Monat: März 2020

Shut down

Das Corona Virus: Sars Cov 2

An dem Tag als die Welt sich veränderte saß ich allein auf meinem Merida Reactor Rennrad und atmete die frische kühle Frühlingsluft ein. Mir ging es gut. Die ersten Sonnenstrahlen, am Wegesrande die ersten Krokusse, Magnolien Bäume in ihrer schönsten Pracht. Einfach herrlich. Meine Radkumpels mieden mich, die Regierung erliess eine Kontaktsperre, die Angst sich gegenseitig anzustecken war gross. Panik! Das Corona Virus hatte unsere Gesellschaft fest im Griff.

In dieser schwierigen Zeit musste ich häufig an meinen Vater denken. 2002 brach in China der Virus SARS -COV aus und er war mittendrinn dabei. Leider kann ich ihn nicht mehr befragen, aber meine Erinnerungen über diese Zeit sind noch sehr präsent. Er hatte ein kleines Weinbau Entwicklungshilfe Projekt in der Region Gansu/China. Im Frühjahr 2003 musste er für wichtige Pflanzarbeiten in sein Projektgebiet. Nach anfänglichen Vertuschungen der Regierung über das Virus SARS -COV wurde ein striktes Einreiseverbot erteilt. Nur mit einer persönlichen Genehmigung des Gouverneur der Region Gansu durfte er nach China einreisen. In Peking gelandet, war er verwundert über die menschleeren Strassen. Sein Zug der über 1000 km in das Projektgebiet ging war Geisterhaft leer. 2 Ärzte haben ihn begleitet, immer wieder Fieber gemessen um so ein Anzeichen einer Erkrankung zu erkennen. Tatsächlich stieg seine Temperatur, er hatte Anzeichen von leichtem Fieber. Seine 2 Begleitärzte wurde schon richtig mulmig. Er beruhigte sie, nahm eine Aspirin und nach nochmaligen Fiebermessen war wieder alles im Lot. Angst war ihm fremd.

mein Vater in seinem Weinberg mit Bürgermeister Zouh

Er konnte stolz auf sich sein. Mit Ruhe und Bedacht hat er sein Ziel erreicht.Und ist nicht in Panik versunken.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/zwei-deutsche-gegen-chinas-fuselkultur-denn-wein-ist-keine-schnapsidee-1.923984-0

Jetzt, 17 Jahre später, hat mich das Virus erreicht. Es ist nicht SARS -COV sondern ein Ableger und trägt den Namen SARS COV 2: der Erreger ist in der Stadt Wuhan / China ausgebrochen. Man spekuliert, das der Ort ein Lebensmittelmarkt für wilde Tiere war. Das Sars – COV Virus ist von der Fledermaus über eine Schleichkatze dann auf den Mensch übergesprungen. So in etwa muss auch der neuartige Virus seinen Weg auf den Menschen gefunden haben.(oder doch aus dem Labor!?)

Ausgangssperre, Kontaktsperre, menschenleere Strassen, Hamsterkäufe, Unsicherheit in allen Teilen unserer Gesellschaft. Am Anfang war es weit weg. (laut Trump, das Chinese Virus) Im Fernseh sah man Bilder von eilig gebauten Krankenhäuser und abgeriegelten Millionenstädten. Die ersten Meldungen von infizierten Mitarbeitern einer Zulieferfirma der Automobilbranche in Deutschland beunruhigte uns nicht. Erste Meldungen aus der Lombardei/ Italien und sogar die ersten Toten gaben uns zu denken. Aber wir taten das mit den Worten ab: wird bei uns doch nicht so schlimm, unser Gesundheitsystem ist besser aufgestellt.

leere Geisterstädte auch bei uns…..

Jeden Tag lernte ich dazu. Die Gespräche wurden intensiver. Das Virus beherschte unseren Alltag. Die ersten Hamsterkäufe konnte ich beobachten, der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern wurde eingeführt. Man Schüttelte keine Hände mehr zur Begrüssung. Man ging auf Distanz.

unser Leergutjungs machen einen guten Job

Eine Millionenstadt in China unter Qarantäne zu stellen war zu Zeiten meines Vaters schon eine grosse Belastung. Aber bei uns in Europa? Welche Massnahme ist gerechtfertigt, welche Massnahme ist übertrieben?

