Der Bietigheimer Silvesterlauf hat Tradition. Seid 1981 findet er jedes Jahr am 31.Dezember statt. Der Startschuss vom Oberbürgermeister erfolgt immer um 14:00 Uhr unter dem Viadukt. Das Wahrzeichen Bietigheim – Bissingen. 3000 Starter, 15.000 Zuschauer säumen die 11,2 km lange Strecke durch die Altstadt.
Mein erster Silvesterlauf ging eine Wette voraus.
Ich würde es nicht unter einer Stunde schaffen!
Darauf sagte ich: Ich laufe unter einer Stunde und kehre in eine Kneipe ein und trinke sogar noch ein Bier!
Gesagt, getan, Wette gewonnen!
über 3000 Läufer
Diese eine Stunde auf 11,2 km ist für ungeübte Läufer schon eine Herausforderung und eine Magische Zahl. Spitzenläufer würden darüber lächeln, liegt der Streckenrekord, gelaufen von @ArneGabius, bei 32 Minuten und 43 Sekunden.
Nun hab ich einen Freund, @Sven Heuschele, genannt Forest, nach dem Filmklassiker Forest Gump. Eines Tages fängt er an zu Laufen, läuft und läuft wie seine Filmfigur Forest Gump. Mehrmals hat er schon beim Silvesterlauf teilgenommen, aber immer knapp über einer Stunde geblieben. Das sollte 2019 anders werden. So wurde das TEAM FOREST GUMP gegründet. Unterstützt von @ALWA Mineralbrunnen und wie beim Weltrekordversuch von @EliudKipchoge (Marathon unter 2 Stunden) war das Ziel: Der Silvesterlauf von Bietigheim 2019 unter einer Stunde!
Glücksbringer?
Das TEAM FOREST GUMP bestand aus @EmilZatopek (meine Referenz an einen grossen Läufer seiner Zeit) @StefanSpari (kurzfristig eingesprungen) @LaminCamara (natürlich darf ein Topläufer aus Gambia nicht fehlen), Charlie Checkpoint (musste kurzfristig absagen) und @SvenHeuschele (genannt Forest)
Es war angerichtet. Kalt, trocken, sonnig! Bei so vielen Läufern haben wir uns im Getümmel verloren, so musste jeder sein eigenes Rennen laufen. Aber die vielen Freunde und Massen von Zuschauern trugen uns durch die Strassen von Bietigheim. Überall Applaus, Anfeuerung, Livemusik, Banner und Trommelwirbel, einfach fantastisch. Grosses Dankeschön.
Ja unser Forest hats gepackt: 57 Minuten und 32 Sekunden. Stark.
#untereinerstunde +4 Sekunden
Ziele muss man haben im Leben! Es ist ein schönes Gefühl seine Ziele im Leben zu erreichen. Manchmal braucht es die Unterstützung vieler helfender Hände. Manchmal braucht man mehrere Anläufe. Aufgeben ist keine Option, sollten auch Eure Ziele in weiter Ferne liegen. Ja, #untereinerstunde beim Silvesterlauf von Bietigheim kann ein Ziel sein. Aber es gibt vielleicht wichtigere oder schönere Ziele im Leben. So wünsche ich euch allen das Eure Träume und Wünsche 2020 in Erfüllung gehen. Bleibt mir treu. LG Euer COACH
Die Tage werden kürzer, der Frost kündigt sich an, wir feiern den 1.Advent und meine neuen Freunde sind in der Virtuellen Welt auf dem Rennrad unterwegs. So hab ich mein Rennrad im Wohnzimmer auf den Smart Home Trainer Wahoo Kickr Core montiert. (mit Genehmigung meiner Frau Mri). Mein monatliches Abo bei Zwift erneuert, (15€) und meinen Laptop auf dem Küchtisch plaziert.
Startklar
Mein Hometrainer ist ein Smart Direktantrieb von Wahoo , d. h. über die App Zwift können punktgenau Wattwerte in echtzeit übermittelt werden. Ich habe einen Avatar der mein Größe, mein Gewicht und mein Alter besitzt. Ich kann mir Socken, Trikot, Rennbrille, Fahrradhelm und Rennrad zusammenstellen. Je mehr virtuelle Kilometer man erreicht desto mehr an schönen Accessoires werden freigeschaltet!
Level 15, über 1500 km und über 1600 Höhenmeter , das ist meine Virtuelle Leistung. Ich bin für alle Strecken freigeschaltet! Level 50 (höchst möglicher Level) ist noch in weiter Ferne. ZWIFT ist wie ein Computerspiel aufgebaut. Je mehr man fährt, je mehr Belohnungen werden freigeschaltet.
Giro di Castelli war mein Tour am Sonntag den 1.Advent 2019.
