse, ein Klassiker. Als Hauptgericht kommt für mich das Coq au Vin nur in Frage, mit gutem Burgundischen Rotwein zubereitet – auch ein Klassiker. Mama wählt Suprême de Volaille à la Crème (Geflügel an einer Crème Sauce), zum Dessert eine süße Crème Caramel und Hubert entscheidet sich natürlich für die regionale Käseplatte, als waschechter Franzose.

Ein Montag Mittag im November

Ein Petit Café fragt die flinke Bedienung. „Oui bien sure, den brauch‘ ich jetzt.“ Das war unser Montag Mittag in Volnay, könnte jeder Tag ein Montag sein? Mein Merida Reacto auf den Autodach wie bei den Begleitfahrzeugen der Tour de France verzurrt cruisen wir über kleine Weinbergsstraßen, entlang der Côte d‘ Or. Plaudern noch angeregt und lassen unser Französischer „Plat de Jour“ Revue passieren.“Zart mein Coq au Vin“ ruf ich in die Runde. Und erst der gute „Tischwein“ Volnay ergänzt Hubert. Ja, stimme ich ihm zu und ergänze meine Theorie: das der Geschmack eines Ortswein nicht weit von einem Premier Cru oder Grand Cru sein muss. Eine besondere Überraschung hab ich mir noch einfallen lassen.Ein Besuch einer Domaine mitten im Herzen von Beaune, im Schatten vom Hotel de Dieu. Wir haben ein Rendezvous in der la Boutique Moillard, eine Weinhandlung. Ich möchte mit Euch in das Geheimnis der großen Pinot’s und Chardonnay’s eintauchen. Raphael Pascot gibt uns einen leidenschaftlichen Exkurs.

Es gab eine Zeit in der wir dachten wir können den Wein im Keller machen. Temperatur kontrollierte Gärung, Stahltanks, Crossflow Filter, Zugabe von Süssreserve und sterile Abfüllung. Mehr Oechsle, mehr Qualität. Wir waren die „Weinmacher“, berühmte Weingüter, grosse Weine!. Parker hat die Punkte erfunden, unter 90 Parkerpunkte haben wir die Nase gerümpft. Es war eine Erfolgsformel. Trotz all der Anstrengung, trotz all dem Wissen war ein guter Burgunder uns Meilenweit vorraus. Was ist sein Geheimnis?

Was ist sein Geheimnis🍷🤔

Drei Tage von Dijon war mir ein Fest. Es braucht nicht viel, eine grosse europäische Geschichte, ein gutes Hotel, Frühstück mit frisch gepressten Orangnsaft, ein feines Plat du Jour, einen exzellenten Vin de Bourgogne, intensive Gespräche, klar Goetheanische Reflexionen dürfen nicht fehlen.😉Einfach sich Zeit nehmen.

Bleibt gesund, bleibt mir treu

Der Coach (Basti)

Premier Cru

Kalipé

Kalipé

Sempre a Passo lento

Tibetanisches Sprichwort

Wisst ihr was Schlutzkrapfen sind? Nein, noch nie gegessen? Lecker. Sie sind gefüllte Teigtaschen mit Spinat und Topfen, (Quark) eine Spezialität aus Südtirol. Auf der Moarhofalm, unvergessen, dort habe ich zum ersten Mal selbstgemachte Schlutzkrapfen gegessen. Es war ein sonniger Tag im September. Mit Proviant und Trinkflaschen im Rucksack stiegen wir Drei (Miri, Basti, Chablis, unser Hütehundmix aus den Kaparten) auf die Putzenhöhe, ein 2438 Meter hoher Gipfel der Südtiroler Berge. Von dort aus hat man die unglaubliche Sicht auf die 3000er, ein fantastischer Panoramablick, der die schneebedeckten Gipfel der Zillertaler Alpen im Norden und die Dolomiten im Süden zeigt. Ein Traum. Die letzten Meter am Grünbachsee vorbei, gutes Bergwasser schlabbern und die heißen Pfoten kühlen. Jeder Schritt tut weh, es wird steil, Schritt für Schritt, das Gipfelkreuz im Blick, nochmal stehen bleiben, durchatmen, luftholen. Weiter geht’s, immer weiter. Die Putzenhöhe is done.

Jeder Schritt tut weh

Auf dem Rückweg vom Gipfel an pfeifenden Murmeltieren vorbei erreichen wir Drei durstig und ausgehungert die Moarhofalm. (1830 Meter ü NN) Chablis bekam kühles Bergwasser und einen Schattenplatz unterm Tisch, Miri bestellte sich einen Kaiserschmarrn und ich bekam die selbstgemachten Schlutzkrapfen, einfach in Butter mit gutem Parmiggano bestreut. Lecker, ein Gedicht. Dazu trank ich gutes Stilles Plose Wasser. Mehr braucht es nicht, ich war zufrieden. Ich war glücklich.

Grünbachsee 😍

Von klein auf hat man den Wunsch zu klettern, erst auf Spielplätzen, gesichert von Mama und Papa, auf Bäume im Garten, auf Hohe Buchen im Wald, auf Felsen mit Schulkameraden. Es ist ein Spiel, eine Mutprobe. In unserem Dorf gab es einen aufgelassen Steinbruch, ein Eldorado, ein Kletterparadies. Nichts war mir zu hoch, nichts war mir zu steil. Heute würden Eltern das verbieten, aber wir haben daraus unser Vertrauen gewonnen, wir kamen gestärkt am Abend zur Mama nach Hause. Wäre der Spessart mit seinem sanften geschwungenen Hügeln nicht zu klein für grosse Bergtouren, dann wäre aus mir ein Bergsteiger geworden. Sicher wäre Reinhold Messner mein Vorbild, sicher wäre ich in seine großen Fußstapfen getreten. Jetzt 40 Jahre später beeindruckt er mich immernoch. Wir sind in Südtirol, Urlaub mit der Familie, nett in Sankt Sigmund im Ansitz Neuhaus einquartiert.

Sankt Sigmund, Ansitz Neuhaus

Reinhold Messner lebte in Villnöß, mit 8 Geschwistern, die Geißlerspitzen vor der Haustür. Mit 5 bestieg er mit seinen Eltern seinen ersten Berg. Mit 12 kletterte er besser als sein Vater und mit seinem Bruder Günther bezwang er die Saß-Rigais- Nordwand sowie die Erstbegehung der Nordwand der Großen Fermeda. Sie sind Kletter Asse, nichts ist zu hoch nichts zu steil. Ihre schwierigste Kletterei in jungen Jahren war die Erstbegehung der Heiligkreuzkofel- Mittelpfeiler. Sie haben das Klettern revolutioniert.

Sie haben das Klettern revolutioniert

„Das soll ein leichter Weg sein,!?“flucht Miri, „wir können umkehren und die Gondel nehmen,“ ruf ich ihr zu. Wir sind auf dem Fußweg zum Gipfel des Kronplatz, auf 2.275 m Meereshöhe, mit seinem einmaligen Blick in die Dolomiten, zwischen Olang, Bruneck und dem Gadertal gelegen.“Nein geht schon,brauch nur ne kurze Pause,“ ein Schluck aus der Trinkflasche, weiter geht’s immer weiter.

Messner Mountain Museum

Ich kaufe mir eine Eintrittskarte für das MMM Corones, auf dem Gipfelplateau des Kronplatzes auf 2.275 Metern. Miri und Chablis genießen derweil in der Sonne die atemberaubende Blicke in die Zillertaler Alpen, sowie in die Dolomiten. Man glaubt nicht das diese Berge, die in den Himmel ragen aus einem Korallen Meer entstanden sind. Im Museum geht der erste Aus – Blick zu den Geisler Spitzen, das Kletterparadies des jungen Reinhold, der Zweite Aus – Blick zeigt die Berggruppe der Marmolata in der Günther und Reinhold in jungen Jahren einige gefährliche Erstbesteigungen gelangen. Einzigartige Architektur, einzigartiger Platz. Zaha Hadid, hat mit ihren Ideen der Geschichte des Alpinismus einen würdigen Rahmen erdacht.