Herdenimunität, Durchseuchung, Avidität sind neue Begriffe in meinem Wortschatz. Ein guter Podcast:

Virolge Christian Drosten

https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html

In meiner Jugend hatte ich die Kinderkrankeiten, Mumps, Masern und Windpocken. Meine Mutter hatte die Malaria. Viruskrankheiten die nur bedingt mit Medikamente oder Impfungen zu unterbinden sind. Auch gegen das neue Corona Virus gibt es noch keine Wirkstoffe. Also ist der Gedanke einer Herdenimunität eine Chance für die Gesellschaft, mit der Massgabe die Risikopatienten zu schützen?

Gelingt uns das ?

Es ist eine grosse Belastungsprobe für unser Zusammenleben. Ich bin skeptisch. Die schönen Hastags: #wirundjetztfüralle, #zusammensindwirstark #nachbarschaftchallenge oder #solidaritecovid-19 hören sich gut an. Ich spüre Unsicherheit, Panik und Existenzängste!

Wir dürfen uns nicht verlieren. Mut und Courage sind besonders in dieser Zeit gefragt. Mit Bedacht, Umsicht und Mut jeden Tag neu begehen. So denke ich gerne an die Zeit meines Vaters in seinem kleinen Weinbauprojekt in China zurück. Er hatte den Willen, den Mut und die Kraft an seinem Projekt festzuhalten. Und Sars – Cov konnte seinen Traum nicht hindern. Die kleinen Bauern haben es ihm gedankt. Und auch jetzt ist er für mich ein Anker in diesen schwierigen Zeiten.

Bleibt Gesund. Euer Coach

Die Tradition

Die Tradition

ein Skiurlaub mit der ganzen Familie

An den ersten Schnee kann ich mich noch gut erinnern. Wir fuhren über eine Passstrasse in Richtung Italien, wir schrien im Auto, mein Vater musste sofort auf die Bremse und in einer Nothaltebucht anhalten. Mit voller Freude stürzten wir Kinder uns in den Schnee am Wegesrande. Wir kamen damals gerade aus Kenia. Die ersten sieben Jahre meines Lebens verbrachte ich in Afrika. Der schneebedeckte Kilimandscharo war in weiter Ferne. Einmal eine Schneeballschlacht, ein Iglu oder eine Schlittenfahrt. Das wäre toll.

Kilimandscharo

Einen Skiurlaub – das konnten sich meine Eltern nicht leisten. Manchmal fiel der Schnee bei uns auch im Vorspessart, so unternahmen wir spannende Rodeltouren, Schneeballschlachten und spielten Eishockey auf unserem zugefrorenen Dorfteich bis die Mama zum essen rief. Aber ein richtigen Skiurlaub in den Bergen blieb ein Traum.

Ischgl – mein Traum! jedes Jahr fuhren meine Freunde nach Ischgl, erlebten die tollsten Geschichten. Und Ich war nie dabei. Blieb immer Zuhause. Hatte mir in jungen Jahren beim Fussball einen Kreuzbandriss zugezogen und fand das Skifahren für mich als zu gefährlich. Schade.

Erst die Bekanntschaft meines Schwiegervaters Herbie änderte sich mein Leben. Er war ein richtiger Tiroler durch und durch. Gebürtig aus Schwaz in Tirol. Im Sommer ging er in die Berge zum Pilze sammeln und im Winter war Skifahren angesagt. Zum Ausgleich spielte er auf dem zugefrorenen See mit Freunden Eisstock schießen. Meinen ersten Vogelbeeren Brand hab ich mit ihm gekippt. Lecker. Viel über Österreich 🇦🇹und seine Berge gelernt. Danke.

ein Mann aus Tirol

Er ist natürlich jedes Jahr mit seiner Familie in den Skiurlaub gefahren. Ihm war es wichtig das sein beiden Töchter gut Ski fahren lernen. Und das konnten sie besser als Lindsey Vonn.⛷️

So war es Tradition das er immer zu den Faschingsferien zum Skiurlaub einlud. Nun auch mich. Es ging nach Brigels in die Schweiz. Mein Traum wurde war. Schnee so weit das Auge reichte, eine unglaublich schöne und beeindruckende Landschaft.

