Schlagwort: Tirol

Mei. Auszeit

Mei.Auszeit

„Um wirklich zu leben, kann man nicht sitzen bleiben. Leben heißt immer: sich in Bewegung setzen, auf den Weg machen, träumen, planen, offen für die Zukunft sein.

Predigt im Petersdom 2024

Der Papst ist tot. Ostermontag tickerte die Nachricht in mein Handy. Am Ostersonntag hat Papst Franziskus den Segen Urbi et Orbit mit letzten Kräften ins Mikrofon über den Petersplatz in Rom gehaucht. Bis zum letzten Atemzug war er für die 1, 3 Milliarden Gläubige in aller Welt ihr Papst. Ich bin beim Frühstück, löffele mein Müsli in mich rein. Energie für die bevorstehende Radtour „Rund um den Starnberger See“. Levi, 20 Jahre will versuchen in meinem Windschatten zu bleiben und seine ersten 100 Kilometer auf dem Rennrad zu bestreiten. Kinder werden gross.

Stuttgardia Radhose, Trikot von dem VCV Valréas, eine Windweste und einen schicken roten Radhelm von ABUS, so war Levi gut ausgestattet mit mir seinen ersten 💯 Radkilometer zu fahren. Reifen auf 8 bar die Trinkflaschen gefüllt, Proviant in der Rückentasche. Nous sommes prêt.

Flott ging es aus München, die Berge im Blick. Mit Druck auf der Pedale. Levi, wie ein Profi, Zentimeter am Hinterrad klebend, im Windschatten locker pedalierend.Oh, er ist clever und hat Talent, denk ich mir. Starnberg schnell erreicht, jetzt nehmen wir die ersten sanften Hügeln und mit Tempo über die Kuppen rollen wir schnell in die kurzen knackigen Abfahrten hinnein. Levi, weiter an meinem Hinterrad 💪🏻. Wir passieren Seeshaupt den nördlichsten Punkt, rechter Hand erkenne ich das Buchheim Museum und wir stürmen nach Tutzing und Feldafing rein. Nach Possehofen kurz vor dem Steg 1 bereite ich den Sprint vor. Und wie ein Greipel, ein Cavendish, ein Zabel zu seinen besten Zeiten stürmt Levi aus dem Windschatten und gewinnt den Zielsprint am Steg 1. Oma Elfie, Tante Miri und Mama Sandra stehen applaudierend am Straßenrand. Ein Espresso Stop der besonderen Art. Die Liegestühle laden zu einer kurzen Rast ein. Der See, die schneebedeckten Berge, uns geht das Herz auf. Nach einem Espresso, einer Paulaner Spezi erheben wir uns schwer aus den Liegestühlen. Mit Gegenwind an der Würm entlang, ein Flüsschen die in Amper und später in die Isar fließt begleitet unseren Weg nach München. Weiter geht’s, immer weiter 🚴🏻🚴🏻

Der kurze Stopp in München war schön, die Kinder gross, gehen ihren Weg. Der nächste Stopp : Tirol 🇦🇹 Alpenrelaxhütte im Voldertal auf 1300 Höhenmeter. 5 Tage die Seele baumeln lassen. Mein Merida Reacto wartet ungeduldig auf die erste Ausfahrt. Die muss warten, am Vormittag verfolgen wir gebannt im Fernsehen die Beerdigung von Papst Franziskus. Alle Staatschef ’s dieser Welt, 100 Tausende am Straßenrand nehmen Abschied. Mit dem Papamobile wird der Sarg vom Petersdom quer durch die Stadt zu seiner letzten Ruhestätte in die Basilika Santa Maria Maggiore überführt. VIVA PAPA.

Die Seele baumeln lassen

Ein kleinen Spaziergang am Nachmittag, tief in die Tiroler Berge, tief in das Voldertal. Genießen die Ruhe, die weiten Ausblicke, die letzten Schneefelder laden Chablis zu einem Bad ein. Er kann nicht genug bekommen und wälzt sich ausgelassen im kühlen Nass. Wir erfrischen uns an einem selbst gemachten Eis, frisch vom Bauernhof an dem wir zufällig vorbei schlendern. Lecker, Zimmerhof‘ s Eislandschaft.🍦 Am Abend eine schöne Brotzeit, mit Speck & Bergkäse, ein Grüner Veltliner von Weingut & Heuriger Dworzak rundet den Abend ab. Ein letzter Blick in den Sternen klaren Himmel. Guten Nacht Tirol.✨

