Liebe Biggi, lieber Mischa, ein freudiger Tag, ein Abend im Sand mit Euch allen die Rente zu feiern, vielen Dank Mischa für die Einladung. Danke das wir dabei sein dürfen. Und hier kommt dein Wunsch, lieber Pipapils.
Ich, beim Getränkemarkt Kiesel an der Kasse. Mit einem voll gepackten Einkaufswagen fährt Mischa heran. „Ich soll ne Rede halten? Wirklich, du wünschst Dir eine Rede zu deinem Fest! Ja, halt was über den Wein…Nur über den Wein oder allgemein, auch was über Dich ? Ja, ein Schwank kann auch dabei sein. OK, ich mach mir Gedanken.“
Ich schwenke einen Lemberger Weissherbst Spätlese von Konvent aus Dürrenzimmern im Glas, Mischa’s Festwein. Weissherbst, der Rosé Württemberg’s. 1963 wurde er zum ersten Mal in die Flasche gefüllt, das Geburtsjahr vom Mischa. Das Interessiert doch niemanden!, sagt Miri. Aber Mischa kenne ich erst seid einigen Monaten, was soll ich sagen? Wen kann ich noch schnell befragen: den Vater, Mutter, Biggi, der Schulfreund, wer weiss mehr als ich? Einiges hat mir Pipapils, sein Spitznamen aus Jugend Tagen, an Abenden mit Rotwein am Kaminfeuer persönlich aus seinem Leben erzählt. Am Ende schön betrunken und Miri meinte nur am nächsten Morgen, am nächsten Tag : „hast schon alles wieder vergessen, ist ja super,du bist ein held“….. Ich glaube er hatte die ein oder andere Lebenskrise, ich glaube, er dachte er wird nicht alt, er stirbt jung. Darum geniesst er jeden Tag, das spürt man, cooler Typ, meint Miri. Er ist auch so begeisterungsfähig, er packt mit an. In der Steillage konnte ich ihn gar nicht mehr bremsen. Mit Feuer und Flamme ist er bei unserem Freundschaftsprojekt MISSION.GRAND.CRU dabei. Neulich habe ich ihm den Gin „Illusionist“ empfohlen, der seine Farbe verändert von Lila zu zart Rosa…das glaubst du nicht, wie ein kleines Kind auf Entdeckungsreise, beim mixen ist er schier ausgeflippt „von Lila zu zart Rosa“ OK. Er ist aus unserer Generation, liberal aufgewachsen, ein Demokrat, ein Anthroprosoph, ein Gutmensch! Nein, einer der die Freiheit genießt, liebt, “ leben und leben lassen,“ ein „easy Rider“, für ihn gibt es keine Grenzen.
Nach Italien, den Motorrad Helm runter, die Motorrad Jacke ausgezogen, das Hemd aufgeknöpft, die Nase in den Wind. Das ist sein Leben. Französisch kann er auch!, sagt Miri! Was kann er nicht? Die Kindheit hat er in Belgien verbracht und dann ins Schwabenländle, echt hart…meinte Miri suffisant. Gut das wir ihn kennengelernt haben. Ja, wir sind einer der späten Freunde in seinem Leben. Aber für neue Freunde ist man nie zu alt, Ja, hast Recht, aber es wird schwierig im Leben. Was wird schwierig?, bohrt Miri nach. Sich einlassen, unvoreingenommen, auf Menschen zu gehen, das wird schwierig, erwidere ich. Der Mischa kann das, ja er hat sich im Herzen ein Stück Kindheit bewahrt. Ja, Miri, das ist ein schöner Satz. ein schöner Schlusssatz.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist unsichtbar für die Augen.
Kuala Lumpur, hohe Luftfeuchtigkeit, Wasserdampf legt sich über die Straßenoberfläche, der Schweiß läuft mir über Stirn und Nacken. Mit meinem Merida Reacto bin ich schon früh unterwegs, ich schlängele mich durch den dichten Straßenverkehr, ignoriere das Hupkonzert, fahre die Ellenbogen aus, ein Motorrad fährt dicht an mich heran, ich sehe im Augenwinkel den Beifahrer, er reißt mein Handy aus der Rückentasche, mit einem Tritt schleudert er mich in den Straßengraben, er gibt mir den Rest.
Ich erwache aus meinem Alptraum 🚴🌞🏁
Ich erwache, was für ein Alptraum, tiefes Atmen von William Teow, genannt Wilhelm aus Malaysia ist zu hören. Ich bin wieder bei Mama Christa in der Provence. Mit meinen Jungs von den #strombergbuben bewohnen wir das Apartment „Le Cigales“. Am Abend davor hat mir William Schauergeschichten über die unsicheren Straßenverhältnisse in Malaysia erzählt. Wo Raub an der Tagesordnung steht.
Die grosse Hungersnot in den 1960 vertrieb die Großeltern aus China, sie flüchteten nach Malaysia, so ist William in Penang aufgewachsen, war fleißig, sicherte sich ein Stipendium und studierte in Esslingen Fahrzeugtechnik. Er blieb nach dem Studium im Ländle. Fahrzeug Zulieferer Valeo in Bietigheim-Bissingen kann stolz auf einen guten zuverlässigen Mitarbeiter sein. So stand er Mal an einem Sonntag am Treffpunkt der Radbande im Stromberg und zeigte was in ihm steckt. Klar, er ist ein Rookie, aber mit einem großen Willen, mit einem starken Herzen. Er ist mit dabei, er ist in der Provence im Trainingslager, er wird der erste Malaye sein, der das Rennen „La Corima“ bestreitet. 150 km/2100 Höhenmeter über die Berge der Drôme Provençal. Ich berichte, seid gespannt.
Big bottle Party #strombergbuben🚴🚴🚴🏁
Frisches Baguette, warme Croissant, Lavendel Honig, verschiedene Marmeladen, Kaffee, Tee, salzige Butter, der Frühstückstisch in der Provence ist gedeckt. Das fünf Minuten Ei nicht vergessen. Die Morgensonne erfüllt den Raum, wir sind ausgelassen, wir sind glücklich. Aus dem Fenster entdecke ich im Garten den Mimosen Baum noch in voller Blüte. Welch eine Pracht. „Wo wollt ihr Heute hinfahren,“fragt Mama Christa in die Runde. Hoch zum Mont Ventoux, antwortet Marco ganz selbstbewusst. „Der ist noch gesperrt, es hat noch viel geregnet, so liegt dort oben eine dicke Schneeschicht, unpassierbar,“ antwortet Bernd, der Handymann des Hauses. „Hab‘ ne tolle Runde von Bruno, dem Kassier vom VCV Valréas,“ erzähle ich. „Geht nach Vaison La Romaine über kleinste Straßen.“ Zustimmung meiner #strombergbuben. Ich bin der Capitano, sie vertrauen mir.
Destination: Provence 🌞
Die Reifen auf 8 bar aufgepumpt, die Trinkflaschen gefüllt, die Banane in der Rückentasche. Provence wir kommen. Wir rollen aus Valréas, an Domaine Grands Devers vorbei, an der Schneckenfarm 🐌, (LES ESCARGOTS DE L’ENCLAVE) der erste kleine Col wartet. Kette rechts, Marco hat Druck auf der Pedale, Wilhelm versucht das Hinterrad zu halten, sie sind „on fire“, die Provence verleiht Flügel. Ich schalte runter und Atme die klare Provençalische Luft ein und genieße die Blicke ins Tal. In Vaison auf dem Marktplatz ein Espresso Stop. Herrlich. Richtung Nyons verpassen wir die richtige Route, jetzt ist Gravel angesagt über kleine Weinbergsstraßen. Kein Problem, auch das können wir. Ein letztes „battle“ hoch über Nyons, die heimliche Olivenhauptstadt auf der Chemin de Anglais. Wilhelm hat nichts mehr im Tank. Valréas, nicht mehr weit. Leckere Metzger Maultaschen frisch aus der Heimat warten und spornen uns an in die Pedale zu treten. Im Windschatten ziehen wir unseren Rookie nach Hause. Einer für alle, alle für Einen.