Die Tour führte auf den Mount Watopia und wieder zurück ins Tal. Insgesamt sind 500 virtuelle Rennradfahrer gemeinsam dem Gipfel entgegen. Auf der ZWIFT POWER App ist die Fahrt genau aufgezeichnet.
Alle Leistungsdaten werden aufgezeichnet. Mein Puls, meine Wattwerte, Watt pro Kilogramm und vieles mehr.
Unter dem Namen Sebastian (Der Coach) Holler bin ich auf Zwift eingetragen. Meine Nationalität wird mit einer Flagge angezeigt. Einem virtuellen Team bin ich noch nicht beigetreten. An Hand meines FTP Test und erbrachte Leistungen bin ich in der Kategorie C bewertet. Es gibt A, B, C und D Fahrer.
Wie im Peleton kann mann sich im Windschatten verstecken. Ein Algorithmus berechnet meine Virtuelle Leistung. Alles wird eingerechnet: Gewicht, Größe, Berganstiege sowie Bergabfahrten und das eigene Fahrverhalten. Schon beeindruckend!
So viele Infos. Braucht man das alles? 1 Stunde 5 Minuten hab ich für die 30 km gebraucht. 16 Minuten langsamer als der Beste virtuelle Rennradfahrer. 2,7 Watt pro Kilogramm, im Durchschnitt mit einem Puls von 145 (HF) unterwegs. Auf 157 Schläge (HF) in der Minute am Berg Mount Watopia. Und am Ende 125 Platz im Ziel!
Mein verdientes Weihnachtsbier nach der Virtuellen Fahrt GIRO DI CASTELLI. Euch eine feine besinnliche Adventszeit. LG. Euer COACH
Das war´s. Mein letztes Foto 2019 zeigt den Zieleinlauf des Charity Bike Cup der Lila Logistik in Marbach. Ihr wollt bestimmt wissen wie es mir in der Saison 2019 bei meinem Projekt „ex Fussballer wird Radsportler“ ergangen ist.
Hier nun mein Bericht aus der Rosa Roten Rennfahrer Brille!
Nach der Wintervorbereitung auf der Trainings App Zwift, Road Grand Tours, Kino Map und Rouvy sah ich mich eigentlich fit um in das Frühjahr zu starten. Also, auf nach Südfrankreich mit dem TGV im Eiltempo!
La Corima, 10 Jahre Emotion, leider zum letzten Mal ausgetragen!
die 10 Trikots der letzten 10 Jahre
Der Rennrad Club Saint James Montélimar ist ein kleiner Verein und es Bedarf sehr viele freiwillige Helfer um dieses Radrennen auf die Beine zu stellen. So war ich froh beim letzten Mal nochmal dabei sein zu dürfen.
Es war kalt an diesem Sonntag morgen um 9:00 Uhr in Montélimar. Der Mistral (kalter Nordwind) hatte sich über Nacht angekündigt und wehte fein mit Böhen bis zu 60 km/h vom Norden her. 2000 Radrennfahrer hatten sich aufgereiht. Ich schloss mich dem Peleton hinten an und wartete auf den Startschuss. Nach dem Start ist das Feld sehr nervös und man kann schnell in kleinere Unfälle verwickelt werden. So kam ich gut in Tritt, suchte immer passende Gruppen um schön im Windschatten mit zu rollen. Es ging in die herrliche Landschaft der Drôme. Die ersten kleineren Anstiege und das Feld flog schon auseinander. Ich hatte Glück, erwischte eine gute Gruppe und im Sinne des „Belgischen Kreisels“ stürmten wir durch die Täler und Berge der Drôme Prôvencale. Klasse!
in Dieulefit eine kleine Stärkung
Über 300 freiwillige Helfer sind auf den Beinen um dieses Rennen zu tragen. In Deulefit holte ich mir einen Kuchen und eine Coca Cola. So gestärkt machte ich mich auf die letzten Kilometer gegen den Nordwind Mistral. Mein grösster Gegner an diesem Tag.
Gewinn: das letzte Trikot!
Im Ziel. Ein leckeres Essen (Tré francaise) mit allen Teilnehmern. Noch ein Foto mit dem Originaltrikot der 10 Ausgabe „La Corima“.Ein Grand Merci. Ich werde das Rennen vermissen.
Wieder mit dem TGV von Valence im Eiltempo nach Deutschland. Die Ba Wü stand als nächstes im Rennkalender!
mein Trainerstab
In meinem Blog Eintrag „Mein erstes Rennen“ habe ich über die Ba Wü in Münsingen berichtet.
Das 23.Schlossradrennen von Hohenheim
Ja mit der Startnummer 1 und Präsidente Charlie die Starnummer 30 -Verpflichtung und Bürde zugleich…konnte ja nichts mehr schiefgehen.
