DIE WINDKANTE

oder unser Urlaub in Ostfriesland

Dicke Luft, bevor wir die Autobahn erreichten. Was war passiert? Ich spielte mit dem Gedanken mein Rennrad, mit in den Urlaub zu nehmen. NEIN, kommt gar nicht in die Tüte! Dann war´s das mit unserem gemeinsamen Urlaub. „Du sitzt nur auf deinem Rad und wir gucken in die Röhre“ !

Klamm heimlich baute ich mein Rad auseinander, packte es in die Radtasche und quetschte es zwischen Koffer und Schwiegermutter. Geht doch! Mein Merida Reacto oder meine Schwiegermutter, so weit wollte ich es doch nicht kommen lassen. So saßen wir wohlgemut, freudig, nach dem der erste Ärger verflogen war, im Auto auf der Fahrt zu unserem Ferienhaus nach Ihlowerfehn in Ostfriesland. Wir das sind: Hütehundmix Chablis, hatte im Kofferraum den meisten Platz, meine Schwiegermutter Elfie, hinten auf der Rückbank, zwischen Rennrad und dem Proviant, mein Frau Miri als guter Beifahrer und meine Wenigkeit, Der Coach.

Wir machen in den letzten Jahren immer an der Nordsee Urlaub. Angefangen von Ladelund an der Dänischen Grenze auf einem Reiterhof, dann auf der Halbinsel Eiderstedt in Tetenbüll und nun hat uns Booking.com nach Ostfriesland verschlagen. In einem Blog Beitrag „Wat ein Watt“ hab ich schon mal die Nordsee und Ebbe und Flut beschrieben. Ihlowerfehn eine Dörfchen, künstlich an einem Kanal erbaut. Ein Mix aus Ferienhäusern und festen Wohnsitzen. Nett, beschaulich würde man sagen.

Ein Häuschen, ein Gärtchen, ein Bötchen und Schietwetter , super hier im Norden…So waren die ersten Ausflüge nach Aurich, Moormuseum, Norden Seehundeauffanstation und Emden, das Ottohuus unsere ersten Highlights…

Bötchen Tour

Ich hatte mein Merida Reacto ja mitgenommen gegen jeden Widerstand! Und wie alle drei faul im Garten poften und die Sonnenstrahlen genossen, baute ich mein Rad zusammen und freute mich auf meine ersten Kilometern auf den Straßen Ostfriesland.

Auf STRAVA hab ich schon mal nach Routen geschaut. Es gab auch eine Segment Challenge Zeitfahren 2020 Sprinter Emden 0% Steigung!

Die ersten Kilometer auf Schnur geraden Straßen liefen nicht schlecht, an Windrädern vorbei in Richtung Ems Kanal. Der Wind bliess direkt von vorne. Ich machte mich so klein wie möglich, aber der Gegenwind kostet Körner. Ich wünschte mir mein Radbande im Stromberg herbei. Als Capitano würde ich die starken Jungs in den Wind schicken, so gewinnt man Etappen! Das Ems Sperrwerk als Ziel erreicht und mit Rückenwind und viel Tempo an Nebenstraßen (gut ausgeschildert) ging es wieder zurück nach Ihlowerfehn. Hatte nichts verpasst, lagen alle noch im Garten und genossen die letzte Abendsonne!

der Garten vor dem Kanal

Wir wollten natürlich die Nordsee sehen und auch mal eine Wattwanderung unternehmen. Nach Baltrum wandern und mit dem Schiff zurück. Das wäre fein. Nun traf ich zufällig den Nachbar nach so einer Wattwanderung, oh je, sind wir kaputt, so anstrengend riet er mir davon ab. Aber mal das Watt spüren ohne Zeitdruck und der Gefahr nicht von der Flut überrascht zu werden. Die ersten  Schritte waren schwierig, Barfuß, scharfe Muscheln machte jeden Schritt zu tortour. Nach paar Hundert Metern kehrten wir zurück und alle waren Dankbar inclusive Chablis das Feste Land zu erreichen.

immer Kette rechts

Das Wetter wurde immer besser, im Fernsehen lief die Tour de France, Lennard Kämna gewinnt die 16.Etappe, die Lust auf Radfahren war geweckt. So schnappte ich mir am Abend mein Merida Reacto und  fuhr im Sinne eines Einzelzeitfahrers entlang der kleinen Ostfriesischen Dörfer, Kanäle und Moorlandschaften. Teilweise auch auf Kopfsteinpflaster, ein kleiner Vorgeschmack auf #Paris-Roubaix!

Ich machte einen kleinen kleinen Abstecher zur Familie Krebs. Mein Nachbar vom „Weissen Haus“ in Rottenberg aus Jugendtagen. Martin Krebs lebt mit seiner Familie schon seid 20 Jahren in Ihlow. DANKE  für den herzlichen Empfang nach so vielen Jahren und leckeren Kuchen. Gestärkt und ausgeruht mit alten Erinnerung im Gepäck ging es die letzten Metern in unser Ferienhaus im Juisterweg 15 zurück.

Stürmische Begrüßung,Cleo in Aktion

Es ist mal schön keinen Anstieg, Hügel oder Berge bei einer Radtour zuhaben. Keinen einzigen Schaltvorgang, immer Kette rechts. Die einzige Herausforderung – der Wind. Aber auf Dauer merke ich wie mir der Stromberg-Kraichgau fehlt. Kurze knackige Anstiege, Serpentinen, kurvige Routen, schnelle Abfahrten, offene Landschaften, Abwechslung fürs Auge, all das hat mir gefehlt.

Die Radbande im Stromberg untetwegs

2020 in Ihlowerfehn war erholsam für uns Vier. Für jeden war was geboten.

ABSCHIED AM KANAL AURICH

Uns fehlte das Meer. So wird der nächste Sommerurlaub auf eine Insel gehen, Juist, Langeoog oder Borkum und mein Merida Reacto wird wieder an Bord sein. 😉Versprochen!

Bleibt Gesund, bleibt mir Treu, LG, Euer Coach

Nachspann

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  1. Martin Honecker

    Lieber Sebastian(coach),
    schön von Dir auf diese Weise mal wieder zu hören, unser „WEIN TRIFFT BRILLE“ ist mir immer wieder in guter Erinnerung. So ein merida reacto macht schon Laune, da können meine Räder nicht mithalten. Aber, immerhin, mit beiden war ich auf dem ventoux !! Dieses Jahr leider nicht aus den bekannten Gründen, ist aber nur aufgeschoben.
    Viele liebe Grüße aus dem guten alten Hösbach,

    Martin

    • Hallo Martin, ja lange ist es her. FREU mich das du auch eine Begeisterung für den Radsport hast. Vielleicht werde ich mal im Windschatten an deinem Hinterrad 🚴‍♂️lutschen. Am besten in der Provence bei Mama Christa. LG. DER COACH

  2. christa holler

    lieber coach, mal wieder toll von dir und deinen reiseerfahrungen zu hoeren! du schreibst immer interessante berichte mit den passenden fotos dazu, die jedem etwas geben und auch anregung bedeuten koennen! christa/maman

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