On fire 🚴🚴🚴🏁
Der nächste Tag, ein weiterer sonniger Tag in der Provence. 🌞 In Montélimar haben wir uns für das Rennen „La Corima“ eingeschrieben und unsere Trikot Nummer entgegen genommen. Ich habe einen schicken neuen Radhelm auf dem Ausstellungsgelände erstanden, danach haben wir die Rennräder vom Auto geholt die Reifen auf 8 bar gepumpt, Wasser in den Trinkflasche gefüllt. Nous sommes prêt. Die Tour führte über die Rhône, hoch ins Zentralmassiv, anspruchsvoll, besonders vor dem morgigen Rennen. Aber wir wollen alles mitnehmen, alles genießen. In Serpentinen erreichen wir den Col de Fontenelle, eine Hochebene mit grünen Wiesen, grasende Kühe und Freilaufende Pferde. Über eine steile Abfahrt erreichen wir Privas. Von dort geht eine ehemalige Bahnlinie ein neuer Radweg nach Chomérac. Marco, genannt Porthos, hat noch die Kraft im Tank und in seinem Windschatten erreichen wir schnell das Rhône Ufer. Der wasserreichste Fluss Frankreich ’s. Flussabwärts rollen wir am Atomkraftwerk Cruas-Meysse, an den 4 großen Kühltürme vorbei in Richtung Montélimar. Queren den Fluss auf einer „passarelle himalayenne“, eine unter Denkmalschutz stehende Hängebrücke von 1858. Ein spannendes, aber auch schwankendes Finale. Gute Tour, harte Vorbereitung für das Rennen. Wie sagt der Präsident Charlie: „Nur die Harten kommen in den Garten!“
Racemodus🚴🏁
Der Renntag: „La Corima“, das erste Rennen der Saison. Hier startet die Saison! 2300 Teilnehmer und 1 Malaye. William Teow ist mit der Radbande im Stromberg am Start. Man merkt ihm seine Nervosität an, die letzten Ratschläge, die letzten aufmunternden Worte, ein letzter Klaps auf die Schulter. Locker rollen wir im Pulk aus der Stadt, nur nicht sich in ein Unfall verwickeln lassen, sind einige Amateure am Start. Porthos hat sich zur Aufgabe gemacht seinen Freund zu begleiten, ihm die Sicherheit zu geben das Rennen zu meistern. Ich bin im Rennmodus, eine nach dem anderen wird von mir kassiert, ich bin „on fire“. Oben am Col de Vesc an der Verpflegungsstation werde ich auf meine #strombergbuben warten, so mein Versprechen. Ich bin gut unterwegs, habe gute Beine, ab und zu Zeit auf einen Plausch, ich genieße das Race. Nach dem Col de Vesc erreiche ich die Verpflegung, hole mir einen Brownie, ein Schluck Cola, sowie ein Becher Kaffee. Zucker und Koffein, ein Willkommene Kombi. Die Minuten vergehen, hoffentlich ist ihnen nichts passiert, denke ich. Dann sehe ich die beiden einrollen. Porthos strahlend locker, Wilhelm fertig mit schmerz verzerrten Gesicht, er ist am Ende. Oh je, es sind noch 2 Col’s zu fahren, das Rennen hat erst begonnen. „Du musst nicht,“sag ich zu ihm,“fahr mit mir die kleine Runde zu Ende! Nein, ich fahr weiter,“sagt er mir auf wackligen Beinen und stopft sich einen weiteren Brownie rein.“Ich bin an seiner Seite,“ ruft Porthos mir zu, „ich bring ihn ins Ziel.“
In der Verfolgung🚴🚀
Ich schwinge mich auf mein Merida Reacto und gehe auf die Verfolgung, genug Zeit verplempert. Es wird flach, es wird schnell. Eine größere Gruppe schließt auf, ich erhole mich bei 45 km/h im Windschatten. Im Wind fahren starke Jungs, bereiten sich schon auf das Finale vor. Ich bin konzentriert, schaue auf meine Vordeleute, vor mir ein Mann mit gut austrenierten Waden, Halleluja, denk, ich, schau hoch, er trägt die Rote Rückennummer 1, es ist JALABERT! Laurent Jalabert, Weltmeister, Gewinner von Mailand – San Remo, Paris – Nizza, Vuelta Sieger, ein französischer Volksheld, der Beste in den 1990er Jahren. Und ich, ein ehemaliger Amateur Fussballer, an seinem Hinterrad. Wie cool ist das denn! Es wird hügeliger, es bleibt schnell, ich bleib dran. Laurent Jalabert ist 56 Jahre alt, immer noch Druck auf der Pedale, immer noch in “ pleine forme“. Kann ich ihm auf der Zielgeraden im Sprint besiegen? Gut, er ist ein ehemaliger Profi, ein Star, aber auch 4 Jahre älter… Er ist der Schirmherr der diesjährigen Tour „La Corima“, so als würde ich mit Lothar Matthäus in einer Mannschaft spielen. Den gräscht man auch nicht so einfach weg. Respekt vor dem Volksheld, Respekt vor dem geleisteten. Auf der Zielgeraden den nötigen Abstand, den nötigen Respekt. Schön war’s. Ja, und wo bleibt Wilhelm der Malaye?
100 Rennradfahrer stehen am Start. Ein kurzes Nicken, ein zaghaftes Hi, Hello und Servus. Viele US Boys, einige Briten, ein paar Jungs aus Norwegen und aus Dänemark. Vor mir reiht sich ein Italiener ein, an meiner Seite ein Pole, hinter mir entdecke ich einen Kanadier auf seinem Tron bike. Die Welt ist am Start. Alles gute Jungs, jeder hoch motiviert, jeder hat das Zeug das Rennen zu gewinnen. Noch 2 Minuten, versuche meinen Puls hochzutreiben, bin im Tunnel.9,8,7,6 Sekunden werden von der Uhr runter gezählt, ich beschleunigen auf 400 Watt, will den Start nicht verpassen, will mich gleich in die Führungsgruppe festsetzen. Es gelingt mir, eine 30 Mann starke Gruppe löst sich vom Peloton. Ich nutze den Windschatten kann mich bei 150 Watt erholen. In den kurzen Steigungen gehe ich in den Wiegetritt um nicht an Geschwindigkeit zu verlieren. Ich reiß ein Powergel auf, nehm ein Schluck aus der Trinkflasche, spüle die Energie in meinen Körper. Ein Epic Race, ein virtuelles Rennen, nur das Summen meines wahoo Smarttrainers und surren meiner Kettenblätter ist zu hören. Ich bin in meinem Keller, der Puls hoch, der Schweiß tropft, die Lunge brennt. Attacken alle Minute, gehe jede Attacke mit, die Gruppe ist stark. Die letzten 10 km geht es den berüchtigten Anstieg hoch nach Alpe d‘ Zwift, dort in den 20 Kehren wird das Rennen entschieden.
Epic Race in der Spitzengruppe, aktuell Platz 8
Die #strombergbuben sind versammelt, in Zweierreihen pedalieren wir in den Stromberg, unser Revier, unsere Heimat. Die Stimmung ist gut, haben uns lange nicht gesehen, haben uns viel zu erzählen. Es geht um technische Details an unseren Rennmaschinen, es geht um unsere Rennziele im Jahr 2024. „Hab‘ gemeldet für La Corima, das Rennen in Montélimar am 17. März,“ ruft Marco in die Runde. Oh, dort bläst der kalte Mistral, erinnert sich Charlie, der alte Haudegen! Das wird geil, und klopfe William, unseren Rookie freudig auf die Schultern. Marc, um zu zeigen das er der Beste ist, gibt jetzt einmal richtig Gas, drückt eine verdammt schwere Übersetzung, setze mich an die vierte Position, suche den Windschatten von Marco. Charlie übernimmt die Führung, erhöht nochmal die Pace, wir fliegen förmlich. Ein Laster überholt uns, es ist ein Kiesel Laster, am Steuer Timo, den kenn ich. Der beste Mann vom Getränkemarkt Kiesel, geh in den Wiegetritt, rase an den Jungs vorbei und sauge mich ran. Timo sieht mich im Rückspiegel, traut seinen Augen nicht. Jetzt nicht bremsen, denke ich. Im sog rase ich auf 70 Stunden Kilometer, was für ein Tempo!
I'm unstoppable I'm a Porsche with no brakes I'm invincible Yeah, I win every single game I'm so powerful I don't need batteries to play I'm so confident Yeah, I'm unstoppable today
Im Kaffee Kuchenglück kommen wir alle gemeinsam wieder zusammen genießen unseren obligatorischen Espresso. Ich bestelle mir noch einen leckeren Schokoladenkuchen, mit einem Schlag Oberst. „Das war gefährlich Capitano“,ruft Marc mir zu. Klar, vorbildlich war das nicht, hätte ich Timo den Fahrer vom Getränke Laster nicht gekannt, wäre ich das Risiko nicht eingegangen, erkläre ich. Jungs, hab mich für den Ötztaler beworben, erzähle ich um das Thema zu wechseln. Wenn ich einen Startplatz erhalte brauche ich Eure Unterstützung.“200 Km, 5500 Höhenmeter, wenn du Pech hast, schneit und hagelt es in den Bergen, alles schon erlebt,“berichtet Charlie süffisanz. Die #strombergbuben sind dabei, motiviert Jannik mich und der Drei Länder Giro ist unser Aufwärmprogramm….
Bewerbung ist raus
Unternehmer Geschichte
„Hej Basti, warst du nicht hinter meinem Laster mit deinem Rennrad“, ruft Timo am Montag morgen über den Getränkemarkt Vorplatz. „Ja, war schnell unterwegs mit meinen #strombergbuben!“, verdammt schnell!! Gut das ich ein Herz für Radfahrer habe, zwinkerte mir Timo zu. Der Getränkemarkt ist mein Arbeitsplatz. In über 55 Jahren hat die Familie Kiesel einen Mittelständiges Unternehmen aufgebaut. Der Gründer Gerhard ist immer noch „in Charge“. Luise, seine Frau hat immernoch die „Finanzen im Blick“. Im Land der Dichter und Denker, im Land der „Käpsele“ haben sie eine Unternehmer Geschichte geschrieben. Der Vater Rudolf, erster Postauto Fahrer der Stadt macht sich in einer Garage selbständig. Damals waren die „Claims“ aufgeteilt. Wuttke, Pfersich und Kiesel teilten sich die Getränke Gebiete. Der junge Gerhard macht eine Lehre, schnell ist er unabkömmlich, es macht ihm Spaß, die Welt der Teppiche und Linoleum Böden bei Düe Handels GmbH, ehemals in der Stuttgarter Straße, wie er mir bei einem Glas Wein erzählte. Er macht sich selbständig, unterstützt den Vater, gemeinsam finden sie neue Bezugswege, neue Vertriebswege. Die Mutter Doris ist die treibende Kraft, immer tatkräftig, immer an der Front, immer auf dem Bierkutscher. Die Stadt wächst, der Mut wird belohnt. Die Kunden schätzen die Familie, die Zuverlässigkeit, die Produktauswahl. Neue Getränke Märkte kommen hinzu, neue Mitarbeiter, die dritte Generation in Verantwortung, die Vierte steht in den Startlöchern. Verantwortung übernehmen in der Stadt, in der man arbeitet und in der man lebt.
Der Bierkutscher 2024
Auf Platz 10 fahr ich mit meiner Führungsgruppe in den Berg. Alpe d‘ Huez, (Alpe d‘ Zwift ) der Mythos. Dramen haben sich auf den 20 Kehren abgespielt. Jede Kehre ist einem TOUR de France Gewinner gewidmet. Gleich 15% Steigung, meine Muskeln brennen, ich schalte auf das kleine Kettenblatt (sorry Präsidente), gleich werde ich von zahlreichen Konkurrenten überholt. Sie rauschen an mir vorbei als wäre ich mit einem Dreirad unterwegs! Ich bin geschockt, kann nicht mitgehen, muss mein Tempo finden. Platz 30 zeigt mir das Display, die zweite Trinkflasche leer, der Akku auf 5 %. Komm ich ins Ziel? Noch 5 Kehren, links und rechts türmen sich die virtuellen Schneemassen, Steinadler kreisen über den Köpfen, ein Schneehase hoppelt über die Straße. In der Wirklichkeit, der Keller dunkel und kalt, der Schweiß tropft, leichtes röcheln meiner Lungen ist zu hören, das Handtuch vollgesogen, die Beine müde. Es wäre einfach, es wäre ein leichtes, den Computer ausschalten, den Netzstecker vom wahoo Smarttrainer ziehen und duschen gehen. Ich bleib dran, fahr mein Rennen ordentlich zu Ende, der Gipfel erreicht, mit Platz 29 steh ich auf der Finisher Liste. Socken werden mir freigeschaltet, was will man mehr…..
Laufleise radele ich mit meinem Merida Reacto, mein Puls ruhig, atme kühle Bergluft ein, die tiefstehende Sonne spiegelt die Bergspitzen auf der klaren Oberfläche des Reintaler See. Ein atemberaubendes Panorama. In weiter Ferne sehe ich die Alpen. Dort hoch oben über die Höchsten Alpenpässe muß ich in wenigen Monaten den Drei Länder Giro und den Mystischen Öztaler bewältigen. Werde ich das schaffen? Oder werde ich aufgeben, enttäuscht in den Besenwagen einsteigen? Ich brauche die Herausforderung, ich brauche die Challenge, auch wenn ich scheitere! Scheitern gehört zum Leben.
Break down, only alone I will cry out loud You'll never see what's hiding out Hiding out deep down Yeah, yeah I know, I've heard that to let your feelings show Is the only way to make friendships grow But I'm too afraid now
Unser Leben ist eine Reise. Eine schöne Reise. Wir müssen uns Geschichten erzählen. Wo kommen wir her, wo sind unsere Wurzeln? Nur wer sich seiner Geschichte bewusst ist kann die Zukunft gestalten. Eine Unternehmer Geschichte, eine Familiengeschichte, eine Sportgeschichte, eine Freundschaftsgeschichte, manchmal auch eine virtuelle Geschichte! Lasst uns Geschichten erzählen.
Bleibt gesund, bleibt mir treu.
Der Coach (Basti)
Nachlieferung
Das begehrte Öztaler Finisher Trikot,Michel hat Mal ne schöne Sammlung 💪
Es muss ein Jahr, Ende der 80er, Anfang der 90er gewesen sein. Die „Buwe“ versammelten sich im Hotel Sauer. Zwei Brüder, Joachim, Spitznamen „Effe“ und Christian, genannt „Bruder“. Die Eltern außer Haus, sturmfrei für mehrere Tage. Das Elternhaus wurde zum „Hotel Sauer“ Ich war natürlich dabei und fühlte mich wohl. Aus der Laune heraus, das gute Bier „Schlappeseppel“ ausgetrunken gingen wir in die mit Schmiedeeisen gesicherte Schatzkammer vom Vater und „Effe“ holte einen Gaja raus. Was ich da zu meine: ob der noch Schmecken täd! Schon damals als angehender Weinküfergeselle sagte der Name mir etwas. „Ich glaube der ist teuer,“ stotterte ich! „Scheiss drauf, den machen wir jetzt uff,“ sagte Effe klar und deutlich. In Unverstand und ohne Reue köpften wir die Flasche. Sie war damals schon viel Wert, aber heute unbezahlbar….
mein Piemont
Ich nehme Euch mit, in mein Piemont. 10 % hoch, 10% runter und nochmals 10% hoch, die September Sonne brennt mir ins Genick, ich bin am Limit mit meinem Merida Reacto, diese knallharten Anstiege ziehen einen die Schuhe aus. Aber schön, die Ausblicke ins Tal, in die berühmten sehr gepflegten Weinberge und Haselnuss 🐿️ Sträucher. Noch eine Kehre, am Wegesrande stehen die Reben Spalier, die Nebbiolo Trauben holen sich die letzte Energie, die letzte Reife. Ich geh aus dem Sattel und Gaja taucht vor mir auf! Das berühmteste Weingut Italiens. Welch Erinnerungen werden geweckt. Ich erlebe eine Zeitreise.
Gaja taucht vor mir auf…
Angelo Gaja hat den schweren Nebbiolo ins französische Barrique gesteckt. Er hat Lagen auf seine Weinetiketten geschrieben. Das hat vor ihm keiner getan. Er war ein Pionier, ein Visionär. Heute beim Vorbeifahren fallen mir Sorì Tildin, Sorì San Lorenzo, Costa Russi und ein Cabernet Sauvignon den er „Dammagi“ (Schande) taufte. Ein leckeren Weisswein „Rossj- Bass“ Cuvée aus Sauvignon Blanc und Chardonnay Trauben ist nach seiner Tochter Rosanna benannt – fand ich unheimlich lebendig. Es gibt viele gute Weine, die nur ein Bruchteil Kosten, aber Angelo Gaja war der erste und ein Vorbild für viele junge Winzer in der Welt.
Meine Tour führt mich weiter, über die Hochebene Alta Langa, ich passiere Roddino, Monferrato, genieße die weiten Blicke ins Tal. In der Ferne am Horizont bilden sich die Alpen mit ihren 3000er Gipfeln als Silhouette ab. Herrlich. Mein Ziel nicht mehr weit: Das berühmte Barolo: Wein der Könige und König der Weine. Barolo ist seit 1980 ein DOCG-Wein.
Barolo 🍷
Die letzten Kehren sehe ich vom Berg kommend das Dorf Barolo vor mir. Wie in einem Amphitheater liegen die Weinberge um das Dorf mit den berühmt klingenden Weinlagen Cannubi und Rivera. Ich werde erwartet. Eine Einladung von Marchesi di Barolo. Freudig werde ich von Alex Bonafè in Empfang genommen und ungläubig staunt er über mein Merida Reacto.“Die ganze Strecke mit dem Rad?““Ja, und über die Alta Langa!“
Wir gehen tief in den Keller, die Weinlese hat begonnen. Es duftet nach altem Holz und frisch gepressten Trauben. Wir tauchen ein in die Historie, gehen zurück bis zu den Anfangsjahren Ende des 18. Jahrhunderts, über die Foundation Opera Pio Barolo bis zur heutigen Eigentümer Familie Abbona. Benedetta, Sommelier des Hauses, zeigt uns die Schatzkammer in der die großen Barolo reifen. Wir beenden die Besichtigung mit einer intensiven, launigen Verkostung der Weine, erfahren mehr über die Rebsorten Arneis, Barbera und Nebbiolo.Wir sagen Danke und ja,ich bin ein Traditionalist, der Barolo gehört nicht ins Barrique😉🍷
Sommelier Benedetta
Slowenische Eiche
gereifter Wein 🍷
Selfie
Espresso Stop ☕
Ich schwinge mich wieder auf mein Merida Reacto, der Barolo verleiht mir Flügel, die harten Anstiege stürme ich locker hoch, Kette rechts, Druck auf der Pedale,freue ich mir meines Lebens. Steht Barolo auf der Anti Doping Liste?
Ich fahr mit meinem Merida Reacto in die 10 % steile Rampe von Alpe d’Huez rein. Meine Muskeln sind auf diese Belastung noch nicht vorbereitet. Die Sonne brennt mir ins Genick, der Schweiß läuft mir in die Augen. Ich nehme die Trinkflasche und spritz mir den Schweiß von Stirn und Nacken. Langsam finde ich mein Tempo, langsam find ich meinen Rhythmus. 21 Kehren, 1132 Höhenmeter sind zu bewältigen hoch in das Skigebiet von Alpe d’Huez 🇲🇫 auf 1850 Meter. Die legendäre Auffahrt der Tour de France. 1952 war Fausto Coppi der erste Triumphator. Jede der 21 Kehren ist einem Rad Champion gewidmet. Die erste Kehre trägt den Namen: Fausto Coppi 🏆
Auigilles d’Arves
Les Sybelles, so wird das Skigebiet in den französischen Alpen genannt. Eingerahmt von den über 3500er Hohen Gipfel der Auigilles d‘ Arves liegt das Dorf Saint Sorrin d’Arves. Unsere Destination. Unser Kurzurlaub im Juni. Es zieht sich, erst hoch zum Col du Glandon, dann noch höher auf den Col de la Croix de Fer (2067 Meter), die untergehende Sonne über den Gipfeln. Ein schönes Panorama. Wir hatten dafür keinen Blick, wir waren gestresst, genervt, wollten nur ankommen. Jetzt noch die steile Abfahrt, das Dorf im Blick, unsere Châlet nicht mehr weit. Endlich nach Stunden im Auto, aussteigen, luftholen, die Tür des Châlet sperrangelweit offen. Ein klopfen, ein zaghaften Bonjour, niemand antwortet. Hinter dem Haus entdecke ich eine ältere Frau beim Gärtnern. Könnte die Dame unsere Vermieterin sein? Ein Salut, ein herzliches Bonjour. Sie warte auf Brokkoli, auf Salatpflanzen für ihren Garten, wie sie uns erzählte. Ein einfaches Haus, in die Jahre gekommen, très francaise würde meine Mutter sagen. WiFi fragte Miri, Oui biensûr! OK, auf meinem Handy hatte ich kein Netz, das französische Fernsehen bekam ich auch nicht zum laufen, die Leselampe nur eine billige Funzel, der rauschende Gebirgsfluss – wir verstanden unser eigenes Wort nicht. Nach Linsen mit Würstchen und einem Glas Rotwein gingen wir müde, gestresst enttäuscht ins Bett. Was sollten wir auch anders tun….
Nach Kehre 20, 19 und 18 finde ich immer besser meinen Rhythmus. Sie sind nach Lance Amstrong (21,19) benannt, der den größten Bluff der Radsportgeschichte schrieb. Mit schmerzverzertem Gesicht das sich zu einer hässlichen Fraze entwickelte fuhr er in den Berg. Er gaukelte Jan Ulrich und Team Telekom eine Schwächephase vor, die den ganzen Tag Tempo machten. Mit seinem kurzen, stakkato artigem Wiegetritt stürmte Armstrong den Gipfel entgegen, gewann überlegen. Ulrich geschlagen und noch schlimmer: gedemütigt!
Der nächste Morgen, auf den alten Betten so recht als schlecht geschlafen. Chablis, ein Mischlingshund aus den Kaparten steht mit der Leine vor mein Bett und will seine neue Umgebung erkunden. Ich muss raus, kein wenn und aber…wir laufen runter zum tosenden Fluss, rauf auf einen Hügel, dort wo die Sonne über den Gipfel aufgeht. Holen uns nasse Füße an einem Bergsee. Auf einem Stein nehm ich Platz, wir genießen das morgendliche Erwachen der Fauna und Flora von Saint Sorrin d’Arves. Herrlich. Nach dieser entspannenden Gassi Runde erreichen wir die Käserei Beaufort. Ich entdecke einen Käse Automaten und ziehe mir kurzerhand einen leckeren gereiften Beaufort. Stolz bringen wir unseren Fang zum Frühstück mit. Elfie und Miri sind begeistert, er wird gleich aufgeschnitten und ratzeputz verspeist. Nach dem Frühstück ins Dorf. Touristenbüro, Souvenir Shop und Tante Emma Laden abgeklappert. (Spüli, Müllsäcke, Toilettenpapier, nichts im Haus, très francaise halt…) Kurzer halt an der vereinsamten Skistation, ein Abstecher zur Kirche Saint Saturnin,jetzt waren wir im Bilde.
Les Sybelles
Kehre 18, 16 und 15 tragen den Namen Hennie Kuiper, Joop Zoetemelk und Jan Winnen aus den Niederlanden. Sie trugen mit ihren Siegen zum Ruhm und Mythos von Alpe d‘ Huez bei. So das man heute noch vom Holländer Berg spricht.
Gedanken von Jan Winnen
Post aus Alpe d’Huez“ (Covadonga Verlag, 303 S.) auf Deutsch. Es ist keine Biografie im herkömmlichen Format, sondern die philosophische Betrachtung der eigenen Karriere in Briefen. Zweimal siegte Winnen in den 80er-Jahren am mythischsten aller Tour-Berge, darunter als Debütant.
Nun denn“, schreibt er über diesen Julitag 1981, „diese Etappe brachte mich als Rennfahrer dahin, wo ich als Radrennfahrer noch nie gewesen bin.“ Was den Triumph betraf – aber auch die physische Erfahrung. Über seinen (letztlich erfolgreichen) Ausreißversuch etwa sieben Kilometer vor dem Ziel schreibt er: in mir war nichts als eine unendliche Leere. Ehrlich gesagt, hatte ich auch die Lust verloren. Einfach absteigen und in der Menge verstecken, das schien mir die beste Lösung. Meine Muskeln fühlten sich an wie verhedderte Schnüre. Etwa an diesem Punkt endeten alle konkreten Gedanken.“
Das größte Event steigt jedoch in Kehre Sieben. Die nach Gianni Bugnio 🇮🇹 benannt ist. Etappensieger von 1990. Als der niederländische Pfarrer Jaap Reuten 1964 dort zum Skifahren war, konnte er nicht glauben, dass es dort keine Kirche gab. Also ließ er eine errichten, ging dort selbst seinem Beruf nach und läutete beim Sieg seines Landsmanns Joop Zoetemelk 1976 die Glocken. Fortan tat er das bei jedem niederländischen Sieg, acht sind es bis heute. Kristian von der Radbande sendet mir ein motivierendes Video,schaut selbst!
Der nächste Tag stand im Zeichen der Dauphiné. Ein 7 Tage Radrennen, eine gute Vorbereitung für die Tour de France. Fast alle Tour Favoriten waren am Start. Jumbo Visma mit Jonas Vingegaard, Bora Hansgrohe mit Jai Hindley, UAE mit Adam Yates und Bahrain Victorious mit Jack Haig.Und viele weitere Top Team der UCI Rangliste. Start in Port de Savoie führte das Rennen über den Col de la Madeleine, Col du Mollard, an unserem Dorf Saint Sorrin d’Arves vorbei. Dort sollte das Finale eingeläutet werden. Es folgte der 5 km harte Anstieg hoch zum Gipfel, hoch zum Col de la Croix de Fer. Ein Episches Finale.🏁
Ziel 🏁 auf 2067 🏔️ Meter
Nach dem Frühstück schnappte ich mir mein Merida Reacto und stürmte mal kurzer Hand hoch zum Gipfel Croix de Fer. Oben war schon der Teufel los. Die Flame Rouge, der letzte Kilometer, Abspeergitter säumten meinen Weg. Ich ging in den Wiegetritt, meine Hände am Unterlenker wie Pantani zu seiner Besten Zeit raste ich über die Ziellinie. Ich hab schon Mal vorgelegt. Ich gönnte mir einen guten Espresso in der Gipfel Bar, Doping für die Seele.
Col de la Croix de Fer 🏁
Kehre 3 und 2 sind nach Marco Pantani benannt. Er hält den Streckenrekord mit einer Fabelzeit von 37:35 Minuten. Eine Zeit unter der Hochzeit des EPO Dopings! Ich nehm mir noch Mal einen Schluck aus meiner Trinkflasche mit reinsten Gebirgswasser, geh in den Wiegetritt, stelle mir in Gedanken das Finale der Tour de France vor. Hinter mir das Begleitmotorrad mit Kameramann, über mir der kreisende Hubschrauber und vor mir ein Spalier aus tausenden Tifosis. Bernard Hinault, Greg LeMond, Jan Ulrich, Eddy Merckx, Guerini ( nach ihm ist die letzte Kehre 1 benannt) sind an meiner Seite. Hoffentlich werde ich nicht von einem Amateur Fotografen zu Boden gerissen, wie damals 1999 bei Giuseppe Guerini ’s Sieg kurz vor dem Ziel von Alpe d’Huez, denk ich mir. Nein es läuft, vereint im Kampf gegen seine inneren Dämonen, vereint im Kampf gegen seinen inneren Schweinehund, begleitet vom tosenden Jubel der Menschenmassen. Hand in Hand erreichen wir das Ziel.🏁Schön war’s
Bleibt gesund,bleibt mir treu
Der Coach (Basti)
Besenwagen
Ein Kurzurlaub in die französischen Alpen, in ein Hochgebirge von unglaublicher Schönheit. In eine Welt in der Radsportgeschichte geschrieben worden ist, aber auch in einer Welt von satten grünen Wiesen, schneebedeckte Berge, Alpenglöckchen, blau blühender Enzian und weiße Teppiche von Dichter Narzissen. An den Berghängen süße verspielte Murmeltiere, kreisende Steinadler 🦅 hoch über unseren Köpfen. Es pustet den Kopf frei, frei vom Stress unserer Zivilisation.
„Fahr das Loch zu“, brüllt Präsident Charlie von hinten Michel an. Ich muss innerlich schmunzeln, wir fahren gemütlich an dem Neckar Radweg auf Höhe Heilbronn entlang. Haben schon über 100 km in den Beinen. Sind wie kleine Kinder auf ihren schnellen Rennmaschinen, denk ich mir. Über diese Tour an einem Sonntag im April mit den Strombergbuben möchte ich euch gerne erzählen.
Sind wie kleine Kinder auf ihren Rennmaschinen
Seid Jahren laden Mela und Sven in ihrem Ferienhaus nach Orendelsall ein. Ein kleiner verwunschener Ort in den Hügeln im Hohenloher Land. Es gibt Bier und Wein und Rote vom Grill. Ein idyllischer Ort. So war es uns eine Freude mit den Strombergbuben uns auf den Weg machen zu dürfen. Präsident Charlie, Stefan aus Zaberfed (30 km Anreise) und der Coach trafen sich 8:30 Uhr an der Kuh (Kuriosum, Kunstinstallation) in Bietigheim. Wir hatten 60 km über die Löwensteiner Berge geplant zur Destination Orendelsall. Wir sammelten noch Marc ( 20 Mille, fährt 20.000 km im Jahr) Thomas der Jugendleiter, Michel (bekannt aus einigen gemeinsamen Abenteuern) und Christian (der Youngster) ein. So waren wir 8. Kristian aus Schwäbisch Hall schickte uns seinen Live Standort, wollte uns entgegen kommen. Nr.9. Der Wind blies mir gleich schön ins Gesicht, so versteckte ich mich hinter den starken Jungs.
Qualitätswindschatten
Über Steinheim an der Murr radeln wir ins Bottwartal. Es wurde viel geplaudert, wir hatten uns lange nicht gesehen und uns viel zu erzählen. Es ging natürlich um die technische Details an unseren Rennmaschinen. Da bin ich raus, so möchte ich euch einen Wein Tipp geben. Es ist das VDP Weingut Graf Adelmann ,residiert herrlich auf der Burg Schaubeck in Kleinbottwar. Der junge Felix Graf Adelmann trägt die Verantwortung und er macht es gut. „Herbst im Park“ war der erste Wein Württembergs nach einem französischen Bordeaux Vorbild. Ein Cuvée aus verschiedenen Sorten im im Holz (im Barrique, 225 l kleine Holzfässer aus Französischer Allier Eiche) ausgebaut. Wegweisend. Und der Name Programm. Tiefgründig, warm, lang am Gaumen. Wie der grosse Park auf Burg Schaubeck.Bewacht von Anton IV, der Pfau.
Werden sie schon am ersten Berg attackieren? Etzleswendel und hoch zur Löwensteiner Platte war der KOM ( King of Mountain) zu holen. Ich war gespannt. Marc, Michel und Stefan machten Tempo. Charlie sprang noch an das Hinterrad, ich war raus, schaltete aufs kleine Kettenblatt. Marc erhöhte die Trittfrequenz und gewann den KOM. Er war an diesem Tag von niemandem zu schlagen. Oben wartete schon Kristian aus Schwäbisch Hall und so waren wir jetzt zu Neunt in der Abfahrt. Michel schoss an mir vorbei und bog als erster zum Breitenauer See ein. Ein Naherholungsgebiet. An der Ecke die Winzer vom Weinsberger Tal. Erst gestern ein Cabernet Franc „Edelstein“ zu meinem Rinderbraten im Glas gehabt. Lecker.
Kristian kennt die Region wie seine Westentasche. So passieren wir abseits befahrener Straßen die Dörfer Eschenau,Wieslensdorf und Scheppach und genießen die weiten Blicke ins Hohenloher Land. Ein Espresso Stop in Öhringen kündigt Präsident Charlie an. Im Schatten der evangelischen Stiftskirche Sankt Peter & Paul nehmen wir auf den Bänken Platz. Junge Konfirmanden treten fröhlich aus der Kirche und freuen sich ihres Lebens. Wir genießen unseren Espresso und die ausgelassene Stimmung an diesem Sonntag in Öhringen. Jetzt noch einen gutes Glas Sauvignon Blanc vom Weingut Fürst zu Hohenlohe – Öhringen oder doch einen knackigen frischen Riesling von Fürstenfass? Nein, weiter gehts, immer weiter!
In Zweierreihe pedalieren wir aus der Stadt.Wir passieren den Limes, entlang am Golfplatz sehe ich an der Ecke Friedrichsruhe. Einst ein romantisches Jagdschloss – heute eine Gourmet-Hochburg und eines der besten deutschen Wellness-Resorts. So die Werbung. Jetzt haben wir es nicht mehr weit eine letzte Abfahrt, ein letzter knackiger Anstieg. Destination: Orendelsall, die Oase von Mela und Sven. Sie begrüßen und herzlich, Momo der junge Mischlingshund wundert sich der komischen Radfahrer mit ihren Sturzhelmen und verspiegelten Sonnenbrillen. Menschen von einem anderen Planeten, nein nur die Strombergbuben on Tour. Ein Kaffee und ein paar Kekse später verabschieden wir uns. Weiter geht’s immer weiter!
Mit Rückenwind, Stefan mit Dampf in den Beinen macht das Tempo an der Spitze, ich rolle im Radbande Peloton. Ich sitze im Bus. Michel ruft mir was zu, ich verstehe durch den Fahrtwind nur Bruchstücke. Kirche in Cleversulzbach, ….Pfarrer,… Volkslied, Mörike……
Von seinem Cleversulzbach schwärmt Mörike in einem Brief von 1837:
„Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wiesen, Bald siehst Du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverstellt, Herbstkräftig die gedämpfte Welt In braunem Golde fließen.“
Eduard Mörike
Immer mehr Erinnerung werden geweckt,tief in meinen grauen Zellen hab ich ein Gedicht gefunden:
Frühling lässt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. - Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!
Ich weiss nicht mehr wann und wo ich dieses Gedicht auswendig lernen musste, aber erstaunlich das ich mit der Radbande durch Cleversulzbach radle und mir jede Zeile wieder einfällt. Ich bin in dem Land der Dichter und Denker, ein schönes Land. Eduard Mörike war mit Justinus Kerner befreundet. Nach ihm ist die weiße Rebsorte Kerner benannt, so möchte ich Euch noch einen weiteren Weintipp geben: aus Besigheim von der Felsengarten Kellerei 2022 Justinus K „Fels“. Kaufen!
Ein letzter Anstieg, ein letztes Aufbäumen. Die Kuppe des Wartberg knallen wir mit Tempo, jeder hat die „Kette rechts, jeder will noch Mal Muskeln zeigen. Nochmal in die Fresse. Ist so nen Männer Ding. Im Tal erblicke ich Heilbronn, die Stadt am Neckar.Wir cruisen in die Stadt, queren die Tramm, passieren den Marktplatz mit Ratskeller, es ist nicht mehr weit zum lieblichen Neckar, mitten in das Herz der Stadt. Herrlich!
der liebliche Neckar
Die Segelboote voll im Wind, begleiten unseren Weg am Neckar. Schnell erreichen wir Lauffen, Kirchheim ,Wahlheim und Besigheim. Dort trennten sich unsere Wege, jeder Stromberbub sucht seine eigene Route nach Hause. Ich hatte am Ende des Tages 144 km, Michel 173 km und Langdistanz Fahrer Stefan stolze 244 km auf dem Tacho. Aber jeder hatte Spaß, jeder hatte gute Beine, keinen Reifenschaden und ist sicher und wohlbehalten mit vielen Eindrücken aus dem Hohenlohe Land heimgekehrt.Ein perfekter Tag.
Bleibt gesund,bleibt mir treu
Der Coach (Basti)
Verlängerung
Das Gedicht „An den Mai“ stammt aus der Feder von Eduard Mörike.
Es ist doch im April fürwahr Der Frühling weder halb noch gar. Komm, Rosenbringer, süßer Mai, Komm du herbei! So weiß ich, was der Frühling sei. - Wie aber, soll die erste Gartenpracht, Narzissen, Primeln, Hyazinthen, Die kaum die hellen Äuglein aufgemacht Schon welken und verschwinden? Und mit euch besonders, holde Veilchen, Wär′ s dann fürs ganze Jahr vorbei? Lieber, lieber Mai, Ach, so warte noch ein Weilchen!
Ich steh wie einst Tomba la Bomba (Alberto Tomba) auf dem Gipfel der schneebedeckten Berge Tirols, vor mir die steile vereiste Piste. Noch Mal tief Luft holen, die Oberschenkel lockern, die Skistöcke fest im Griff. In Gedanken gehe ich die Rennstrecke nochmals durch, keinen Fehler machen, sonst ist der Fangzaun meine letzte Rettung. Mutig stürze ich mich mit wenigen kurzen druckvollen Stöße in die Abfahrt. Eine schnelle rechts links Kombination umkurve ich dynamisch die Skitore. Wie auf Schienen läuft mein Ski. Tief in der Hocke, die Skistöcke fest in der Hüfte geklemmt, stürme ich den Zielhang, dem Zielsprung entgegen. Miri ruft mir von der Seite zu, ich erwache aus meinem Tagtraum.“Vorsicht, da vorne ist eine Radarfalle“ Hoppla, ich gehe auf die Bremse! Wir sind auf dem Weg zu unserem Familien Urlaub. Genannt: Die Tradition
Franz Klammer ⛷️
Tirol, der Reintalersee, im Herzen der Alpen ist unser Ziel im Februar. Das Alpachtal, das Zillertal, Mayerhofen, der Hinterduxer Gletscher, Traum jeden Skifahrer’s⛷️ Der Familien Urlaub ist nach drei Jahren wieder möglich geworden. Die Tradition, begründet von meinem Schwiegervater Herbie, führen wir fort. Er war ein echter Tiroler, geboren in Schwaz, ein Eishockey Spieler, ein begnadeter Skifahrer, ein guter Stockschütze, ein Jäger und Sammler. Einfach: ein Naturbursche. In der Dachbox sind meine Skating Ski verstaut. Verstaubt nach den Corona Jahren hab ich sie aus dem Keller geholt. Kein Schnee weit und breit. Die Sonne lacht, grüne Wiesen, in weiter Ferne, die Gipfel mit Schnee bepudert. Wo soll ich skaten? Die ersten Rennradfahrer kommen mir im Inntal entgegen. Hätte ich doch zu unserem Skiurlaub mit der ganzen Familie mein Merida Reacto mitnehmen müssen? Ich komme ins Grübeln, ist Skifahren überhaupt möglich? Kann ich die Kinder für Wanderungen und Tourengehen begeistern?
12% Steigung, aber 100% Vorfreude, wenn du in den Rückspiegel schaust, siehst du deinen Alltag! Ich bin auf der Hochstrasse in Richtung Hochfügen unterwegs. Noch 1 Kilometer, nicht gleich durchdrehen steht auf der der Straßenseite, dann erwarten dich 88 km Skipisten. Dort oben gibt es eine Höhenloipe. Dort möchte ich meine ersten Skatingschritte seid 3 Jahren machen. Angekommen auf Höhe von 1500 Meter erwartet uns ein Schneeparadies. Ich hol meine Skatingski aus der Dachbox, Chablis springt freudig aus dem Kofferraum. Ich schnalle ihn an die Schleppleine und wir gleiten der gespurten Loipe entlang. Stetig geht es bergauf, ich komme aus der Puste, es wird steil, sehr steil. Chablis stürmt nach vorne und wie ein guter Schlittenhund zieht er mich den Berg hinauf. Welch fantastische Performance. Es macht Spass mit ihm, dieses Talent kannte ich nicht. Ich genieße die Ausblicke ins Tal.Wirklich eine feine Runde, anspruchsvoll, herausfordernd ,atemberaubend.
Der Schlittenhund 🐕🦺
Der nächste Morgen, das krähen vom Hahn unter unserem Apartment am Haflinger Hof wirft uns aus den Federn. Noch leicht verspannt, aber Lust auf den neuen Tag in den Alpen. Wir starten zu einer morgendlichen Gassirunde am Reinthaler See. Ruhig liegt der See in der aufgehenden Morgensonne. Nebelschwaden ziehen mystisch am Ufer entlang. Die ersten Vögel tauchen aus dem Schilf und machen sich bemerkbar. Spuren vom Bieber säumen unseren Weg. Eine spannende, aber auch entspannende Runde.
Am Nachmittag packen wir die Oma ein, es geht zum Speckbauern. Ein Bauernhof auf Höhe von 900 Metern oberhalb Brixlegg. Herzliche Begrüßung im Hofladen, es riecht lecker nach Speck und geräucherten Würsten, mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Wir erfahren viel der natürlichen Landwirtschaft, wir diskutieren über Heilpflanzen und ihre Wirkungsweisen. Wir bekommen einen Einblick in das Leben der Bienen. Mir kommt ein Zitat in den Sinn: Sterben die Bienen, stirbt der Mensch. Erhaltung der Artenvielfalt, Erhaltung natürlicher Lebensräume wird hier oben vorgelebt. Mit vielen Eindrücken, Speck und Honig im Gepäck verabschieden wir uns von der Familie Lederer mit dem Versprechen im Juni wiederzukommen. Dann zeigen sie uns unbekannte seltene Kräuterwiesen!
Das mit den Bienen ist nicht etwas, das abstrakt oben in der Atmosphäre geschieht. Es geschieht in unserem eigenen Garten, und das macht uns deutlich, wie groß die Spuren sind, die wir hinterlassen.”
Maja Lunde
Ich bekomm ein Anruf vom Jüngsten: Kannst du mich in Kaltenbach an der Skipiste abholen und nach Innsbruck zum Flixbus Terminal fahren? „Hab‘ mir ein Ticket gekauft, ich möchte nach Hause.“ Immerhin 3 Tage hat er durchgehalten. Ja, mit 15 Jahren kann man bieten was man will, in dem Alter sind Freunde essentiell. So fahren wir nach Innsbruck, wir plaudern ein bisschen hören seine Musik, Deutsch Rapp schallt es aus den Boxen! Auch das gehört zur Erzählung: „Familien Urlaub“
….für immer jung, für immer jung, du musst dich an die schöne Zeit erinnern, denn nichts ist für immer jung…ich werde immer alles geben, für immer jung,ein Leben lang…..
Karel Gott
für Lyam
Am Abend sitzen wir gemütlich beisammen, gutes Essen, gutes Bier, anregende Gespräche, jeder ist beteiligt, jung und alt bringt sich ein. Es geht um den letzten Tag, es geht um das Finale. Alle nochmal in einer Hütte im Skigebiet versammeln, alle noch Mal mit einem gepflegten Einkehrschwung. Wir finden eine Hütte im Skigebiet Hochfügen. An der Piste gelegen, aber zeitgleich mit dem Auto zu erreichen. Die Aar Hütte, im Skigebiet Hochfügen. Noch mal mit den Kindern auf die Piste, nochmal mit Spass, nochmal Tomba la Bomba💪⛷️🏁
Einkehrschwung Aar Hütte
Das war unser Familien Urlaub in den Tiroler Bergen 2023. Schön war’s.☺️ Wo wird der nächste Urlaub sein und werden alle wieder dabeisein wollen? Das weiss ich nicht, aber ich weiss, er endet mit einem gepflegten Einkehrschwung ⛷️🍻
Der Winter ist zurück. Es ist der Tag des Schneemann’s. Ein Tag zum Rodeln, zum Skifahren, ein Tag für eine Schneeballschlacht. Kein Tag zum Radfahren. Nein, wirklich nicht, man bleibt daheim in seinen Vier Wänden sonst gibt’s Stürze, blaue Flecken und Knochenbrüche.
Finale Mannheim
Ich stehe auf der Starterliste zum Cyclocross Rennen in Mannheim. Es gibt kein zurück. Auf den heldenhaften Spuren der Brüder Willi und Rudi Altig findet das Rennen im Stadion an der Rennbahn in Mannheim statt. (Willi & Rudi Altig Stadion) Ich verstaue mein Rad, (Specialized S- works) Chablis springt freudig in den Kofferraum, Miri schnappt sich ihre Kamera, nimmt auf dem Beifahrersitz Platz und dreht das Radio lauter. Und, was soll ich euch sagen: aus den Boxen schallte der Song, „Der Weg“ von Xavier Naidoo! Ich hab Bauchschmerzen. Mein erstes Cyclocross Rennen.
dieser Weg wird kein leichter sein
Cyclocross ist eine eigene Disziplin, noch nicht olympisch, (vielleicht bei den nächsten olympische Winterspielen?) aber sehr populär in Belgien und Holland. Dort pilgern Tausende Zuschauer jedes Wochenende im Winter zu den Rennen und bejubeln ihre Idole Wout van Aert, Tom Pidcock oder Mathieu van der Poel. Ein Großes Volksfest. Radsport zum Anfassen. Auf einem Rundkurs von 2,5 km auf welligen Terrain sind verschiedene Hindernisse eingebaut. Kleine Treppenstufen, Sandpassagen, enge 180 Grad Kurven , gefährliche Abfahrten und je nach Wetterlage, matschige, rutschige und vereiste Streckenabschnitte. In denen nur eine Chance besteht, sein Rad zu Schultern und zu laufen, zu rennen. 30 Minuten geht mein Rennen, von Anfang an Vollgas, volle Konzentration, wie bei der Formel 1, der Start entscheidet über Sieg oder Niederlage.
Willi & Rudi Altig Stadion
Wir erreichen Mannheim, wir werden erwartet. Charlie, Michel und Thomas von den Stuttgardia’s begrüßten uns herzlich,“na willst heut‘ Dreck fressen“, waren ihre ersten Begrüßungsworte! Unsicheres Schmunzeln….verbirgt meine Aufregung. Dieser Weg wird kein leichter sein. Tapfer sein.
Die Südkurve der Mannheimer Radrennbahn am 4. März 2017, fünfzig Jahre nachdem die Anlage erstellt wurde.
Die Stadt Mannheim, der Verein RRC Endspurt 1924 e.V., und dieses Stadion haben Radsportgeschichte geschrieben. 2 Brüder, Willi und Rudi Altig, waren grosse Radsportler Deutschlands, gingen gemeinsam durch Dick und Dünn. Mehrmalige Weltmeister auf der Bahn, Gewinner des 6 Tage Rennen, Träger des gelben Trikots der Tour de France, Etappen Sieger beim Giro, bei der Vuelta, Sieger der Klassiker Mailand San Remo, Rund um den Henninger Turm und grosser Triumph bei der Flandern Rundfahrt. Was ein Raymond Poulidor, ein Jacques Anquetil für Frankreich, ein Eddy Merckx für Belgien, ein Fausto Coppi für Italien den Menschen bedeutet, das sind die Brüder Altig für Deutschland. Sie sind Helden!
Willi & Rudi Altig
In Ruhe baue ich mein Rennrad zusammen, nochmal die Kette geölt, den Luftdruck der Reifen geprüft. Michel nimmt mich an die Hand, besorgt mir meine Startnummer, heftet die Startnummer ans Radbande Trikot. Zeigt mir wie ich mich warmfahren muss und hat noch wichtige Tipps zum Streckenverlauf. Charlie überprüft meine Bremsen. Nur die Hinterradbremse betätigen, sonst fliegst du auf die Fresse! Ich nicke, bin im Tunnel. Je sui prêt!
Je sui prêt🏁
Ich rolle zum Start. Die Startplätze sind vergeben. Mein Name mit der Startnummer 3 wird als Vorletzter aufgerufen. Danach kommt das Starterfeld der Frauen. Pech gehabt, keine Chance auf den Sieg. Vor mir 30 Rennfahrer die den Weg versperren.
Startplatz ☃️
4,3,2,1 Go….brüllt es aus den Lautsprechern, links und rechts treten alle voll in die Pedale, ein rempler hier, ein rempler dort, es geht gleich richtig zur Sache. Nach der ersten Runde im Stadion führt die Strecke auf dem schmalen gesteckten Parcours raus über eine Unterführung mit anschließendem Berg-Sprint. Auf der Hälfte springe ich vom Rad, werf das Rad auf die Schulter und sprinte die vereiste Strecke unter den Rufen und Klatschen der vielen Zuschauern hoch. Danach kommt die gefürchtete Sandpassage. Vor mir legt sich einer gekonnt auf die Fresse, ich kann gerade so durch den tiefen Schnee ausweichen Ich muss jetzt tief gehen, meine Muskulatur übersäuert. Locker bleiben, jetzt die gefährliche Abfahrt, wieder rein ins Stadion. Die Konzentration hoch. Nur keine Angst zeigen. Mit Tempo über zwei Hindernisse. Hüpfend. Miri ,Charlie Michel feuern mich mit einer La Ola Welle an. Ich hab Spass,wir haben Spass!
Foto Miriam Holler
Applaus von den Rängen im Willi & Rudi Altig Stadion. Ausgepauert, aber glücklich mit einem Lächeln im Gesicht überquere ich die Ziellinie. Ein gutes Rennen, ein Kult Rennen, ein Rennen auf den Spuren von Willi und Rudi Altig. Danke an meine Betreuer Charlie Albrecht, Michel Langjahr und Thomas Fischer. Sie haben mir die Unterstützung und Sicherheit gegeben, die ich brauchte um den schweren Parcours mit Bravour zu meistern. Danke.
Bleibt gesund, bleibt mir treu.
Euer Coach (Basti)
die zweite Luft von Charlie Albrecht 💪☃️🏁
Siegerehrung 🏆
Ist gar nicht so schlimm, wie es aussieht……. , es ist wesentlich schlimmer😉. Das Rennen dauert normalerweise 40 Minuten, aber es wurden nur 30 Minuten ausgetragen. Egal, ob Du alles sauber durchfahren kannst oder eben 80% wegen dem Schnee schieben oder mit den geschulterten Rad rennen musst. Wir haben sage und schreibe unter Vollgas in knapp 30 Minuten nur 5,15 km geschafft. Das hat dann auch den Vorteil das man beim Rennen 🏃♂️ statt 🚴♀️ nicht stürzt 😀 Thomas 2🥈, ich 11 (Charlie) und Michel 17 🚴🏆🏁
Thomas, Michel, Charlie (die Stuttgardia’s)die letzten Tipps Heldenich komme wieder
geboren 67 im Landsknechtweg
alte Haudegen 🚴 by @ludwigdieerste 📷FOTOS VON NINA LUDWIG PHOTOGRAPHY