Man sollte am Vorabend nicht feiern und saufen gehen, so hatte ich am Start in Hohenheim wohl noch Restalkohol von unserem Grillfest am Vorabend. Gottseidank gab es keine Dopingkontrolle.
Das Kult Rennen zum 23. Mal schon ausgetragen geht in einem Rundkurs von 2,5 km um das Schloss Hohenheim. Auf einem kleinen Ziehweg, gepflastert, muss man 30 Runden absolvieren. Gleich vom Start weg ging die Post ab, beim ersten Anstieg konnte ich schon an diesem Tag nicht folgen. Mehrmals wurde ich vom Spitzenreiter überrundet. Aufgeben, gibts nicht! Es war heiss an diesem Sonntag im Juni. Ich riss mich zusammen: wer saufen kann, kann sich auch quälen.
Es war eine gute Stimmung. Die Zuschauer feuerten mich an, der Stadionsprecher hatte motivierende und aufbauende Worte!
Quäl dich du Sau
Im Juli stand das Radsportcamp in Varéas im Radsportkalender. Davon und wie wir 7 Radhelden den Mont Ventoux bezwingen habe ich in einem weiteren Blogeintrag beschrieben.
Wer will nicht mal auf einer Teststrecke von Porsche fahren? Eine Einladung für das Team Mahle beim 33 Runden von Weissach machte dies möglich.
33 Runden von Weissach
Bericht vom Präsidente Charlie
Spotlich und schnell war es für mich und den Capitano Sebastian. Auf der Teststrecke von Weissach, in der die Porsches ihren feinschliff bekommen, wurde das Radrennen „33 Runden von Weissach“ veranstaltet. Die wellige Runde hatte 2,5 km und wurde 33 Mal, also 82,5 km gefahren. Jede 7. Runde gab es eine Sprintwertung. Das Tempo im Mittel lag bei 37 km/h, wobei am Berg eine 35,3 km/h gefahren worden ist. Ging also gut ab auf der Porsche Rennstrecke! Die letzte Runde hatten wir versemmelt und so haben wir den 21 und 28 Platz im Ziel erreicht. Der Sieger war ein Radrennfahrer aus der alten Sonntags Radgruppe aus Ochsenbach, Martin Erlich. Er hatte den ersten Sieg für das Team Porsche seit bestehen des Rennens geholt! Mich freut das riesig, weil ich ihm viele Trainingseinheiten vorbereitet habe. Klasse Rennen, gerne wieder dabei auf der Vmax Teststrecke.
Vorbereitung
Anmerkung:
Radsport kann brutal sein! Ich fühlte mich gut. In der 14. Runde kam es zu einer unglaublichen Tempoverschärfung. Ich wollte am Hinterrad drann bleiben. Kam in den Roten Bereich, meine Muskulatur übersäuerte, die Lunge brannte, meine Beine fühlten sich wie Pudding an. Ich musste abreissen lassen. Enttäuscht stieg ich vom Rad. Sah mir eine Runde das Feld an, so konnte ich nicht aufgeben. Schloss mich wieder der Gruppe an und kam nach 33 Runden – 1 ins Ziel!
Charity Bike Cup der Lila Logistik
Race
Ich saß auf der Couch, schaute gemütlich auf Eurosport die Tour de France. In einem Nebensatz erwähnte der Reporter @KarstenMigels das Charity Rennen in Marbach. Marbach die Schillerstadt, nicht weit entfernt, dachte ich mir. So stieg ich von der Couch, meldete mich spontan im Team Eurosport (Kapitäne Migels / Wörndel) an.
Das Rennen wird zum 13. Mal ausgetragen. Der Erlös geht an eine Kinderstiftung und hat über die Jahre knapp eine halbe Million an Spenden eingesammelt. Super. Dafür in die Pedale zu treten lohnt sich.
el Diablo: Kultfigur Didi Senft
Mit dem Kauf eines Startplatzes für ein Team gehen 30 € als Spende an Star Care e.V.. Ein Trikot in den Farben des Teams ist auch im Paket mit dabei. Das Motto: Spass haben und Gutes tun!
Auf nach Marbach. 9:00 Uhr, Team Präsentation. Meine Teamkapitäne @KarstenMigels und @FrankWörndel von Eurosport empfangen uns herzlich und freuen sich für den vielen Windschatten der Teammitglieder.
Insgesamt werden 6 Runden á 15 km gefahren. Die ersten 2 Runden werden neutralisiert und geschlossen im Team gefahren. Nach einer kurze Pause erfolgt der scharfe Start. Mit viel Tempo geht es in die letzten 4 Runden. Es ist kalt, trocken und die Sonne zeigt sich. Auf der ersten Runde kann ich noch gut mithalten, aber ich spüre wie meine Beine übersäuern und ich dem Anfangstempo Tribut zollen muss. Es ist unglaublich wie Profi Rennfahrer @Roger Kluge an mir vorbeirauscht. Als wäre ich mit einem Dreirad unterwegs. Aber gerade die Möglichkeit sich auf gleicher Strecke mit den Profis zu messen (Fischfutter) macht auch den Reiz dieses Charity Event aus.
Miri und Basti
So, das war mein erstes Jahr als Radsportler. Schön war´s. Es ist nicht einfach vom ex Fussballer zum Radsportler, aber es macht Laune! Der Radsport hat viele Facetten. Das Radeln hält mich fit und schlank. Neue Freunde, gute Gespräche, spannende Landschaften. Immer Zeit für einen obligatorischen Espresso, einen Plausch und ab und zu Mal Muskeln zeigen. (in die Fresse) Ich muss noch viel lernen. Der Winter steht vor der Tür. Mit Zwift werde ich mich fit halten. Neue Radsportziele, Rennen, Touren und Ausflüge sind für 2020 geplant. Das Gravel bike hab ich für mich entdeckt, Davon und von weiteren leidenschaftlichen Touren und Wettkämpfen hier auf meinem Blog. Bleibt mir treu. LG. Euer Coach.
Das Watt wird zweimal am Tag während des Hochwassers überflutet und fällt bei Niedrigwasser wieder trocken, wobei das Wasser durch tiefe Ströme (Priele) abfließt. (Quelle Wikipedia)
Und dieses Watten Meer wollten wir bewandern. Wir sind: Chablis ein Hütehundmix aus Rumänien, Miri, Naturverbunden und Basti der Coach. Der erste Blick führte auf die Gezeitentabelle. 2 Stunden vor Niedrigwasser ist der Beste Zeitpunkt um zu starten. So hat man gute 4 Stunden um sicher das Wattenmeer zu erkunden und nicht von der Flut überrascht zu werden!
endlose Weiten
Der Einstieg in das Wattenmeer ist oft schwierig, weil sich viel Schlick im Mündungsbereich gebildet hat. Man sinkt tief bis auf Kniehöhe ein und hat Angst zu versinken. Nach einigen Metern allerdings zeigt sich das Wattwandern von der schönsten Seite und man kann Barfuss hervorragend laufen! Einige Priele sind auf dem Weg zu durchwandern. Die Strömungsgewalt von Ebbe und Flut ist gut zu spüren.
Freiheit?
Auf der Suche nach den small five
Gemeint ist der Wattwurm, die Nordseegarnele, die Herzmuschel, die Strandkrabbe und die Wattschnecke. Die fünf bedeutsamsten Tiere und Werbe Symbol für das Weltnaturerbe Wattenmeer.
Vor allem dienen sie für die vielen Vögel und Fische als Nahrungsquelle!
Es gibt keine Ablenkung, keinen Baum, keinen Strauch. Das Meer hört man rauschen in der Ferne. Die Vögel sind auf Sichtweite in 200 Metern. Wo ist das Ende, wo ist der Anfang? Die Angst sitzt einem im Nacken .Wann kommt die Flut?. An welchem Punkt sollte man kehrt machen. Die Lust zu laufen, das Ende zu erreichen. Aber Miri quängelt und man spürt die Unsicherheit bei jedem Schritt. Sieht man das Rettende Ufer nicht, läuft man schnell ohne Kompass in die falsche Richtung. Also, nie ohne Wattführer!
unsere Spuren im Watt
Barfuss laufen – wann macht man das noch? Es braucht Überwindung, aber ein geiles Gefühl. Klar, kann man Gummischuhe benutzen, aber gerade dieses elementare Laufen ist Freiheit für unsere geschundenen Füße. Am Abend, den Dreck noch unter den Fußnägeln, gut durchblutet, wohlig warm, einfach herrlich!
Es gibt nichts schlimmeres als mit kalten Füssen einschlafen zu müssen!
zeigt her Eure Füße
Wir als „Südländer“ sind fasziniert vom Watt. Wir wissen nur einen Bruchteil und haben auch nur einen kleinen Bruchteil vom Weltkulturerbe der UNESCO erkundet. 1 Million Hektar, Sandbänke, Priele, Dünen und Salzwiesen. Für Millionen Watt – und Wasservögel, Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale ist das Wattenmeer ein wichtiger Lebensraum.
happy, das Ufer in Sicht
Am Schluss noch eine feine Buch Empfehlung.
Wie könnte es anders sein als: Theodor Storm „Der Schimmelreiter“
LG.Euer Coach
Fangopackung, wollte einen vertrockneten Priel durchlaufen…
Am Sonntag den 7.Juli 2019 fand in Bietigheim – Bissingen der 5. it compact Triathlon statt. Ich hatte mich schon lange dafür angemeldet, merkte aber in der Vorbereitung das meine Wade sich verhärtete. Und ich wohl nicht ins Ziel kommen würde.
Meine Idee: warum sich selbst quälen, meld doch eine starke Staffel!
Ich hatte drei Sportler in meiner Vorstellung die dieser Herausforderung gewachsen wären. Keiner von ihnen könnte den Triathlon alleine durchstehen. Jeder brauchte die Hilfe und Qualität des anderen.
So sprach ich einem nach den anderen an und begeisterte sie für das Rennen!
Der Schwimmer: Jason Peter, 18 Jahre, Abiturient, Jobt seid 2 Jahren als Leergut Junge beim Kiesel und ist aktiv in der Wasserwacht Bietigheim.
Der Radfahrer: Oliver Völker, 49 Jahre, Finanzbeamter, fährt mit einer Prothese und ist auch als Bandit Olli bekannt.
Der Läufer: Lamin Camara 21 Jahre, geflüchtet aus Gambia, macht bei der Bäckerei Stöckle eine Ausbildung.
In der Vorbereitungsphase für den Staffel Triathlon haben wir uns jede einzelne Disziplin angeschaut. 500 Meter schwimmen in der Enz, 20 Kilometer Rad fahren durch den Krotztunnel und 5 km laufen durch die Innenstadt von Bietigheim.
Für Jason war es ungewohnt in der Enz. Die Sicht ist beeinträchtigt, der Strömungsverlauf der Enz ist ungewohnt und die Temperatur des Wasser ist deutlich kühler als im Schwimmbecken.
Bandit Olli hat sich mit der Strecke vertraut gemacht, sehr kurvig und auf schmalen Strassen muss man die Ideallinie finden.
Lamin kannte die Laufstrecke schon vom Bietigheimer Silvesterlauf, aber vor allem an seiner Renneinteilung hat er gearbeitet.
Das Ziel: 5. it compact Triathlon von Bietigheim-Bissingen
Der Jagdstart war für 9.40 Uhr geplant. Jason war gut vorbereitet, Bandit Olli hat sein Rennrad in der Wechselzone und Lamin war natürlich die Ruhe selbst. Cool.
Lamin und Jason in der Wechselzone
Jason starte schnell überholte gleich den ein oder anderen Schwimmer und kam mit viel Tempo aus der Enz in die Wechselzone gesprintet. Super. Bandit Olli stand in den Startlöchern, der Transponder wurde übergeben und Anfeuerungsrufe begleiteten Olli auf seiner Radstrecke.
Staffelwechsel vom Schwimmer zum Radfahrer
Auf der Radstrecke verlor Bandit Olli im Vorderreifen Luft. Auf der letzten Rille kam er in den Zielbereich, stürzte vor meinen Augen und ich sah das Rennen schon verloren. Schnell wechselten wir den Schlauch, ein Helfer packte sofort mit an und Olli konnte schnell auf die Strecke geschickt werden.Wie bei der Formel Eins. Ein astreiner rasanter Boxenstopp!
Boxenstopp nach Reifenplatzer
Lamin wartete schon ungeduldig in seiner Wechselzone. Wie ein Rennpferd vor dem Start. Konnte Lamin Camara die fehlende Zeit wieder gut machen? Er wurde auf seine Strecke geschickt und wenn es keinen Morgen mehr gibt, stürmte er in die Innenstadt von Bietigheim. Ein nach dem Anderen wurde kassiert. Leichtfüssig, aber mit dampf in den Beinen spurtete er die drei Runden von Bietigheim.
….leichtfüssig, aber mit dampf in den Beinen…
Ich hatte ein gutes Gefühl.War das Podium trotz Sturz und Reifenwechsel noch möglich? Die Zuschauer feuerten jetzt noch kräftig an, das Ziel im Blick, kam nochmal die Tempoverschärfung von Lamin Camara. Wie einst Emil Zátopek. (wird ihm nichts sagen, aber er kanns ja googeln)
…das Ziel im Blick, kam nochmal die Tempoverschärfung…
Ich bin stolz auf die Jungs. Jeder hat sein Bestes gegeben, keiner von ihnen wäre allein ins Ziel gekommen. Nur im Team waren sie stark. Kompliment!
auf dem Podium
Die Triathlon Staffel beim 5. it compact Triathlon von Bietigheim . Bissingen war ein starkes Team. Danke. LG. Der COACH
Vom 11. Juli bis zum 15. Juli 2019 fand „DasRadsportcamp“ in Valréas der Partnerstadt von Sachsenheim statt. Schon 2018 im März waren 4 unerschrockene Radhelden im März zu Gast. Das Radrennen „La Corima“ in Montélimar war der Höhepunkt. Mit 2000 Teilnehmern auf wunderschöne abgesperrten Straßen, (100 km durch die Drôme Provencale) gegen den gefürchteten Nordwind Mistral. Unvergesslich!
Présidente Charlie, Florian, Pirata Geronimo und Capitano Sebastian im März 2018
Von dieser Tour begeistert beschloss man recht schnell zur Zeit der Tour de France wiederzukommen. Von den Berichten und Geschichten und die Möglichkeit den berühmten Mont Ventoux zu erklimmen, schlossen sich weitere Rennradfahrer der Idee an, am 2. Radsportcamp teilzunehmen.
Bandit Olli, Capitano Sebastian,Présidente Charlie, Pirata Geronimo, Champione Lars, Chameur Thilo, Le Rouge Christian
So machten sich 7 durchtrainierte Radhelden auf den Weg in die Enklave des Papstes, die Partnerstadt von Sachsenheim, nach Valréas. Es freuten sich Mama Christa Holler (unsere Herbergsmutter für die nächsten 4 Tage) der Mischlingshund Fritzie und das Haus „La Refuge“ auf das Radteam.
Vorfreude
Trucker Geronimo hatte die Idee durch die Nacht zu fahren um am Morgen schon den ersten Petit Café zu geniesen. Das zweite Auto der Alpentreter startete pünktlich im Morgengrauen um 5 Uhr. So kamen wir alle gut durch und trafen frohgemut in Valréas an. Wir wurden herzlich von Mama Christa empfangen und freuten uns bei einem Willkommens Café auf unsere gemeinsame Reise.
Einladung auf ein verre d`amitie im Office de Tourisme
Die Jumelage von Valréas hatte von unserer Ankunft gehört und uns Sieben auf ein Begrüßungstrunk in das Office de Tourisme eingeladen. Eine nette Geste. Ein herzlicher warmer Empfang wurde uns von der Jumelage bereitet. Auch der 2. Vorstand Fabrice Winaud und Sécretaire Bruno Lauzier vom VCV Velo Club waren anwesend. Présidente Charlie hielt eine kleine Ansprache und betonte wie wichtig die Deutsch – Französische Freundschaft für Europa ist. Wir übergaben ein Bild mit dem Konterfei der 7 Radhelden vor dem Lichtenstern Gymnasium Sachsenheim. Fabrice und Bruno luden uns auf eine gemeinsame Radtour am Sonntag ein. Wir nahmen freudig an!
Anschließend fuhren wir auf unsere erste Erkundungstour. Auf Höhe von Taulignan trafen wir auf einen Lavendellaster. Der Duft des frisch geernteten Lavendel war imposant! Davon wohl noch berauscht stürzte Champione Lars beim Überholmanöver gefährlich auf die Gegenfahrbahn. Er hatte einen französischen Schutzengel. Außer Schürfwunden am Bein und eine Verstauchung am Handgelenk ist nichts passiert.
Tapete ab, sagen die Rennradfahrer dazu.
kurz vor dem Unfall, berauscht vom Lavendelduft!
Nach den ersten 50 Radkilometern, beindruckt von der Landschaft, kamen wir in unser „La Refuge“ zurück. Mama Christa Holler warte schon mit einem 3 Gänge Menü und einem passenden gut gekühlten Rosé. Lecker! Mit einem Pastis beendeten wir den Abend und freuten uns auf den nächsten Tour Tag.
Leben wie Gott in Frankreich
Nach einem reichhaltigen Frühstück musste das Rad vom Champione Lars erst gerichtet werden. Wir fuhren in den Radladen Chap´s Motos, im Ortskern von Valréas. Der Eigentümer erkannte schnell unser Problem. Mit viel Wissen und Können, ohne passendes Ersatzteil, schnurrte die Rennmaschine wie ein Kätzchen. Respekt. Und Merci!
Chap´s Motos Valréas
Die „Tour der Leiden“ habe ich in dem Blog: Mythos Mont Ventoux Teil II beschrieben!
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns freudig am Samstag den 13. Juli auf eine kulinarische Radtour. Der erste Stop führte uns zu Marie Thérès Gougne. Sie besitzt einen kleinen Honigladen in Valréas. Alles aus eigener Produktion: Lavendelhonig, Olivenöl, Lavendelessenz und vieles mehr. Sehr zu empfehlen.
Keine 300 Meter stand eine Weinprobe in der Coopérative „Cave La Gaillard“ an. Frischer duftiger Weißwein, verschiedene Rosé Varianten und schwere vollmundige Rotweine wurde uns charmant angeboten. Macht Laune.