Die Bremsen quietschen, rasant fahre ich den Kreppelerhütten Weg herunter, eine Passage mit Schotter braucht meine volle Aufmerksamkeit. Ich werde durchgeschüttelt. Schnell erreiche ich Volders, Quere die Inn Autobahn, eine kleine Fußgänger Brücke bringt mich über den Inn nach Mils und Hall in Tirol, eine der schönsten Städte Tirol ’s. Ein kurzer Schauer lässt meine Glieder frieren, ich hab Puls, hab Druck auf der Pedale. Mein Merida Reacto ist in seinem Element. Passiere Volderwald, stürme nach Tulfels zur Glungezerbahn. Jetzt wird es steil, schalte hoch, vermisse einen weiteren Gang. Ist die Übersetzung zu schwer für dieses Terrain? Oben auf dem Tulferberg schnaufe ich durch, ein Schluck aus der Trinkflasche. Ein kurzer Blick auf eine schöne Kapelle mit Holzschindeln verkleidet. Die Hofkapelle Windegg erbaut 1911 steht unter Denkmalschutz. Ein Schotterweg braucht wieder mein volle Konzentration. Schnell erreiche ich den Voldertalbach, ein kleiner Gebirgsbach auf 1000 Höhenmeter. So geht es nochmal steil, mit 12 % gehe ich in den Wiegetritt, für die letzten 300 Höhenmeter geht es nicht über die Kraft, sondern den inneren Schweinehund, der Wille kann mehr als wir denken…

Eisbaden🥶

Entspannt gehen die Tage dahin. Zu kurz, wie man so schön sagt. Mit einem guten Honig vom Bauernhof Schweighof im Gepäck. Die Bienen fliegen hoch bis zu der höchsten Alpe im Voldertal. 🐝 Eine schöne geschmackliche Erinnerung. Mein Merida Reacto auf dem Dach, Chablis nimmt auf der Rückbank Platz. Ein letzter tiefer Atemzug, ein letzter Blick ins Karwendel, über den Fernpass verlassen wir unsere kurze Mei.Auszeit.

Bleibt gesund, bleibt mir treu.

Der Coach (Basti)

Verlängerung (Impressionen 📸)

Die Tradition Teil 2

Tirol

Familien Urlaub

Ich steh wie einst Tomba la Bomba (Alberto Tomba) auf dem Gipfel der schneebedeckten Berge Tirols, vor mir die steile vereiste Piste. Noch Mal tief Luft holen, die Oberschenkel lockern, die Skistöcke fest im Griff. In Gedanken gehe ich die Rennstrecke nochmals durch, keinen Fehler machen, sonst ist der Fangzaun meine letzte Rettung. Mutig stürze ich mich mit wenigen kurzen druckvollen Stöße in die Abfahrt. Eine schnelle rechts links Kombination umkurve ich dynamisch die Skitore. Wie auf Schienen läuft mein Ski. Tief in der Hocke, die Skistöcke fest in der Hüfte geklemmt, stürme ich den Zielhang, dem Zielsprung entgegen. Miri ruft mir von der Seite zu, ich erwache aus meinem Tagtraum.“Vorsicht, da vorne ist eine Radarfalle“ Hoppla, ich gehe auf die Bremse! Wir sind auf dem Weg zu unserem Familien Urlaub. Genannt: Die Tradition

Franz Klammer ⛷️

Tirol, der Reintalersee, im Herzen der Alpen ist unser Ziel im Februar. Das Alpachtal, das Zillertal, Mayerhofen, der Hinterduxer Gletscher, Traum jeden Skifahrer’s⛷️ Der Familien Urlaub ist nach drei Jahren wieder möglich geworden. Die Tradition, begründet von meinem Schwiegervater Herbie, führen wir fort. Er war ein echter Tiroler, geboren in Schwaz, ein Eishockey Spieler, ein begnadeter Skifahrer, ein guter Stockschütze, ein Jäger und Sammler. Einfach: ein Naturbursche. In der Dachbox sind meine Skating Ski verstaut. Verstaubt nach den Corona Jahren hab ich sie aus dem Keller geholt. Kein Schnee weit und breit. Die Sonne lacht, grüne Wiesen, in weiter Ferne, die Gipfel mit Schnee bepudert. Wo soll ich skaten? Die ersten Rennradfahrer kommen mir im Inntal entgegen. Hätte ich doch zu unserem Skiurlaub mit der ganzen Familie mein Merida Reacto mitnehmen müssen? Ich komme ins Grübeln, ist Skifahren überhaupt möglich? Kann ich die Kinder für Wanderungen und Tourengehen begeistern?