Brigels / Schweiz
Traum

So, was macht einer ohne Skierfahrung auf dem Berg? Erst mal sich Langlauf Ski ausleihen. Es gab gleich eine gespurte Loipe nahe der Hütte. Das lief nicht so schlecht. Jetzt wollte ich wie die grossen Biathleten auch mal Skaten. Merkte aber schnell das ich nicht vorwärts kam. Erst mein Schwiegervater Herbie erklärte mir den Unterschied. Die Ski sind anders aufgebaut.Die Skating Ski haben ein Kante mit der man sich abstösst. Um so mittels Skatingschritt an Tempo zu gewinnen. Logisch…

fehlt nur das Gewehr…

Ich wollte natürlich nicht hinten an stehen. Alle waren so gute Skifahrer, selbst schon die kleinsten Enkelkinder Samu und Levi fuhren wie wild die Pisten herunter. So durfte ich mir mal die Abfahrtsski von meinem Schwiegervater Herbie ausleihen. Fiasko will ich es nicht nennen, aber erst einmal in den Schlepplift reinstolpern war eine Herausforderung. Steht man erst oben auf der Bergstation werden die Knie weich. So steil sieht das von unten doch gar nicht aus! Allen Mut zusammen genommen, Augen zu und Abflug in den Schnee. Gut, mit paar Ratschlägen und like Schneepflug mehr als recht und schlecht die Talstation erreicht. Nichts gebrochen, alles heil, darauf einen Schnaps! (am besten eine Vogelbeere)

Pistenschreck oder doch Franz Klammer

Aus diesen ersten Erfahrungen hab ich gelernt und mich auf das Langlauf fahren in den nächsten Urlauben konzentriert. Auch lange Schneewanderungen mit Hund Chablis🐕 habe ich stattdessen unternommen. Oft war das Ziel eine Après Ski Hütte in der sich dann die ganze Familie traf. Es hat mich schon geärgert das ich nicht den berühmten Einkehrschwung konnte. Aber das Bier🍻 und die Jause🍳 hab ich mir doch schmecken lassen.

Chablis aus den Karpaten

Eine Tradition vom Schwiegervater Herbie in den Faschingsferien zum Ski fahren einzuladen haben wir übernommen und fortgeführt. Eine Tradition. Es ist nicht immer leicht alle unter einem Hut zu bekommen. Es jeden Recht zu machen. Die Kinder werden größer und es nicht mehr so spannend mit den „Alten“ in den Urlaub zu fahren. Skiurlaub ist teuer. Eine Unterkunft für uns alle mit Hund Chablis zu finden ist nicht so leicht. Dieses Jahr waren wir in den Nockbergen,🏔️ Kärnten.150 Meter von der Bergstation entfernt. Im Tal gab es zwei Thermen und für mich eine Skating Loipe. Hurra! Die Klimaveränderung hat auch die Skigebiete erreicht. Mit viel Aufwand wird versucht mittels Beschneiungsanlagen den fehlenden Schnee entgegenzuwirken. Schneesicherheit ist ein wichtiger Erfolgsgarant für die Urlaubsregionen. Auf einer weissen gespurten #Römerloipe konnte ich meine Runden drehen. Sehr bizarr, aber gut!

global warming

Das Klima ändert sich, global warming ist auch in den Skigebieten angekommen. Mit einer großen Anstrengung stemmt man sich gegen den fehlenden Schnee. Wir wollen auf den Gipfel, Ski fahren, mit einem feinen Einkehrschwung in die Après Ski Hütte und feiern bis die sich die Balken biegen. Ist das noch Zeitgemäß?

Einkehrschwung wie Anno dazumal

Ich glaube schon. Nachhaltigkeit ist das Schlagwort. Die Berge in ihrer vollkommenden Schönheit verstehen und spüren. Wanderungen, gerne auch Bäume umarmen sich entschleunigen, der Natur bewusst werden. Gut Einkehren, mal ohne Einkehrschwung! Menschen, Sprache und Regionale Produkte kennenlernen. Viele Angebote werden schon gemacht.

in der Panoramahütte

Fasching 2020 🤡in den Nockbergen war wieder ein Traum. Ich freue mich schon auf unseren nächsten Familienurlaub. Wo wird er sein? Das weiss ich nicht, aber ich weiss, er endet mit einem gepflegten Einkehrschwung.

Nockberge 2020

Bleibt mir treu. LG. Euer Coach

Nachspann

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén