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Ich bin in Unterfranken aufgewachsen. Der letzte Zipfel Bayerns. Die Nähe zu Hessen war gegenwärtig. Der Dialekt eher dem Hessischem angelehnt: aus Rottenberg wurde Rollermisch, aus Aschaffenburg wurde Aschebersch, man verschluckte die Buchstaben und setzte ein ich, mich an das Ende des Wortes. Wer im bayrischen Schulsystem scheiterte, flüchtete einfach nach Hessen. So machte ich mein Fach – Abitur in Frankfurt.

Aber an Feiertagen hisste man die Weiss -blaue Fahne. Dem Masskrug zog man dem Bembel vor, die Blaskapelle spielte bayrische Volkslieder und der bayrische Schweinebraten mit Kroketten (am besten bei der Maria, Zum Löwen in Rottenberg) war unsere Leibspeise.

Die Landeshauptstadt war weit weg.

Nun bekomme ich eine Whatsapp von meinem Bruder Max zu einer Mounten Bike Tour. Er lebt seid einigen Jahren in München im Stadtteil Laim. Die früheren Besuche waren oft kurz, reichten über einen Kaffee oder Glasl Wein nicht hinaus. So freute ich mich auf eine besondere Stadt Radel Tour mit ihm durch München. Er hatte zwei Räder über Ebay erstanden. Ein altes Merida mit wenig Luft in den Reifen holte er für mich aus dem Keller.(Hauptsache Merida)

Die Tour konnte beginnen.

Es ging in den Westpark. Er entstand im Rahmen der internationalen Gartenausstellung 1983, seine wöchentliche Joggingstrecke. Die Sonne lachte, uns wurde warm. Wir passierten das Bauwagencafé https://www.gansamwasser.de/ Gans am Wasser, eine traumhafte Location. Jetzt schon ein Stopp? Max berichtete von Lesungen, Konzerte und schwungvolle, witzige Aktionen. Wohl längst kein Geheimtipp mehr. Im Sommer kann man kostenlos unter dem Slogan „Fit im Park“ an Qi Gong, Zumba oder Yoga teilnehmen. Oder im Winter einen Spaziergang durch den japanischen Garten mit seinen Kunstinstallationen. Ein Park zum verlieben. Aber die Beine waren noch gut und so passierten wir die Biergärten Hopfengarten und Rosengarten ohne eine Maß Bier zu zischen. Unser nächstes Ziel fest im Blick: Die Theresienwiese.

Durch den Bavaria Park erreichten wir die Theresienwiese mit der Bavaria. Ein riesig grosser Platz mitten in München. Erschreckend leer. Sonst Schauplatz für das grösste Volksfest der Welt. Das Oktoberfest, genannt: Die Wiesen.

Es ging in den Stadtteil Sendling mit dem alten Schlachthof, radelten unter einer alten stillgelegten Eisenbahnbrücke hindurch. Traute meinen Augen nicht. Ein alter Ausflugsdampfer – Die MS Utting vom Ammersee, berichtete Max. 2016 sollte das Schiff verschrottet werden.

https://www.alte-utting.de/das-schiff

Die Wannda e.V. bekam davon Wind und wollte Die Utting retten, an Land bringen und zu einem Kunst und Kulturprojekt entwickeln. Was für eine Leistung.

ich traute meinen Augen nicht, die Utting

Wir erreichten die Isar. Mein Herz ging auf. Direkt am Wasser radelten wir am Fluss entlang. Nun waren wir nicht allein. Sonnenanbeter, Jogger, Spaziergänger, Angler, Kinder und Hunde kreuzten unseren Weg. Es wurde Zeit für einen gepflegten Espresso Stopp. Kiosk 1917, https://www.kiosk1917.de/#geschichte an der Tierparkbrücke:

A Stück Münchner G´schichte

gepflegter Espresso Stopp

Selten so einen guten Espresso von einem Kiosk getrunken. Respekt. Die Lebensgeister mit einem ebenso guten Brownie wurden geweckt. Auf die Drahtesel und der Isar entlang an den Stadtteilen Glockenbach, Isarvorstadt, Untere Au, Au – Haidhausen auf der Suche nach einem gutem Eis. Max war in seinem Element. Ich, im Windschatten, groovte mein Merida auf fast platten Reifen geräuschlos der Münchner freien Corona Strassen dahin.

An der Ecke der Philharmonie im Gasteig wusste Max einen Eis Geheimtipp. Und er hatte recht. Lecker. https://www.trueand12.com/ True and 12 Handmade, Weitererzählen!

Nun, Einhändig mit einer Eistüte dunkler Schokolade fuhr ich freudig über die kleine Isar, überquerte die Praterinsel und passte das Maximilianeum und sah von weiterferne den Friedensengel.

Einhändig mit einer Tüte Eis

Max hat einen Freund. Der Tim. Ein leidenschaftlicher Surfer. Er surft nicht nur in den hohen Wellen Portugals, sondern ganz kurios in der Eisbachwelle am Eingang des Englischen Gartens. So konnte ich hautnah die Begeisterung für diesen Sport mitten in München miterleben. Der Dokumentar Film keep surfing zeigt eindrucksvoll die Situation am Eisbach und ihre Wellenreiter, die zum Teil aus der ganzen Welt anreisen.

anstehen um spass zu haben

IN ZU SEIN IST EINE MOMENTANE ERSCHEINUNG, DER BESTE ZU SEIN IST EINE KUNST

Alecco,P1 Gründer 1968

Am Haus der Kunst radelten wir vorbei, Max machte mich auf das P1 aufmerksam. Die härteste Tür Münchens! Wir kommen mal zurück um sie zu stürmen.

Der nächste Stop, wieder ein Geheimtipp über den Dächern Münchens. Die Technische Hochschule München.

über den Dächern München

Das Cafe im Vorhoelzer Forum ist ein Platz für Jung und Alt. Ein Platz der selten von Touristen gefunden wird, wenn doch, werden sie belohnt für ein Panorama und Geselligkeit die in München einzigartig ist. Also, entlang weiter Hochschulkorridore, mittels kleinem Fahrstuhl auf das Dach der TU München. Viel Spaß.

Am Odeonsplatz vorbei gab mir Max noch einen Tipp für trübe Tage:

https://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/zentrum/historischer-ort/braunes-haus/

DAS BRAUNE HAUS!

Wie auf der Planche de Belles Filles bei der Tour de France, der alles Entscheidende Anstieg, sollte der Olympia Berg von München der Höhepunkt unserer Tour der Freude werden. Ein besseres Finale konnte Max sich nicht ausdenken. Wie einst Rocky Balboa auf den Treppenstufen hinauf auf das Philadelphia of Art, erklommen wir in Gedanken den Olympia Hügel von München.

SCHÖN WARS!

Auf Strava habe ich diese Tour aufgezeichnet. Viel Spass beim nachradeln!

Bleibt gesund, bleibt mir treu.

LG. DER COACH

Nachspann