Pilgern auf der Alb

Pilgern

auf der Alb

#aufderschwäbischeneisenbahn

#trullatrullatrullala

Bei der Vorbereitung unserer kleinen Etappenwanderung entlang der schwäbischen Eisenbahn hatte ich einen Anruf bei der Bahngesellschaft und folgendes Kinderlied wurde in der Leitung gespielt….

ein Historisches Kinderlied begleitet uns auf unserer Wanderung

Diese historische Bahnlinie von Engstingen nach Ulm über Münsingen, Schelklingen und Blaubeuren sollte unsere Raststationen auf unserer Pilger Etappenwanderung hoch auf der schwäbischen Alb sein.

Wir, das sind: Der Coach, Miri und Hütehundmix Chablis aus den Kaparten.

Pilgern auf der schwäbischen Alb

Die Rucksäcke gepackt, Proviant für Chablis, die Wanderschuhe geschnürt, das Auto geparkt in Engstingen am Bahnhof, den Routenplaner #Komoot eingeschaltet, so starteten wir frohgemut in das Abenteuer „Pilgern auf der Schwäbischen Alb“.

der Bahnhof in Engstingen

Entlang der Bahnlinie wanderten wir aus dem Ort Engstingen in Richtung Münsingen unserem 1. Etappenziel. Es war heiss, kein Schatten in Sicht, vor uns lagen ca. 20 km. Die ersten 4 km bis Kohlstetten waren schon mal launig, der neue Rucksack von Miri passte wie angegossen, kein Schuh drückte und Chablis hatte stets ein Auge auf uns. Seine kleine persönliche Schafsherde! In Kohlstetten sahen wir das restaurierte Bahnhäußchen welches ein kleines feines Restaurant nun beherbergt. Leider an diesem Tag noch geschlossen so musste ein Schluck aus der Trinkflache reichen.

Nach Kohlstetten verliessen wir das Tal, unser Weg führte jetzt durch Wiesen und Wälder. Dankbar für den Schatten der Bäume und der leichte kühlende Wind. In weiter Ferne hörten wir immer mal wieder das Signalton der schwäbischen Eisenbahn. Wir waren auf dem richtigen Weg. Ein Picknick an einem Bachlauf, kurz die nackten Füsse erfrischen, keine Eile, einfach mal in sich ruhen.

Der Segelflugplatz von Münsingen kündigte unser heutiges Etappenziel an. Von weitem konnte mann den Kirchturm und die ersten Häuser von Münsingen erkennen. Es ist dann nochmal eine Motivation wenn man sein Ziel schon im Blick hat, obwohl es noch einige Kilometer zu gehen sind. Geruht und Gestärkt auf einer Parkbank am Wegesrande liefen wir in das alte Stadtzentrum von Münsingen zum #Biosphären 4* Wohlfühl-Hotel Herrmann | Münsingen | Schwäbische Alb, unsere Bleibe für die Nacht.

Ich sollte noch erwähnen das wir in der Coronazeit unsere Wanderung unternommen haben. Nach einem harten #lockdown, wurden die ersten vorsichtigen Lockerungen ermöglicht. So auch Hotels und Restaurant mit restriktiven Hygiene Maßnahmen geöffnet. Wir waren froh, trotz der harten Einschränkungen, unsere Reise zu unternehmen und konnten um so mehr die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Gastgeber schätzen. Aber dazu später mehr.

Biosphärenhotel Herrmann

Eine heisse Dusche, ein @Berg Märzen, ein guter Rotstbraten und ein Schlummertrunk Cuvée Jura vom #Biosphärenweingut Dolde. Einfach herrlich. Wie haben wir das vermisst.Und jetzt: Süsse Träume

Am nächsten Tag standen 30 km Wanderung im Roadbook. Puh….Der Wetterbericht kündigte Dauerregen und Windböen an. So gab es kurzerhand eine Planänderung: von Münsingen nach Schelklingen mit der schwäbischen Eisenbahn und die letzten 10 km nach Blaubeuern wieder auf Schusters Rappen. Nach einem reichhaltigen Frühstück verließen wir unser kleines Hotel in Richtung Bahnhof Münsingen und warteten auf die Einfahrt der Traditionsbahn. Nirgends konnte man eine Fahrkarte lösen. Alles geschlossen. Der Zugführer hatte ein Herz für uns drei, besonders Chablis fand er süss, so nahm er uns kurzerhand auch ohne gültige Fahrkarte mit nach Schelklingen. Auch das ist Deutschland. Danke.

Angekommen in Schelklingen tigerten wir erst einmal in die Innenstadt auf einen feinen Cappuccino. Ein obligatorisches Foto von der #Venus vom Hohle Fels musste sein.

Die Venus vom Hohle Fels ist die bisher älteste bekannte, von Menschenhand geschaffene Frauenfigur.
Die Statuette ist 40 000 Jahre alt und wurde aus einem Mammutstoßzahn geschnitzt. Sie zerbrach im Laufe der Zeit im Erdreich. Sechs Fragmente konnten zu einer fast vollständigen Figur zusammengefügt werden. Anstatt des Kopfes befindet sich im Halsbereich eine Öse. Die Venus vom Hohle Fels wurde einst als Amulett oder Schmuckstück getragen.
Die überdeutlichen Geschlechtsmerkmale fallen sofort ins Auge. Die Brüste sind üppig und ragen weit nach vorne. Das Schamdreieck mit der offenen Vulva ist deutlich zu erkennen. Die Taille ist im Verhältnis relativ schmal. Die Darstellung zeigt damit keine Schwangere. Im Gegensatz zu den Füßen sind die Arme und Hände fein ausgearbeitet. Die sorgfältigen Kerben, Linien und Markierungen sind zweifellos von symbolischer Bedeutung.
Eine abschließende Erklärung zur Venus vom Hohle Fels kann die Wissenschaft noch nicht geben. Das Geschlecht scheint die zentrale Aussage der Figur zu sein. Die Figurine signalisiert Weiblichkeit und Sexualität an sich, und zwar in einer Weise, die von der Identität einer real existierenden Frau losgelöst ist.