Coopérative „Cave La Gaillard“
Nun standen immerhin die nächsten 5 km an. Das Nachbardorf Grignan war unser Ziel. Am Fuße des Schlosses Grignan, vor einer Postkartenkulisse mit einem Lavendelfeld, nahmen wir einen Petit Café zu uns. Herrlich!
Selfie Time
So gestärkt nahmen wir die nächsten 15 km zum Kloster Aiugbelle. Dort angekommen nahmen den spirituellen Geist der Benedektiner Mönche in uns auf. Mit Lourdes Wasser in den Trinkflaschen fuhren wir mit Rückenwind (Mistral) im Sinne des belgischen Kreisels nach Valréas, unserem Domizil „La Refuge“. Mama Christa Holler wartete schon auf die hungrigen Radfahrer.
Kloster Aiugbelle, die Loudes Quelle
Der Sonntag 14. Juli 2019 stand im Zeichen der Einladung des VCV Velo Club Valréas. Nach einem kleinen Frühstück radelten wir freudig zu unserem Treffpunk in die Ortsmitte von Valréas. Pünktlich um 7.30 Uhr versammelten sich alle Radfahrer. Ein großes Hallo, bonjour, shake Hands und Guten Tag. Wir waren baff der vielen Rennradfahrer (ca.30) die sich trafen. In 2er Reihen ging es aus dem Ortskern in Richtung Dieulefit in die Region Drôme Provencal.
Region Drôme Provencale
Es ist ein schönes Gefühl in so einem Peloton Rad zu fahren. Immer hat man Windschatten (war auch bitter notwendig, denn der Mistral wehte wieder stark) und einen Nebenmann für einen Plausch. Bruno Lauzier, Secrétaire des VCV Velo Club hatte die rund 100 km lange Tour geplant. Auf kleinsten Strassen führte die Tour in die Drôme Provencale. Der erste kleine Col auf 750 Metern wurde erklommen. Kein Mistral wehte und wir genossen die weiten Blicke in die Täler.
Die Franzosen achteten auf uns, wollten gute Gastgeber sein. Fabrice, 2.Vorstand sicherte die Gruppe mit einer gelben Warnweste ab. Bandit Olli, der mit einer Prothese fährt, hatte immer zwei französische Edelhelfer an seiner Seite. Der junge flinke Alban Girouin fuhr wie ein guter Hütehund die Gruppe immer Auf und Ab und hatte seine Schäfchen stets im Blick.
Natürlich wollte man auch Muskeln zeigen. Am Berg machten Présidente Charlie, Champione Lars und Chameur Thilo in der Führungsarbeit einen guten Job. Respekt, wohlwollendes Nicken, Schulter klopfen von unseren neuen Radfreunden.
Présidente Charlie & Secrétaire Bruno auf dem Col de Vecs
Bruno kam an meine Seite gefahren. Ein kühles Bier bei mir im Garten? Gerne. Die Freude bei uns war riesig gross. Dadurch angespornt, rasten wir mit viel Tempo im Sinne des französischen Kreisels die letzten Kilometern nach Valréas in den Garten von Bruno Lauzier. In dem seine Frau uns einen herzlichen, warmen Empfang bereitete. Und noch besser: kühles Bier auf den Tisch stellte!
Im Garten
So ging eine einmalige Tour zu Ende. Présidente Charlie und Setrétaire Bruno Lauzier tauschten symbolisch die Trikots. Mit dem Wunsch und Versprechen wiederzukommen. Eine Einladung auf eine gemeinsame Tour in Deutschland wurde ausgesprochen. Worauf hin der 2. Présidente Fabrice freudig reagierte. „Super schön, Kette rechts, flach fahren, keine Berge! Na ja, wenn der wüsste…..dachte ich mir insgeheim!
Nun sind wir gespannt: wie ist es den 7 Radhelden auf dem Weg zum Gipfel des Mont Ventoux ergangen?
Es war der Freitag der 12.Juli 2019.
Präsidente Charlie, Champione Lars, Bandit Olli, Le Rouge Christian, Chameur Thilo, Pirata Geronimo und Capitano Sebastian trafen sich in Malaucène.
Der Start und Zielort für die Tour der Leiden. 100 km und 2325 Höhenmetern waren im Roadbook angegeben.
Über das Tal der Toulourenc nach Sault, Aufstieg über die Ostseite bis zur Skistation Chalet Reynard (dort trifft man auf den Anstieg der Südseite). Ab der Skistation geht es in die letzten mysthischen 6 km und 12 % Steigung, am Gedenkstein von Tom Simpson vorbei, bis zum Gipfel.
in 2er Reihen durch das Tal der Toulourenc
den Mont Ventoux immer im Blick
Es war heiss, in der Sonne deutlich über 40 Grad beim Start in Malaucène. Wir waren alle gut vorbereitet, genug Wasser und Proviant. Genug Reifendruck und gute Beine.