Einen Ort der Stille, der Entschleunigung und unvergessener Ausblicke. Dieser Rückzugsraum öffnet alle menschlichen Sinne für das Darüber und Dahinter. Die Berge werden zum Erfahrungsraum, Teil unserer Kultur. Im Geistesflug über alle Gipfel hinweg gilt es sie neu wahrzunehmen.

Reinhold Messner

Am Abend mit vielen Eindrücken, mit leichtem Muskelkater und verspannten Schultern lasse ich den Tag Revue passieren. Ich mache mir einen gute Flasche Lagrein auf (Tor di Lupo, Cantina Terlan/Andrian) ,schneide Bergkäse und Speck auf. Wir philosophieren über das Leben, über den Tod. Messner ist ein Grenzgänger am Berg, viele seine Kameraden sind am Berg umgekommen, er war nicht besser, er hatte Glück, denk ich mir. Reinhold Messner (78 Jahre) war der letzten Tage in der Sendung „Inas Nacht“ eingeladen und dort schildert er sehr lebhaft seine Erfahrungen am Berg, seine Nahtoderfahrungen und seine Sicht des Sterbens.

Wir haben Angst zu sterben, aber wir haben keine Angst vor dem Tod

Reinhold Messner

The road is long
There are mountains in our way
But we climb a step every day

Himmelsbegräbnis

Bei dieser Zeremonie wird der Leichnam aufgeschlitzt, „dann stürzen riesige Geier von den Bergen herunter und bedienen sich.“ Die Knochen und der Schädel werden anschließend zerschlagen und ebenfalls an die Geier verfüttert. „Ich finde“, erklärte Messner, „dieses Himmelsbegräbnis sehr eindrucksvoll, für mich die eleganteste Form des Verschwindens im All.“

Bleibt gesund,bleibt mir treu.

Der Coach (Basti)🗻

Zugabe 🗻

Ein Blick in die Südtiroler Weinwelt

Cantina Terlan

Wir sind eingeladen in der Kellerei Cantina Terlan. Miri und Chablis 🐕 laufen den berühmten „Winkl“ Weinberg hoch und beobachten die angehende Weinlese. Derweil steige ich mit der jungen Frau Huber ( Schattenthaler Hof) in das atemberaubende Kellerreich, erbaut mit den Quarz Porphyr Steinen aus der Gegend. Dort reifen die grossen Rot und Weissweine in ausgesuchten Barrique’s und Fuderfässer aus französischer und slowenischer Eiche. Ich erfahre viel über die Geschichte und das Streben der Kellermeister nach Qualität! Es brauchte lange die Weinbauern zu überzeugen „Wir werfen doch keine Trauben zu Boden“, so die einhellige Meinung der Bauern vor 30 Jahren. Um zu zeigen wie langlebig auch die Weissweine sind, versteckte der alte Kellermeister Kofler jedes Jahr ein paar Weine seiner besten Weinberge. Erst nach seiner Pensionierung fand man den Schatz, öffnete einige alte Jahrgängen und war überrascht der frische und der Qualität. So hat es sich herumgesprochen, das die Weissweine aus Terlan ein besonderes Reifepotenzial besitzen.

Der letzte Keller zeigt ein Kuriosum: Kellermeister Sebastian Stocker wollte Sekt herstellen, kaufte alle Maschinen und Tanks für die Produktion. Der Vorstand gab ihm aber keine Genehmigung, so musste er wieder alles verkaufen, außer die 3000 Liter Drucktanks aus Edelstahl. Aus der Not heraus legte er einige Weißburgunder mit der Feinhefe ins Stahlfass. Auch hier zeigte sich die einzigartige Qualität der Weine. Nach ca.10 Jahren kommen diese Qualitäten unter den Namen“Rarity“ in die Flasche und begeistern die Weinwelt.

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