Der Regen kündigte sich mit dunklen Wolken an, so wollten wir keine Zeit verlieren und wanderten zügig zu unserem 2 Etappenziel: Der Blautopf in Blaubeuren. Unsere Herberge Zum Ochsen.

Aber der Regen wurde immer heftiger. Wir retteten uns unter einer alten Linde. So verharrten wir der Dinge, wurden immer Nasser und froren wie Espenlaub, machten uns aber warme Gedanken. Jetzt eine warme Mahlzeit, das wäre fein. Also, auf in den Regen auf der Suche nach einer Gaststätte. Ein Schild, ein Wegweiser, der Forellenhof hörte sich verlockend an. Es brannte Licht, rein in die wohlig warme Gaststube. Ein herzlicher Empfang, auch Chablis war willkommen. Gleich mit einem Willkommensschmankerl huschte er unter den Tisch. Forelle Müllerin und weisser Spargel mit Sauce Hollandaise, ein passender Riesling aus Württemberg. So werden die müden Glieder wieder zum leben erweckt. Lecker.

Die letzten Meter nach Blaubeuren waren dann nicht mehr schwer. Herzlich begrüßt in unserer Herberge Zum Ochsen. Eine heiße Dusche und ein gutes Bier. Wandern für Fortgeschrittene…Am Abend die guten schwäbischen Maultaschen Wie Gott auf der Schwäbischen Alb“. Der Blautopf war gesperrt, aber auch so hatte Miri sich die Quelle der Blau anders vorgestellt.

Entstehung des Blautopf

Die berühmteste Karsterscheinung Blaubeurens ist der Blautopf. Der Blautopf ist nach dem Aachtopf die größte Karstquelle Deutschlands.

Seine Entstehung verdankt der Blautopf verschiedenen Umständen. Die Albhochfläche besteht aus klüftigem und durchlässigem Kalkgestein. Die Regenfälle auf der Alb sammeln sich nicht in Flüssen, sondern versickern sofort in den Untergrund. Innerhalb des Bergmassivs sind weitverzweigte Höhlensysteme entstanden, die je nach Wasserspiegel unterirdische Höhlenflüsse führen oder zwischenzeitlich Trockenhöhlen sind. 

Tief und wasserreich

In dem Gebirge um den Blautopf herum befindet sich ein großes weitverzweigtes Höhlensystem, in dem große Wassermassen gesammelt werden und am Blautopf an die Oberfläche drängen.

Das Wetter wurde schöner die letzte Etappe stand im Roadbook. Der Ulmer Münster und unser kleines feines Hotel Reblaus im Fischerviertel sind das letzte Ziel unserer kleinen Pilgerwanderung auf der schwäbischen Alb. Wir verabschiedeten uns herzlich von unserer Herbergsmutter, der Chefin vom Hotel Zum Ochsen. Viel haben wir über die Probleme der Gastronomie in der Coronazeit gelernt und darüber rege diskutiert. Wir wünschen ein gutes gelingen im Restart nach dem Lockdown. Wir fühlten uns sicher und jederzeit gut betreut. Danke.

Über einen Höhenwanderweg der sehr gut beschildert ist nahmen wir die letzten 20 km in Angriff. Wir wurden immer besser. Dunkle Waldwege über freie offene Lichtungen, Wiesen und Felder wanderten wir im Gleichschritt. Vorbei an kleinen Ortschaften tauchte in der Ferne der Ulmer Münster am Horizont auf. Grosse Freude.

Ulmer Münster by night

Über 200 Jahre wurde am Ulmer Münster gebaut: von 1377 bis 1543 und dann nach einer langen Pause wieder von 1844 bis 1890. Heute ist das Ulmer Münster die größte evangelische Kirche in Deutschland und die Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Das Münster ist kein Dom: In Ulm gab es nie einen Bischof oder einen Landesfürsten. Das Münster ist eine Bürgerkirche: Allein die Bürgerinnen und Bürger der Stadt bauten es, bis heute ist es das Wahrzeichen von Ulm.

Ankommen, über kleine Vorstädte der Blau entlang. Einblicke in Gärten, Höfen und Wohnzimmer. Das Leben einer Stadt mit seinen kleinen Gassen, Plätzen, Restaurants und Geschäften zu entdecken gelingt nur auf Schusters Rappen. Ulm ist eine Reise Wert. Zu Fuss sehr zu empfehlen.

Nach einer entspannten ruhigen Nacht wachten wir vom bezaubernden Vogelgezwitscher auf. Und das in der Innenstadt, nicht unweit des Ulmer Münster entfernt. Klasse.

Um 9:15 Uhr wartete auf Gleis 5a unser Zug der Schwäbischen Eisenbahn. Der Lokführer begrüßte uns herzlich und wünschte uns eine gute Bahnfahrt. Jetzt, bei der Fahrt mit der Bahn durch das Tal an den Ortschaften die wir alle schon bei unserer Wanderung streiften kamen die Erinnerungen und die Begeisterung für die schwäbische Landschaft der Alb.

Das war unser Pilgern auf der Alb, entlang der schwäbischen Eisenbahn. Wir sagen Danke: an die Menschen die wir auf unserem Weg begegnet sind! Herzlich, authentisch, hilfsbereit!

Bleibt gesund, bleibt mir treu. lg. Euer Coach

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  1. christa

    toller bericht! mit herzblut geschrieben! informativ, interessant! christa

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