So ging es gemeinsam in 2er Reihen in Richtung Entrechaux, in das Tal der Toulourenc. Wir waren sofort geflasht um der Schönheit der Landschaft. Den Gipfel immer im Blick, blühende Lavendelfelder vor Augen – impeccable!
Champione, Le Rouge und Chameur
In Sault noch schnell einen Espresso, einen kleinen Snack und so ging es in den 26 km langen Anstieg.
Es gibt drei Routen um auf den Gipfel zu gelangen. Die Nordseite von Malaucène, die Südseite von Bedoin (fährt die Tour de France) und die Ostseite von Sault. Wir hatten uns für die Ostseite entschieden weil sie im Mittel eine Steigung von 4,5% hat. Besonders für Bandit Olli, der mit einer Prothese fährt sind die steilen Rampen reines Gift. Er hat nicht nur 50 % weniger Kraft, sondern hat auch nicht die Möglichkeit in den Wiegetritt zu gehen.
Im Anstieg stürmte Präsidente Charlie uns davon, Pirata Geronimo plagten die ersten Krämpfe in der Wade. Es gab kein Zurück, nur ein Ziel,der Gipfel 1909 Meter des Mont Ventoux. Jeder musste sein eigenes Tempo am Berg finden, so flog die Gruppe auseinander!
Am Chalet Reynard kamen wir dann doch fast alle gleichzeitig an – es fehlte nur Pirata Geronimo (benannt nach Marco Pantani) – der kurz vor der Aufgabe stand.
Nochmal Trinkflaschen füllen, durchschnaufen und die letzten 6 km der Steinwüste des Mont Ventoux wurden in Angriff genommen.
in der Steinwüste
Jetzt ist man dem Wind, der Sonne vollkommen ausgeliefert. Die Höhe und permanent 12 % Steigung wirken wie eine Vollbremsung. 2 Km vor dem Gipfel kam Bandit Olli in Schwierigkeiten, aber er hatte seinen Edelhelfer Präsidente Charlie an seiner Seite. Jetzt zählt nicht nur die Fitness es geht nur noch über den (eisernen) Willen!
Am Memorial von Tom Simpson noch ein Foto, der Gipfel ist schon in Sicht.
Ein Pilgerort für viele Radfahrer. Am 13. Juli 1967 starb Tom Simpson bei der Tour de France. Dehydrierung und Doping, Hitzschlag und Herzversagen, ein tödlicher Cocktail.
„Put me back of my bike“ waren seine letzten Worte!
Die letzten Kehren, im Wiegetritt, ein lächeln im Gesicht, Endorphine, den Mont Ventoux – Berg der Winde – bezwungen!
Und wo bleibt Il Pirata Geronimo? Ich bekomm einen Anruf:Bin in der Steinwüste habe noch 3 km – woah, den inneren Schweinehund überwunden. Wir fahren ihm entgegen und gemeinsam als Team erreichen wir den Gipfel. Eine schöne Geste!
Sommet du Ventoux 1909 Meter.
Jeder, der diesen Berg mit dem Rad bezwingt, kann stolz auf sich sein. LG. Euer Coach
Dieser Berg ist 1912 Meter hoch, eine komplett isolierte Bergmasse mit einem weitläufigen Hochplateau die sich unmittelbar aus dem Rhônetal aufbaut. Der „Berg der Winde“ wurde im Jahre 1336 von Francesco Petrarca das erste Mal bestiegen. Für viele die Geburtsstunde des Alpinismus.
Für mich immer schon ein magischer Berg, der mich die letzten 30 Jahre immer wieder (heraus) gefordert hat. Die ersten Jahre hab ich mit dem Auto immer mal wieder den Gipfel erreicht. Picknick Korb ausgepackt und die herrliche Aussicht genossen. Außer das die Kupplung qualmte hatte ich sonderlich keine Probleme! Erst als ich mal live die Tour de France im Jahre 2002 (Richard Virenque gewinnt die Etappe) gesehen habe, wollte ich mir beweisen das ich die Körner für diese Belastung im Körper habe. Die ersten Versuche mit meinem Mountainbike sind kläglich gescheitert. Von der Nordseite von Malaucène kommend, war an der Ski Station Schluss mit Lustig, nichts ging mehr.
Die Hitze, permanente 12 % Steigung und auch die starken Windböen, machen den Anstieg zu einer Herausforderung!
2019 werden am Freitag 12. Juli 7 Radhelden den Mont Ventoux mit ihren Stahlrössern erklimmen. Von dieser Reise und den Kampf, Schweiß und (Glücks)Tränen im Teil 2.Mythos Mont Ventoux Teil ll