12% Steigung, aber 100% Vorfreude, wenn du in den Rückspiegel schaust, siehst du deinen Alltag! Ich bin auf der Hochstrasse in Richtung Hochfügen unterwegs. Noch 1 Kilometer, nicht gleich durchdrehen steht auf der der Straßenseite, dann erwarten dich 88 km Skipisten. Dort oben gibt es eine Höhenloipe. Dort möchte ich meine ersten Skatingschritte seid 3 Jahren machen. Angekommen auf Höhe von 1500 Meter erwartet uns ein Schneeparadies. Ich hol meine Skatingski aus der Dachbox, Chablis springt freudig aus dem Kofferraum. Ich schnalle ihn an die Schleppleine und wir gleiten der gespurten Loipe entlang. Stetig geht es bergauf, ich komme aus der Puste, es wird steil, sehr steil. Chablis stürmt nach vorne und wie ein guter Schlittenhund zieht er mich den Berg hinauf. Welch fantastische Performance. Es macht Spass mit ihm, dieses Talent kannte ich nicht. Ich genieße die Ausblicke ins Tal.Wirklich eine feine Runde, anspruchsvoll, herausfordernd ,atemberaubend.

Der Schlittenhund 🐕‍🦺

Der nächste Morgen, das krähen vom Hahn unter unserem Apartment am Haflinger Hof wirft uns aus den Federn. Noch leicht verspannt, aber Lust auf den neuen Tag in den Alpen. Wir starten zu einer morgendlichen Gassirunde am Reinthaler See. Ruhig liegt der See in der aufgehenden Morgensonne. Nebelschwaden ziehen mystisch am Ufer entlang. Die ersten Vögel tauchen aus dem Schilf und machen sich bemerkbar. Spuren vom Bieber säumen unseren Weg. Eine spannende, aber auch entspannende Runde.

Am Nachmittag packen wir die Oma ein, es geht zum Speckbauern. Ein Bauernhof auf Höhe von 900 Metern oberhalb Brixlegg. Herzliche Begrüßung im Hofladen, es riecht lecker nach Speck und geräucherten Würsten, mir läuft das Wasser im Munde zusammen. Wir erfahren viel der natürlichen Landwirtschaft, wir diskutieren über Heilpflanzen und ihre Wirkungsweisen. Wir bekommen einen Einblick in das Leben der Bienen. Mir kommt ein Zitat in den Sinn: Sterben die Bienen, stirbt der Mensch. Erhaltung der Artenvielfalt, Erhaltung natürlicher Lebensräume wird hier oben vorgelebt. Mit vielen Eindrücken, Speck und Honig im Gepäck verabschieden wir uns von der Familie Lederer mit dem Versprechen im Juni wiederzukommen. Dann zeigen sie uns unbekannte seltene Kräuterwiesen!

Das mit den Bienen ist nicht etwas, das abstrakt oben in der Atmosphäre geschieht. Es geschieht in unserem eigenen Garten, und das macht uns deutlich, wie groß die Spuren sind, die wir hinterlassen.”

Maja Lunde

Ich bekomm ein Anruf vom Jüngsten: Kannst du mich in Kaltenbach an der Skipiste abholen und nach Innsbruck zum Flixbus Terminal fahren? „Hab‘ mir ein Ticket gekauft, ich möchte nach Hause.“ Immerhin 3 Tage hat er durchgehalten. Ja, mit 15 Jahren kann man bieten was man will, in dem Alter sind Freunde essentiell. So fahren wir nach Innsbruck, wir plaudern ein bisschen hören seine Musik, Deutsch Rapp schallt es aus den Boxen! Auch das gehört zur Erzählung: „Familien Urlaub“

….für immer jung, für immer jung, du musst dich an die schöne Zeit erinnern, denn nichts ist für immer jung…ich werde immer alles geben, für immer jung,ein Leben lang…..

Karel Gott
für Lyam

Am Abend sitzen wir gemütlich beisammen, gutes Essen, gutes Bier, anregende Gespräche, jeder ist beteiligt, jung und alt bringt sich ein. Es geht um den letzten Tag, es geht um das Finale. Alle nochmal in einer Hütte im Skigebiet versammeln, alle noch Mal mit einem gepflegten Einkehrschwung. Wir finden eine Hütte im Skigebiet Hochfügen. An der Piste gelegen, aber zeitgleich mit dem Auto zu erreichen. Die Aar Hütte, im Skigebiet Hochfügen. Noch mal mit den Kindern auf die Piste, nochmal mit Spass, nochmal Tomba la Bomba💪⛷️🏁

Einkehrschwung Aar Hütte

Das war unser Familien Urlaub in den Tiroler Bergen 2023. Schön war’s.☺️ Wo wird der nächste Urlaub sein und werden alle wieder dabeisein wollen? Das weiss ich nicht, aber ich weiss, er endet mit einem gepflegten Einkehrschwung ⛷️🍻

Bleibt gesund, bleibt’s mir treu.

Euer Coach (Basti)

Extra Runde Selfie time

Der Schlittenhund 🐕‍🦺🛷

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén